Serena Williams: „Ich wurde mit dem Sieger-Gen geboren“
In einem Interview der New York Times erläuterte die 23-fache Grand-Slam-Championesse Serena Williams, dass sie sich als Siegerin geboren fühlte. Eine Gabe, die sich ihre Schwester Venus im Laufe ihrer Karriere erst hart erarbeiten musste.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
08.12.2024, 11:04 Uhr
Das Aufgebot ist immer hochkarätig, wenn die New York Times gegen Jahresende Gesprächspartner aus verschiedensten Bereichen zum „DealBook Summit“ lädt. So wurde in diesem Jahr unter anderem neben Bill Clinton und Jeff Bezos auch die US-amerikanische Tennis-Ikone Serena Williams zum ausführlichen Interview gebeten.
Da die 23-fache Grand-Slam-Championesse zusammen mit ihrer Schwester Venus lange Jahre das Damentennis dominierte, ließ der Vergleich mit der siebenfachen Major-Triumphatorin auch nicht lange auf sich warten. Insgesamt 31 Mal standen sich die Williams-Sisters in offiziellen Matches auf der Tour gegenüber, wobei die 43-jährige Serena in 19 Begegnungen die Nase vorn hatte. Hartnäckig hielt sich das Gerücht, dass Vater Richard den Ausgang des ersten Aufeinandertreffens 1999 in Miami zugunsten der 44-jährigen Venus bereits im Vorfeld bestimmt hätte, wofür es aber nie nachhaltige Beweise gab.
Im Jahr 1994 ging die ältere Venus als erste der beiden auf die Profitour und leitete eine neue Ära in Punkto Kraft und Athletik ein, die von ihrer Schwester Serena nahtlos weitergeführt und noch ausgebaut wurde. Müßig ist es einzuschätzen, welche Anzahl von Erfolgen sich für die jeweilige Spielerin ohne die Existenz der Schwester eingestellt hätte. Auf der einen Seite pushten sich die beiden gegenseitig zu Höchstleistungen, andererseits standen sie sich aber auch öfters im Weg, da nur einer Spielerin der jeweilige Siegespokal vorbehalten sein konnte.
Den Hauptgrund für ihr erfolgreiches Abschneiden sieht Serena in ihrem Sieger-Gen, das sie bereits seit ihrer Geburt verspürte: „Ich denke, es ist definitiv eine kleine Förderung, aber auch etwas, das angeboren ist. Ich wurde geboren, um zu gewinnen. Früher gab es diese Talent-Shows, und wenn ich diese Talent-Show nicht gewonnen hätte, wäre ich verrückt geworden. Ich hätte geweint und einen Wutanfall bekommen. Es war mir angeboren, immer den Antrieb zu haben, die Beste zu sein und zu gewinnen.“
Während Venus die ersten drei Duelle für sich entscheiden und die ersten großen Trophäen einfahren konnte, sicherlich auch etwas bedingt durch den Altersvorsprung, übernahm die jüngere Serena aufgrund ihres immensen Siegeswillens immer mehr das Zepter: „Dieser Teil war angeboren und Venus sagte immer, dass sie diesen Teil nicht hatte. Sie hat es aber gelernt. Ich denke, man kann es auf beide Arten erreichen. Es ist gut, dass man sich trotzdem entwickeln kann wenn man etwas nicht hat, indem man daran arbeitet“.
Zwar wird Serena ihrer Schwester Venus, die ihre Karriere noch nicht offiziell beendet hat, auf dem Weg zu großen Titeln nicht mehr im Weg stehen, dennoch dürfte dies auf die familieninterne Rangfolge in Sachen Triumphe keinen großen Einfluss mehr haben. Jedoch haben bereits beide Spielerinnen als Legenden des Tennissports für immer Geschichte geschrieben.