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Olympia 2021: Medvedev will spielen, Federer zweifelt, Opelka sagt ab

Das olympische Tennisturnier in Tokio soll vom 24. bis zum 30. August über die Bühne gehen. Wer von den Spitzenspielern tatsächlich nach Japan fährt, ist offen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.06.2021, 15:59 Uhr

Die Medaillengewinner in Rio 2016: Juan Martin del Potro, Champion Andy Murray und Kei Nishikori
© Getty Images
Die Medaillengewinner in Rio 2016: Juan Martin del Potro, Champion Andy Murray und Kei Nishikori

Tennis und die Olympischen Spiele - das ist eine Beziehung, die in der Neuzeit des Sports noch gar nicht so lange andauert. 1984 in Los Angeles wurden erstmals nach 60 Jahren Pause wieder Bälle im olympischen Umfeld geschlagen, zunächst nur als „Demonstrations-Wettbewerb“. Vier Jahre später in Seoul gab es dann tatsächlich Edelmetall zu gewinnen, die ersten Goldmedaillen in den Einzeln holten Stefanie Graf, die in jener Saison auch alle vier Grand-Slam-Turniere gewinnen sollte, und Miloslav Mecir, der in seiner gesamten Karriere kein einziges Grand-Slam-Turnier gewinnen sollte.

Mittlerweile hat sich Tennis in der olympischen Landschaft wieder einen festen Platz organisiert, die Berichte der SpielerInnen von ihren Teilnahmen schwanken von grandios (Tendenz: London 2012) bis nicht ganz so überragend (Tendenz: Rio de Janeiro 2016). Kommt auch darauf an, wer gerade gefragt wird.

Federer ohne Familie

Bei den French Open 2021 wird viel gefragt, auch zu Olympia 2021, das, wenn überhaupt, unter ganz besonderen Vorzeichen in ein paar Wochen in Tokio stattfinden wird. Noch scheint der Großteil der Tenniselite willens, sich in der japanischen Hauptstadt zu messen. Erste Zweifel machen sich allerdings schon breit.

Roger Federer etwa, der für dieses Jahr Wimbledon, Olympia und die US Open als (letzte) große Ziele ausgerufen hat, wollte nach seinem Erfolg gegen Denis Istomin kein klares Bekenntnis zur Fahrt nach Tokio abgeben. Er müsse erst einmal mit seinem Team und seiner Familie klären, ob dies denn sinnvoll sei, sagte Federer. Für ihn sei es schon jetzt und auch in Wimbledon eine ungewohnte Situation, ohne Familie unterwegs zu sein.

Medvedev möchte fahren

Daniil Medvedev sieht die Sache im Moment noch entspannter, er rechnet sich in mehreren Disziplinen Medaillenchancen aus (auch wenn der Russe im Doppel sicherlich nicht zu den Favoriten zählen würde). Medvedev sagte nach seinem Premierensieg bei den French Open gegen Alexander Bublik aber auch: „ Bei zwei Wochen Quarantäne wird kein Tennisspieler nach Tokio fahren.“ Stand heute sind fünf Tage Isolation für die SportlerInnen vorgesehen.

Einer hat sich selbst aus der Verlosung genommen: Reilly Opelka, der vor ein paar Tagen in Rom mit dem Einzug ins Halbfinale überraschend aufgezeigt hat, wird auf Tokio 2021 verzichten. Er wolle sich lieber auf die folgenden nordamerikanischen Hartplatz-Turniere konzentrieren. Es ist davon auszugehen, dass Opelka nicht der einzige Tennisprofi sein wird, der sich letztendlich so entscheidet.

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Mittwoch
02.06.2021, 09:55 Uhr
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