tennisnet.comATP › Grand Slam › Australian Open

Roger Federer vor Australian Open: „Meine Erwartungen sind relativ gering“

Reger Betrieb herrschte am Samstag im Pressebereich der Australian Open. Neben Rafael Nadal und Dominic Thiem stellte sich auch Roger Federer den Fragen der Journalisten. Der Schweizer sprach über die Luftverhältnisse, die Vorwürfe eines kanadischen Qualifikanten und seine Erwartungen für die Australian Open.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 18.01.2020, 22:24 Uhr

Roger Federer stellt sich vor seinem Erstrundenmatch bei den Australian Open den Fragen der Journalisten
Roger Federer stellt sich vor seinem Erstrundenmatch bei den Australian Open den Fragen der Journalisten

Am Montag geht es also los, das erste Grand Slam der Saison 2020. Während sich die meisten Topstars bereits beim ATP Cup die Ehre gaben, war es recht still um Roger Federer. Der 20-fache Grand Slam Champion ließ den Teambewerb bekanntermaßen aus und war auch zuvor beim Davis Cup Finalturnier in Madrid nicht am Start. Stattdessen unternahm der Schweizer zusammen mit Alexander Zverev eine äußerst lukrative Exhibition-Tour durch Südamerika und bereitete sich im Anschluss klammheimlich auf das erste Grand Slam des Jahres vor. Sein letztes offizielles Match liegt schon eine ganze Weile zurück und datiert vom 16. November, als er Stefanos Tsitsipas im Halbfinale der ATP-Finals unterlag.

Bevor es für den Maestro aber endlich wieder zurück auf den Court geht, musste der Schweizer den Journalisten im Pressebereich bei den Australian Open Rede und Antwort stellen – und zeigte sich dabei sichtlich verwundert von den Fragen. „Ich spiele übrigens gegen Steve Johnson. Ich dachte deswegen wäre ich in Australien“, merkte Federer nach den ersten Fragen an. Denn bevor es zum Sportlichen kam, wollte man erst einmal die Meinung Federers zu den Luftverhältnissen in Melbourne hören.

Federer: "Kommunikation ist das Wichtigste"

„Die Luftqualität bereitet mir eigentlich keine Sorgen. Ich mach mir eher Sorgen um die Leute, die in der Nähe der Feuer, des Rauchs sind“, erklärte Federer. Dass die Australian Open gut über die Bühne gehen werden, bezweifelt der Schweizer indes kaum: „Ich bin der Meinung, dass Kommunikation zwischen dem Veranstalter, den Spielern, den Medien und den Fans das Wichtigste ist. Wir haben einen Grenzwert von 200, bei den Olympischen Spielen liegt er bei 300. Ich glaube wir werden durch diese Sache kommen und es wird alles gut sein.“ Eine Verlegung des Turniers an einen anderen Ort sieht Federer als nicht notwendig.

Dass von Federer zu diesem Thema bisher wenig zu hören war, stieß vor allem einem Spieler sauer auf - dem Kandadier Brayden Schnur. Der Qualifikant hatte nach seinem Auftaktsieg gegen Sebastian Ofner seinem Unmut freien Lauf gelassen: "Es muss etwas von den Topspielern kommen - Roger und Rafa sind ein bisschen egoistisch und denken nur an sich selbst und ihre Karrieren", monierte der 24-Jährige und ruderte tags darauf gleich wieder zurück. „Meine Worte wurden aus dem Kontext gerissen. Ich möchte mich bei Roger Federer und Rafael Nadal entschuldigen.“

Der Maestro könne die Frustration des Kanadiers zwar nachvollziehen, denn der Kalender, die Tour oder der Zeitplan sei nie für alle perfekt. Seine Rolle als Mitglied des Spielerrats sei er aber sehr wohl nachgegangen und habe sich für die Spieler stark gemacht: „Ich war bei den Veranstaltern, habe ihnen gesagt: „Hört zu, ich finde, Kommunikation ist der Schlüssel für uns alle. Wir müssen mehr miteinander reden, weil ich das Gefühl habe, noch nicht genug Information erhalten zu haben." Kann ich auf die Courts gehen und sagen: „Hört alle auf zu spielen“? Ich glaube nicht, dass das viel bringen wird. Ich konnte - glaube ich - nicht viel mehr tun, als ich getan habe.“

Erstrundenduell mit Steve Johnson 

Ein wenig sollte es in dieser Pressekonferenz aber doch auch um sein Erstrundenduell mit Steve Johnson gehen: „Es ist eine schwierige Situation. Ich spiele gegen jemanden, der in dieser Woche viel gespielt hat, der bereit ist loszulegen. Er ist spielbereit, ich noch nicht.“ Federer selbst habe aber eine gute Vorbereitung hinter sich und hatte auch genug Zeit, um sich auszuruhen. Auf das Match gegen den Amerikaner freue sich der Schweizer bereits: „Er spielt ein Old-School-Tennis – gute Vorhand, guter Aufschlag, Rückhand-Slice – ich glaube es wird ein tolles Match für mich.“

Trotz der guten Vorbereitung geht Federer aber nicht mit allzu großen Erwartungen in die Australian Open: „Ich weiß, es ist ein sehr langer Weg zum Triumph, deswegen muss ich von Match zu Match gehen. Meine Erwartungen sind aber relativ gering.“ Ein langer Weg, der für den Schweizer am Montag in den frühen Morgenstunden beginnen wird – da wird sich auch erstmals zeigen, wie gut der 38-Jährige in Form ist.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger

von Michael Rothschädl

Sonntag
19.01.2020, 09:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.01.2020, 22:24 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger