Olympia: Naomi Osaka - Eine Rückkehr mit vielen Fragezeichen
Naomi Osaka kehrt bei den Olympischen Spielen in Tokio auf die internationale Tennisbühne zurück. Doch vor dem Comeback der Japanerin gibt es einige offene Fragen.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
20.07.2021, 15:50 Uhr

Während zahlreiche Superstars wie Roger Federer, Rafael Nadal, Bianca Andreescu, Simona Halep oder Serena Williams auf einen Start bei den Olympischen Spielen verzichten, feiert Naomi Osaka ausgerechnet in Tokio ihr Comeback. Seit den French Open in Paris bestritt die Weltranglistenzweite kein einziges Match mehr.
In der französischen Hauptstadt wollte Osaka, die selbst seit einigen Jahren an Depressionen leidet, mit einem Pressekonferenz-Boykott auf die mentale Gesundheit von Sportlern aufmerksam machen. Die Veranstalter drohten ihr mit einem Turnierausschluss, vor ihrem Zweitrundenmatch zog die 23-Jährige dann aber selbst die Reißlinie und verzichtete auf ein Antreten.
Osakas Management rührt die Werbetrommel
Anschließend wurde es zunächst ruhig um die vierfache Grand-Slam-Siegerin, seit einigen Wochen rührte ihr Management im Vorfeld des Heimspiels in Tokio aber kräftig die Werbetrommel. Mittlerweile gibt es Osaka auch als Barbie-Puppe, zudem erschien am 16. Juli auch eine Netflix-Dokumentation über die amtierende Australian-Open-Siegerin.
Zuletzt war Osaka darüber hinaus auch als erste japanische Frau überhaupt auf dem Cover des Sportmagazins "Sports Illustrated" abgebildet. Die ehemalige Weltranglistenerste konterte Zweifel über ihre physischen Probleme in den sozialen Medien mit der langen Vorlaufzeit, die diese Projekte in Anspruch genommen hätten.
Fragen über Fragen
Abgesehen von der Frage nach ihrer mentalen Gesundheit, die selbstverständlich nur Osaka selbst beantworten kann und soll, wird in Tokio interessant zu sehen sein, wie die Japanerin abseits des Platzes mit Wünschen der Pressevertreter und dem - durch die fehlenden Zuschauer eingeschränkten - Trubel um ihre Person umgehen wird.
Letztlich wird es für Osaka aber in erster Linie um eine Frage gehen: Wie gut ist ihr Tennis? Denn obwohl die 23-Jährige sich derzeit bereits vor Ort auf ihre olympische Premiere vorbereitet, dürfte die fast zweimonatige Pause vor allem in puncto fehlender Matchpraxis Spuren hinterlassen haben. Ob es dennoch für Edelmetall reicht, wird man ab dem 24. Juli beobachten können.