Padelbase-Gründer Manfred und Björn Nareyka: "Wir sind ein Familienunternehmen"
Manfred Nareyka hat mit seinem Sohn Björn mit “Padelbase” Pionierarbeit in Sachen Padel geleistet. Im Interview mit tennisnet spricht der Ex-Manager von Barbara Haas, Sybille Bammer und Daniel Köllerer über die Philosophie hinter Padelbase und die Entwicklungen im Padel generell.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
11.05.2025, 08:12 Uhr

Tennisnet: Herr Nareyka. Sie waren lange als Manager im Tennissport tätig, Ihr Sohn Björn hat sich auch als Profi versucht. Wie sind Sie bei Padel gelandet, wie ist es zur Gründung von Padelbase gekommen?
Manfred Nareyka: Eigentlich aus Neugier. Björn hat bei einer Future-Serie in Skandinavien gespielt hat und dort das erste Mal Padel gesehen. Und war total überrascht, was da in dem Käfig alles abgeht. Björn ist zurückgekommen und hat gesagt: „Papa, da kommt was auf uns zu.“ Wir haben das 2019 evaluiert. Wir haben uns erkundigt, wie viel ein Court kostet. Und nachdem ich aus dem Bereich Marketing und Sportmanagement kam, haben wir das Thema Padel in der Familie evaluiert und gesagt: Cool, das ist was für uns. Björn hat im Unternehmen dieselben Anteile wie ich, war auch von Anfang bereit, das wirtschaftliche Risiko für die Expansion zu tragen. Also das, glaube ich, ist schon wichtig zu betonen, wenn ein 21-jähriger Bursche diesen Schritt macht. Ende des Jahres werden wir 16 Standorte bespielen.
Tennisnet: Mit welchen Zielen sind Sie angetreten?
Björn Nareyka: Für uns war gleich klar, wir wollen eine ganz starke Position am Markt einnehmen. Wir wollen nicht nur eine Anlage errichten, sondern, mit Padelbase eine nationale Marke aufbauen .
Tennisnet: Was bringt so eine Expansion mit sich?
Manfred Nareyka: Viel Arbeit und man braucht Manpower mit Qualität. Unser erster Mitarbeiter war Marc Kluft, der kümmert sich bei uns um das Sport-Operating und bringt Erfahrung aus Holland mit. Im nächsten Step kam Guillem Pujol aus Barcelona. Wir haben immer auf Qualität gesetzt. Guillem hat selber als Semi-Profi in Spanien gespielt und ist jetzt seit einem Jahr bei uns Akademieleiter. Das ist natürlich unglaubliches Know-how, was wir damit bieten können.

Tennisnet: Was heißt konkret „Akademie“?
Björn Nareyka: Die Akademie ist im Padel ein bisschen anders organisiert, mit dem Headquarter in Wels. Die Akademie hat bei uns große Verantwortung. Sie leitet die Trainer, bildet die Trainer weiter aus. Die Akademie entwickelt aber auch Konzepte wie Weekly Trainings, die sich an Anfänger richten. Guillem ist grundsätzlich auch unser Head-Coach. Das heißt, wir haben ein eigenes Trainerprogramm, wo wir unsere Trainer, die für uns tätig sind, regelmäßig zu Workshops einladen.
Manfred Nareyka: “Qualität und Professionalität verbinden”
Tennisnet: Und Ihr Chefcoach ist auch noch aktiv …
Björn Nareyka: Genau. Guillem spielt mit mir auch die Elite-Turniere in Österreich, und wir finden uns beide im Ranking in den Top 15 .
Tennisnet: Und dann haben Sie sich noch weiter verstärkt.
Manfred Nareyka: Wir haben gesehen, dass wir jemanden brauchen, der Erfahrung im Sportmanagement hat. Und haben uns dann meine Tochter Carla geholt, die neun Jahre bei der Sandra Reichl im Tennis tätig war. Carla ist bei Padelbase Prokuristin und operativ für Marketing und Kommunikation verantwortlich. 2025 haben wir unser Team zusätzlich mit Alex Grau verstärkt, der viele Jahre Erfahrung aus dem Tenniseventbereich und Motorsport mitbringt. Er ist für alle Events verantwortlich. Unsere größte Anlage in Salzburg leitet seit März unsere Standortmanagerin Karin Mascha. Zusätzlich haben wir noch eine wichtige Person, das ist meine Frau, die Eva-Maria, die bei uns das Controlling und die Buchhaltung leitet. Unsere Philosophie ist halt, dass wir Qualität und Professionalität verbinden, dass aber trotzdem hinter dem Unternehmen eine Familie steht.
Tennisnet: Was zeichnet Padelbase darüber hinaus noch aus?
Manfred Nareyka: Unser Credo ist: Wenn wir wachsen, dann wollen wir das mit Qualität und Handschlagqualität schaffen. Wir wollen also nicht Anlagen errichten und dann sagen: Damit haben wir nichts mehr zu tun. Wir sind ein Familienunternehmen und wir wollen das auch nach außen tragen. Es soll eine Gemeinschaft sein.
Tennisnet: Wie sieht die Strategie für die Expansion aus ?
Manfred Nareyka: Wir verfolgen drei Expansionsvarianten bei Padelbase um unsere Marke weiter auszubauen und den Padel-Sport noch stärker zu fördern.
- Eigene Flächen suchen, investieren und betreiben:
Wir evaluieren passende Standorte, z.B. bei Kommunen oder Vereinen, investieren in die Infrastruktur und übernehmen den Betrieb der Anlagen selbst. So können wir direkt für Qualität und ein einheitliches Padelerlebnis sorgen. - Franchisekonzept – motivierte Partner gesucht:
Wir suchen engagierte Partner, die gemeinsam mit uns als starke Marke auftreten. Diese investieren in den Standort und profitieren von unserem Know-how, unserer Marke und unserem Support, um gemeinsam erfolgreich zu sein. - Gemeinsame Kooperationen:
Wir setzen uns mit Interessenten an einen Tisch, um individuelle Kooperationsmöglichkeiten zu entwickeln. Gemeinsam erarbeiten wir maßgeschneiderte Lösungen, die für beide Seiten Mehrwert schaffen.
Tennisnet: Padel ist aktuell eine der großen Trendsportarten. Wie erreichen Sie neue Zielgruppen?
Björn Nareyka: Wir erreichen unsere Zielgruppen durch vielfältiges Vertriebsmarketing. Padelbase setzt auf eine starke Marketingstrategie, um immer mehr Menschen für den Padel-Sport zu begeistern. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, spannende Events und Schnuppertage machen wir den Sport erlebbar und attraktiv für alle Altersgruppen. Zudem bauen wir wertvolle Kooperationen mit Unternehmen, Vereinen, Schulen und Organisationen auf, um gemeinsam neue Zielgruppen zu erreichen und den Padel-Sport noch weiter zu verbreiten.
Tennisnet: Gibt es auch Wettkämpfe für Kinder?
Björn Nareyka: Wir sind z.B. Partner der „School Padel Tour“. Die ist ähnlich organisiert wie früher die Schülerliga im Tennis. Wir sind in diesem Jahr exklusiver Partner für Oberösterreich und Salzburg. Die Besten qualifizieren sich dann für das Finale in Wien.
Padelbase bietet ein vielfältiges Angebot
Tennisnet: Welche Angebote hat Padelbase im Erwachsenen-Bereich?
Manfred Nareyka: Wir haben mehrere Säulen. Natürlich einmal ist es der Breitensport, die Masse, die einfach bei uns bucht und denen wir Angebote anbieten. Aber auch Firmenabos und Events sind ein großes Thema - weil Padel alle anspricht und leicht zu spielen ist . Und schließlich unsere Turniere mit starken Partnern. Da wäre zum einen die #glaubandich Padelbase Tour mit der Sparkasse OÖ. Und dann die „Segafredo BuonGiorno Tour“, die immer am Vormittag stattfindet, wo es dann auch Kaffee und Croissants gibt. Bei der #glaubandich Padelbase Tour sammeln die Teilnehmer Punkte, es gibt Sachpreise im Wert von 14.000.- Euro und für die Sieger VIP-Karten für die Erste Bank Open in Wien.
Tennisnet: Wer Padel richtig schnell und gut lernen möchte, der kann das bei Padelbase auch auf die intensive Art?
Björn Nareyka: Padelbase bietet für Erwachsene einvielfältiges Programm wie z.B. Personal Trainings, wöchentliche Trainings und Trainingsblöcke an , um die Fähigkeiten zu verbessern und Spaß am Padel zu haben. Egal, ob für Anfänger oder erfahren Spieler. bei uns findet jeder das passende Training, um die Technik zu optimieren und neue Motivation zu tanken
Tennisnet: Wie viele Spieler nutzen die Anlagen von Padelbase?
Björn Nareyka: Wir haben aktuell ca. 7.000 registrierte Spieler – stark wachsend.
Tennisnet: Wie kommunizieren Sie mit der Padelbase-Community?
Manfred Nareyka: Es gibt dabei mehrere Kanäle, die wir nutzen. Es ist einmal klassisch über unsere Webseite, wo z.B. unsere Weekly Trainings und die ganzen Events präsentiert werden. Dann über unterschiedliche WhatsApp-Gruppen, über unseren Newsletter, über unsere Buchungsplattform und natürlich über unsere Trainer. Auf Social Media sowieso.
Tennisnet: Wie entwickelt sich der Padelsport generell?
Björn Nareyka: Aktuell gibt es in Österreich ca. 100.000 Padelspieler. Davon sind etwa 12.000 registriert und nehmen an Turnieren teil. Die Austrian Padel Union (APU) führt eine Rangliste von ca. 5.000 aktiven Spielern. Für die besten Österreicher gibt es von der APU die Head Elite Tour - diese beinhaltet acht Turniere pro Jahr plus ein Masters.Padelbase darf heuer zwei davon austragen.