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Roland Garros: Heureka! Die erste Night Session für die Frauen!

Mit Aryna Sabalenka und Sloane Stephens haben nun erstmals zwei Frauen den Zuschlag für eine Nights Session in Roland Garros 2023 bekommen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.06.2023, 01:24 Uhr

Aryna Sabalenka darf heute abends ran
© Getty Images
Aryna Sabalenka darf heute abends ran

Im vergangenen Jahr waren es Alizé Cornet und Jelena Ostapenko, die als einzige Frauen unter dem Nachthimmel auf dem Court Philippe-Chatrier ihren Dienst antreten durften. Das wurde davor und danach kontrovers diskutiert, hat aber naturgemäß auch eine ziemlich praktische Erklärung: Bei Männermatches ist den Fans, die für großes Geld in den letzten Tagen die Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt haben, wenigstens ein dritter Satz garantiert.

Nun hat es also Aryna Sabalenka und Sloane Stephens getroffen, eine der Topfavoritinnen gegen die Finalistin von 2018. Das könnte eine spannende Angelegenheit werden, Stephens spielt in Paris im allgemeinen oft sehr stark, ganz speziell auch in diesem Jahr. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass Sabalenka einfach mal auf jede Kugel draufgeht und Stephens schlichtweg überrollt. So wie Iga Swiatek am Samstagnachmittag Xinyu Wang im ersten Satz, der satte 25 Minuten in Anspruch nahm.

Ob die Kundschaft da happy nach Hause geht?

Keine ganz so langen Nächte wie in New York oder Melbourne

Fairerweise muss man natürlich sagen: Auch bei den Männern hat es erst zwei Nachtsitzungen gegeben, die die Fans so richtig abgeholt hat. Das war jene von Gael Monfils gegen Sebastian Baez. Lustigerweise war gerade jene Session die mit Abstand am schlechtesten besuchte. Gestern Abend war die Hütte bei Zverev gegen Tiafoe dann voll, die Fans hätte auch noch einen fünften Satz vertragen.

Jannik Sinner (gegen Alexandre Muller), Novak Djokovic (gegen Marton Fucsovics), Alexander Zverev (gegen Alex Molcan) und Carlos Alcaraz (gegen Denis Shapovalov) haben den Zuschauern gutes Tennis geboten - die glatten Drei-Satz-Erfolge wurden auch respektvoll beklatscht. Ein bisschen mehr Spannung hätten sich die Zuschauer aber schon gewünscht.

Gauff - Eigentlich möchte niemand abends spielen

Das Problem liegt - im Gegensatz zum Ansatz, den man bei den Australian Open und den US Open pflegt - aber in der Programmierung: es wird nur ein einziges Match gespielt. Und das beginnt um 20:15 Uhr. In Flushing Medadows und Melbourne kommen Männer und Frauen zu ihrem Recht. Ab jeweils 19 Uhr Ortszeit. Was Spielenden zu nachtschlafender nicht ausschließt. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit in Roland Garros wiederum geringer als etwa in New York.

Coco Gauff hat auf die Sachlage angesprochen am Samstag übrigens gemeint, dass sich in Spielerinnen-Kreisen niemand darum schlagen würde, tatsächlich abends zu spielen. Vielleicht tut man also den Frauen sogar was Gutes, wenn man sie außen vorlässt.

von Jens Huiber

Sonntag
04.06.2023, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.06.2023, 01:24 Uhr