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Roland Garros: Tokito Oda begeistert im Rollstuhl-Herren-Finale

Das Herren-Einzel-Finale im Rollstuhlwettbewerb der French Open 2023 war ein absolutes Highlight. Die Qualität die Alfie Hewett und vor allem Tokito Oda auf den Platz brachten war beeindruckend.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 10.06.2023, 15:33 Uhr

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Der erst 17-jährige Tokito Oda brilliert im Endspiel der French Open 2023

Es war eine unfassbare Leistung, die der erst 17-jährige Japaner Tokito Oda da im Endspiel der French Open 2023 zeigte. Im Rollstuhl-Herren-Einzel-Finale besiegte der junge Mann aus der Präfektur Aichi den britischen Weltranglisten-Ersten Alfie Hewett mit 6:1 und 6:4 und schrieb mit seinem ersten Major-Erfolg in seiner Karriere auch Tennisgeschichte. Oda ist mit seinem Triumph nämlich auch der jüngste Grand-Slam-Champion im Rollstuhltennis aller Zeiten.

Nicht nur die Tatsache, dass sich der asiatische Teenager damit auch beim acht Jahre älteren Kontrahenten aus Ostengland für die Finalniederlage bei den diesjährigen Australian Open revanchieren konnte, sondern vor allem die Art und Weise, wie er dies tat, sorgte beim zahlreich erschienenen Publikum und den Fans vor den TV-Geräten für offene Münder. Knackige Vorhandwinner, Rhythmuswechsel und selbstbewusstes Angriffstennis ließen zeitweise vergessen, dass hier nicht Novak Djokovic oder Stefanos Tsitsipas am Werk waren.

Oda erst seit gut einem Jahr Profi

Oda, der sich aktuell noch auf Weltranglisten-Position zwei wiederfindet, hat mit seinen Auftritten der letzten Monate das Zepter von Rollstuhl-Tennis-Legende Shingo Kunieda unwidersprochen übernommen. Gerade in Japan ist Rollstuhl-Tennis sehr populär. Ein Trend, von dem sich die europäischen Tennisfans noch eine Scheibe abschneiden können, denn die Qualität der Begegnungen - besonders bei den Major-Turnieren - steht denen der Profis bei Damen und Herren um nichts nach.

Mit neuen Jahren wurde bei Oda Knochenkrebs in der linken Hüfte festgestellt. Der Tumor konnte zwar entfernt werden, seither ist der Wettstreiter aus dem Land der aufgehenden Sonne allerdings an den Rollstuhl gefesselt. Mit zehn Jahren begann er mit dem Rollstuhltennistraining und ist erst seit gut einem Jahr als Profi bei der ITF registriert.

Für Hewett wurde es nichts mit dem achten Grand-Slam-Erfolg, dem vierten in Roland Garros. Werbung für den Rollstuhl-Tennissport haben am Samstag beide Protagonisten gezeigt. Leider gibt es noch keine frei verfügbaren Highlight-Videos der Begegnung. Sobald welche verfügbar sind, platzieren wir sie an dieser Stelle.

Das deutlich einseitigere Damen-Endspiel im Rollstuhl-Wettbewerb ging an die Niederländerin Diede De Groot, die der Japanerin Yui Kamiji mit 6:2, 6:0 keine Chance ließ.

Hier das Herren-Tableau des Rollstuhl-Wettbewerbs.

Hier das Damen-Einzel-Tableau des Rollstuhl-Wettbewerbs.

von Stefan Bergmann

Samstag
10.06.2023, 15:18 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.06.2023, 15:33 Uhr