Taylor Fritz: "Große Titel sind so viel leichter zu gewinnen"
Taylor Fritz hat in einem Interview mit dem Clay Magazin über die Dominanz der "Big Three" gesprochen. Und über ein großes Match gegen einen Vertreter: das Viertelfinalduell in Wimbledon mit Rafael Nadal.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
26.12.2022, 09:41 Uhr

Wenn die Saison von Taylor Fritz von einem Spieler geprägt wurde, dann ist das zweifelsohne Rafael Nadal. Gegen den Spanier konnte der US-Amerikaner in Indian Wells, vor Heimpublikum, den bislang größten Titel seiner Laufbahn gewinnen. Und gegen den Spanier musste der Youngster wenige Wochen später im Viertelfinale von Wimbledon wohl eine der bittersten Niederlagen seiner bisherigen Karriere hinnehmen.
Der Sieg in Indian Wells jedenfalls sei "verrückt" gewesen, wie Fritz gegenüber dem Clay Magazin betonte. Für Spiele wie diese spiele er Tennis. "Vor dem Spiel war ich mir nicht einmal sicher, wie ich es spielen sollte, und dann gewinne ich", erinnert sich der US-Amerikaner. Auch in Indian Wells, das sollte sich später herausstellen, spielte Nadal unter Schmerzen. Den Triumph Fritz' minderte dies keineswegs.
Fritz und die Niederlage in Wimbledon
Anders sollte das wenige Wochen in Wimbledon sein, als Nadal erneut zu kämpfen hatte, das Match aber gewinnen sollte - und zwar in fünf Sätzen und höchst dramatischer Art und Weise. Dass er sich im Anschluss anhören musste, gegen einen verletzten Spieler nicht gewinnen zu können, wollte Fritz nicht wirklich stehen lassen: "Die Leute verstehen Tennis nicht so, wie wir Tennis verstehen", so der Amerikaner.
Innerhalb der Ballwechsel habe man Nadal die Bauchmuskelverletzung nämlich kaum angemerkt, mit Ausnahme vielleicht einiger weniger Games, wie Fritz betonte. Und, dass der Spanier nahezu das gesamte Match über langsamer servierte, kam dem Weltranglistenneunten eigentlich gar nicht so wirklich entgegen: "Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass es für mich fast ein bisschen schwieriger war, mit dem lockeren Aufschlag starke, tiefe Returns zu schlagen."
Fritz sieht seine Chance
Fest steht für den US-Amerikaner mit dem Blick auf das Bigger Picture jedenfalls: die Dominanz der "Big Three" - Nadal, Djokovic und Federer zusammengenommen - sei eine besondere Zeit im Tennis gewesen: "Es war ziemlich schwer, in dieser Ära Grand Slams zu gewinnen", so Fritz. Zumal alle drei Dominatoren auf einem Untergrund ganz besonders dominant agierten. "Diese drei sind die härtesten Versionen, die man bekommen kann."
Nämlich: "Ich habe noch nie gegen Rafa auf Sandplätzen gespielt, aber wir wissen, dass er ein harter Brocken ist. Federer auf schnelleren Belägen. Novak auf Hartplatz in der Halle", so Fritz, für den feststeh: Mit deren schrittweisem Abtritt verändert sich auch der Tennissport: "Ich würde nicht sagen, dass es eine Erleichterung ist, aber ich habe definitiv das Gefühl, dass die großen Titel jetzt so viel leichter zu gewinnen sind als früher", erklärte der 25-Jährige. "Ich bin aufgeregter, weil ich das Gefühl habe, dass diese Titel nicht mehr so schwer zu bekommen sind wie früher. Die Tür öffnet sich schon langsam ein bisschen mehr und man kann es sehen."
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