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Olympische Doppel-Visionen: Kroatien? Frankreich? Oder gar Kasachstan?

In wenigen Wochen geht es in Tokio um olympisches Gold auch im Doppel der Männer. Welche Nation kann sich die größten Hoffnungen machen? Wir haben mal einen Schnell-Check durchgeführt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 13.06.2021, 10:28 Uhr

Andrey Golubev und Alexander Bublik am Samstag in Roland Garros
© Getty Images
Andrey Golubev und Alexander Bublik am Samstag in Roland Garros

Ja, auch beim MercedesCup in Stuttgart haben die Olympischen Spiele 2021 ihre Schatten vorausgeworfen: Félix Auger-Aliassime etwa hat noch einmal bekräftigt, in jedem Fall nach Tokio zu fahren. Yannick Hanfmann andererseits musste sich nach seiner Niederlage gegen Ugo Humbert eingestehen, dass die fünf olympischen Ringe ohne ihn auskommen müssen. Und da ist ja auch noch Marin Cilic. Der scheint nicht nur im Einzel wieder schön langsam zurück auf dem Weg zu alter Stärke zu sein, nein, der US-Open-Champion von 2014 trat auch im Doppel an. Mit Landsmann Ivan Dodig kam das Aus zwar im Halbfinale, Cilic/Dodig sollte man in Tokio womöglich aber auf dem Zettel haben.

Die gute Nachricht für die kroatischen Tennisfans: Mit Nikola Mektic und Mate Pavic gibt es sogar noch eine weitaus bessere Chance auf eine Goldmedaille. Das beste Paar des Jahres musste die French Open aussetzen, positiven COVID-Tests geschuldet. Bei all der Dominanz, die Mektic/Pavic in dieser Saison auf die Courts gezaubert haben, war das in Sachen Grand-Slam-Turniere bereits der zweite Rückschlag. Bei den Australian Open reichte es nämlich auch nicht zum Sieg. Dann also in Tokio?

Herbert und Mahut gewinnen in Paris

Nicht so schnell, werden da etwa die Franzosen sagen. Nicht zuletzt seit dem gestrigen Samstag, an dem Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut ihren zweiten Titel in Roland Garros geholt haben. Und auch die Grande Nation könnte mit zwei aussichtsreichen Paaren bei Olympia einlaufen, schließlich steht mit Edouard Roger-Vasselin mindestens ein weiterer aussichtsreicher Kandidat zur Verfügung.
Neu im Mix sind seit den French Open die Kasachen. Alexander Bublik und Andrey Golubev waren ein gewonnenes Aufschlagspiel Bubliks davon entfernt, kasachische Sportgeschichte zu schreiben. Es sollte nicht ganz sein. Dem „verrückten“ Bublik (Zitat Pierre-Hugues Herbert nach dem Endspiel) ist aber alles zuzutrauen.

Spielt Rafael Nadal? Und mit wem?

Und sonst? In Halle werden in der kommenden Woche Andrey Rublev und Karen Khachanov gemeinsam spielen (und im Einzel auch gegeneinander). Olympia lässt auch hier grüßen.Wie auch beim niederländischen Duo Wesley Koolhof und Jean-Julien Rojer. Und wer weiß: Vielleicht geht sich ja auch in Tokio ein Start für die Gebrüder Tsitsipas aus.

Offen sind nach wie vor die deutschen Optionen: Tim Pütz bietet aktuell großes, allerdings an der Seite von Hugo Nys. Kevin Krawietz wird auch in Halle mit Horia Tecau aufschlagen, Jan-Lennard Struff mit Dustin Brown. Und Alexander Zverev gönnt sich nach den Anstrengungen von Roland Garros erstmal eine Doppelpause.

Die ganz große Frage aber: Was machen die Titelverteidiger? 2016 in Rio des Janeiro haben Rafael Nadal und Marc Lopez Gold geholt. Nadal klang in den letzten Tagen nicht mehr ganz so sicher, ob er überhaupt nach Tokio fahren möchte. Wenn doch, ist wohl eher Marcel Granollers ein möglicher Partner.

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von Jens Huiber

Sonntag
13.06.2021, 15:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.06.2021, 10:28 Uhr

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