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Visum gestrichen - Novak Djokovic muss Australien verlassen

Novak Djokovic wird wohl doch nicht an den Australian Open teilnehmen. Dem Weltranglistenersten wurde das Visum gestrichen. Sollte der Einspruch seiner Anwälte scheitern, muss der Serbe Australien demnach verlassen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 06.01.2022, 00:09 Uhr

Novak Djokovic wird wohl doch nicht bei den Australian Open spielen
© Getty Images
Novak Djokovic wird wohl doch nicht bei den Australian Open spielen

Irre Kehrtwende in der Causa Novak Djokovic: Dem serbischen Weltranglistenersten wurde am späten Mittwochabend (MEZ) das Visum für die Einreise nach Australien gestrichen. Das gab der australische Grenzschutz bekannt: "Nicht-Staatsbürger, die bei der Einreise kein gültiges Visum besitzen oder deren Visum annulliert wurde, werden festgesetzt und aus Australien ausgewiesen."

"Das Visum von Herrn Djokovic wurde annulliert. Regeln sind Regeln, besonders wenn es um unsere Grenzen geht. Niemand steht über diesen Regeln. Unsere strenge Grenzpolitik war entscheidend dafür, dass Australien eine der niedrigsten Sterblichkeitsraten der Welt durch COVID hat, wir bleiben weiterhin wachsam", bestätigte der australische Premierminister Scott Morrison.

Djokovic schaltet Anwälte ein

Demnach muss Djokovic das Land verlassen. Der 34-Jährige wird somit voraussichtlich nicht an den Australian Open teilnehmen. Allerdings werden Djokovics Anwälte die Entscheidung mehreren Medienberichten zufolge anfechten. 

Greg Hunt, Australiens Gesundheitsminister, erklärte, dass Djokovic es verabsäumt habe, „angemessene Beweisstandards“ für die Einreise in das Land vorzulegen. Der Weltranglistenerste hatte zunächst angekündigt, dank einer medizinischen Ausnahmegenehmigung für Ungeimpfte in Melbourne antreten zu können.

Nun muss Djokovic Australien aber offenbar sofort wieder verlassen. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger soll noch am Donnerstag (Ortszeit) ausgeflogen werden. Bis dorthin wird der 34-Jährige in einem Quarantäne-Hotel unterkommen. Die Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch dürften dem Vernehmen nach indes äußerst gering sein.

Präsident kämpft "für Gerechtigkeit und Wahrheit"

Zuvor war Djokovic seit seiner Ankunft am Mittwoch um 23:30 Uhr (Ortszeit) die ganze Nacht am Flughafen festgesessen. Wie die australische Zeitung "The Age" berichtet, wurde er von Beamten der australischen Grenzschutzbehörde stundenlang zu den Gründen für die Beantragung seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung befragt.

Nicht zuletzt deswegen schaltete sich auch Serbiens Präsident Aleksandar Vučić in die Angelegenheit ein. "Unsere Behörden werden alle Maßnahmen ergreifen, um die Belästigung des besten Tennisspielers der Welt in kürzester Zeit zu stoppen. In Übereinstimmung mit allen Normen des internationalen Rechts wird Serbien für Novak Djokovic, für Gerechtigkeit und Wahrheit kämpfen", schrieb Vučić, der zuvor mit Djokovic telefoniert hatte.

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von Nikolaus Fink

Mittwoch
05.01.2022, 22:29 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.01.2022, 00:09 Uhr

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