Was Champagner und Tennisschläger gemeinsam haben

Nach einem Formel 1-Gewinn wird gerne mal Champagner verspritzt, nach einem misslungenen Schlag im Tennismatch der Schläger zerschlagen. Was diese beiden Sachen gemeinsam haben und warum Tennisausrüster sich ein Beispiel an einer französischen Edel-Marke nehmen sollten.

von Victoria Moser
zuletzt bearbeitet: 25.09.2022, 19:41 Uhr

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Tennis ist eine Sportart mit vielen Emotionen. Freude, Stolz, Überraschung, aber auch Trauer, Wut und Frust. Auf Tennisspielern lastet ein enormer Druck und das nicht nur on-, sondern auch off-court. Da passiert es schnell mal, dass man seinen Ärger am Tennisschläger auslassen will, dem Werkzeug eines jeden Spielers. Ganz oben zu finden in der Liste der „racket-smasher“ sind John McEnroe und Nick Kyrgios, aber auch Novak Djokovic, Daniil Medvedev und Alexander Zverev sind gut dabei.

Doch was mittlerweile zu Normalität geworden ist und zur Belustigung der Zuschauer dient, ist im Grunde ein unakzeptables Verhalten. Tennisspieler sind so glücklich, ihre Kleidung, Schuhe, Tennistaschen, Griffbänder (insgesamt ihr Zubehör) und auch ihre Tennisschläger gesponsort zu bekommen. Dazu kommt noch, dass sie zusätzlich für das Tragen bzw. das Benutzen dieser eine hübsche Summe Geld bekommen. Da fragt man sich, ob das sinnlose Zerstören nicht ein Kündigungsgrund von Seiten des Ausstatters wäre.

Nadal ehrt seine Schläger

Etwas ähnliches ist im Rennsport passiert. Das berühmte Champagner-Spritzen entstand im Jahr 1966, nachdem sich der Korken einer Champagnerflasche auflöste und der Sieger des 24 Stunden-Rennens von Le Mans den Schaumwein kurzerhand in die Menge spritzte. Der langjährige Champagner-Partner der Formel 1 war die weltberühmte Marke Moët&Chandon. Um die Jahrhundertwende entschied diese sich aber, den Rennsport zu verlassen. Der angegebene Grund lautete, ihre Produkte seien zu schade und hochwertig, um sie einfach zu verschwenden.

Warum könnte Tennisspielern nicht das Gleiche drohen? Beim Zerstören eines Schlägers folgt das Vertragsende. Ein Spieler, der sich seiner Vorbildfunktion im Tennissport sehr bewusst ist, ist der Spanier Rafael Nadal. Er sagt, er zerstöre nie einen Schläger, denn dieser trage nie die Schuld an seiner Spielweise und es gäbe sehr viele Kinder, die davon träumten, einen Tennisschläger zu besitzen. Diese Ansicht unterstützt auch French-Open Finalist Caspar Ruud, der Nadal zu seinem Idol auserkoren hat und sich fest vornimmt, in seiner Karriere alle Schläger am Leben zu lassen.
Und nicht nur Kinder träumen davon, einen Tennisschläger zu besitzen. Auch als Hobbyspieler kommt es einem absurd vor, einen Schläger im Wert von ein- bis zweihundert Euro kaputt zu hauen.

Eine Frage des Respektes, der Manieren, der Vorbildfunktion? – Letztendlich von allem.

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Sonntag
21.08.2022, 14:38 Uhr
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