Kitzbühel, Hamburg verschoben - wie könnte es weitergehen?

Die Veranstalter der ATP-Turniere in Kitzbühel und Hamburg arbeiten mit der ATP an neuen Terminen für ihre Events. Eine Austragung im Spätsommer würde auch große Chancen mit sich bringen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.05.2020, 07:32 Uhr

Die Aufregung über die eigenmächtige, unabgesprochene Verschiebung der French Open in den späten September ist allen Beobachtern des Tenniszirkus noch in bester Erinnerung. Von Boykottdrohungen war da die Rede, auch von der Möglichkeit, dass, sollte am Bois de Boulogne tatsächlich gespielt werden, keine ATP-Punkte vergeben werden sollten. Schließlich würden parallel ja Turniere wie Metz oder St. Petersburg und, ja, auch der Laver Cup stattfinden.

Zumindest letzterer hat sich selbst auf 2021 verschoben, die  Hoffnung, dass in Roland Garros in diesem Jahr doch noch professionelles Tennis gespielt wird, lebt aber noch. Denn mit der Ankündigung der ATP, mit den Turnierveranstaltern aus dem Sommer, im deutschsprachigen Raum also Kitzbühel, Hamburg und Gstaad über eine spätere Austragung zu sprechen, kündigt sich eine verspätete europäische Sandplatz-Tournee an, die in einem außerordentlich späten Höhepunkt in Paris enden könnte.

„Wir haben die Entscheidung der ATP so erwartet, denn sie war alternativlos. Wir richten unseren vollen Fokus jetzt auf eine mögliche Verlegung. Dafür müssen wir den weiteren Verlauf der Pandemie und die nächsten Entscheidungen der ATP und des Tennisweltverbandes ITF vor allem in Bezug auf die Durchführung der Turniere in Nordamerika und speziell der US Open abwarten“, sagte Hamburgs Turnierdirektorin Sandra Reichel am Freitag.

Chancen für Hamburg und Kitzbühel

Die Serie in Nordamerika ist nach den Absagen der Veranstaltungen in Newport und Atlanta ohnehin schon verkürzt. Der sehr sportliche Plan, das kombinierte ATP- und WTA-Turnier in Washington Anfang August durchzuführen, wird bei den Dachorganisationen wohl wenig Zuspruch finden. Denn danach tut sich mit den zum Teil bereits abgesagten großen Turnieren in Kanada eine Lücke auf. Und inmitten der Debatte um Solidaritätsfonds im professionellen Tennis kann ein Comeback eigentlich nur auf allen Ebenen - bei den Männern also ATP-, ATP-Challenger und ITF-Turniere - stattfinden. Dass die US Open zum avisierten Termin Ende August stattfinden, noch dazu im von der Corona-Pandemie gebeutelten New York City, ist im Moment schwer vorstellbar.

Für die Veranstalter in Kitzbühel und Hamburg bietet die aktuelle Planung jedenfalls Chancen. Sollte nämlich die europäische Turnierserie zustande kommen, dann benötigen die Profis vor den ganz großen Aufgaben (vielleicht in Madrid und Rom) Spielpraxis. Wodurch die Tableaus der kleineren Events eine Aufwertung erfahren könnten.

von tennisnet.com

Samstag
16.05.2020, 15:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.05.2020, 07:32 Uhr