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Martin Zehetner beendet vorzeitig die Saison 2020

HTT US Open Sieger Martin Zehetner durchlebt nur fünf Wochen nach seinem bislang größten HTT-Karrier...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 08.10.2020, 13:18 Uhr

HTT US Open Sieger Martin Zehetner durchlebt nur fünf Wochen nach seinem bislang größten HTT-Karriere-Erfolg eine erste handfeste und ausgewachsene sportliche Krise. Der nach eigenen Aussagen völlig demotivierte 39jährige ist am vergangenen Wochenende beim 25. Rasen Masters Series 1000 Turnier bei Wat Landstraße zum zweiten Mal in Folge ziemlich unsanft und vorallem extrem früh aus weiteren Titelträumen gerissen worden, und hat als erste Konsequenz die Saison 2020 für beendet erklärt. Damit gibt sich Zehetner auch im scheinbar wieder offenen Rennen um die Nummer 1 Position in der HTT Computer-Rangliste vorzeitig geschlagen. Ein Bericht von C.L

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Zehetner mit schwächstem Abschneiden eines HTT US Open Siegers seit 2010

Im Jänner 2011 war es, als ein gewisser Fabian Mayrhuber als amtierender HTT US Open Sieger nach über drei Monaten Pause sein Comeback feierte, und dabei zwei Turniere völlig in den Sand setzte. Einem Erstrunden-Aus beim Jänner HTT 500 Turnier gegen Thomas Müller folgte eine Achtelfinal-Niederlage bei den HTT Australian Open gegen Alexander Geisler, und damit das schwächste Abschneiden eines frischgebackenen HTT US Open Siegers in der Open Ära. Ähnlich blamabel skizziert sich fast ein Jahrzehnt später die Leistungskurve des aktuellen HTT US Open Gewinners, der seit seinem triumphalen Auftritt Anfang September in der Südstadt auf HTT-Ebene kein Bein mehr auf den Boden bringt. Bei den HTT French Open crashte er in Runde 3 gegen Yannick De Giacomo aus dem Titelrennen. Ok: Dieser Ausrutscher relativierte sich Tage später mit dem überraschenden Titelgewinn seines Bezwingers, der sich mit einem finalen Viersatzsieg über Adrian Vorhemus die Sandplatz-Krone 2020 aufsetzte. Der Auftakt-Faller am vergangenen Wochenende auf den Kunstrasen-Courts des WAT Landstraße gegen die Nummer 312 der HTT Computer-Rangliste Alexander Mühr ließ sich aber nicht einmal mehr für die allergrößten Optimisten plausibel erklären.

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Zehetner über Motiviation und Druck auf der HTT

Die erneute Niederlage Zehetners zeigte deutlich auf, dass beim 39jährigen nach seinem vermeintlich größten HTT Karriere-Erfolg die Luft raus ist. “Das ist eine schwierige Situation für mich. Eigentlich lief es hervorragend für mich. Die HTT US Open waren sensationell, genauso die OTC Open. Natürlich war ich bei den HTT French Open mit dem Kopf nicht 100 Prozent bei der Sache, aber das hatte eher private Gründe als sportliche. Aber meine Performance beim Rasen Masters Series 1000 Turnier war richtig schlecht. Mein Gegner hat zwar brav gespielt, aber ich war wirklich schlecht. Und ich habe keine Erklärung dafür”, sparte der Ranglisten-Dritte nicht mit Selbstkritik. Mit der Frage konfrontiert, ob er nach dem HTT US-Open-Titel den Fokus verloren hätte, meinte der Routinier vom TC Deutsch Wagram: “Das glaube ich nicht. Ein Grand-Slam-Titel auf der HTT war immer ein großes Ziel von mir, und bin immer noch super-happy das geschafft zu haben. Eigentlich war ich topmotiviert, denn aus meiner Sicht war sogar die Nummer 1 Position der HTT in Reichweite. Mit dem heutigen Tag hat sich dieses Thema erledigt, weil ich bis zum Masters kein Turnier mehr spielen werden. Ich denke ich brauche eine Pause vom Tennis”, so Zehetner, der doch auch ein wenig den Druck auf seine Person nach dem Mega-Erfolg auf HTT Major-Ebene verspürt. “Sicher ist das anders als wenn ich Meisterschaft spiele. Dort ist der Druck viel geringer. Wenn ich hierher zur HTT komme, und spiele die erste oder zweite Runde, dann bin ich immer haushoher Favorit. Kaum wird ein Satz oder ein Ergebins knapp, fragen die Leute schon was los ist. Vom Druck ist das daher eine ganz andere Nummer”, betonte der 39jährige.

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Zehtener nur mehr 960 Punkte hinter dem Platz an der Sonne

Das Saisonende und die Absage für das anstehende letzte HTT Grand-Slam-Turnier mit HTT-Wimbledon begründete der 11fache HTT Turniersieger dann so: “Natürlich fiel diese Entscheidung aus der Emotion heraus. Den Entschluss, dass ich HTT Wimbledon nicht spielen werde, habe ich schon während meines Matches gegen Mühr gefasst. Jetzt mache ich mal eine Pause, und dann schauen wir was passiert”, erklärte Zehetner, der sich damit überraschender Weise auch aus dem Kampf um die Nummer 1 herausnimmt. Und der wäre trotz anderer Sichtweise des betroffenen HTT US Open Siegers offen wie schon lange nicht mehr. Denn gerade einmal 960 Punkte trennen den Niederösterreicher noch vom Platz an der Sonne. “Nach den HTT US Open war das ein großes Ziel, obwohl ich es nicht öffentlich ausgesprochen habe. Nach den HTT French Open habe ich ein bißchen Terrain verloren, und nach diesem Turnier wird der Abstand noch größer sein. Dazu ist meine Motivation wiegesagt verloren gegangen, und ich sehe keine reelle Chance mit meiner aktuellen Form die beiden Spieler vor mir im Ranking zu überholen. Daher werde ich es lassen”.

 

von Claus Lippert

Donnerstag
08.10.2020, 12:09 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.10.2020, 13:18 Uhr