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Die 10 erfolgreichsten Spielerinnen auf dem „Heiligen Rasen“ in Wimbledon

Wer holte in Wimbledon die meisten WTA-Punkte? tennisnet.com hat die Antwort mit einer Bestenliste.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 24.06.2016, 17:23 Uhr

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Jul 1987: Martina Navratilova of the USA holds up the winner plate after winning the Wimbledon Championships played at Wimbledon, London, England. \ Mandatory Credit: Allsport UK /Allsport

„Gras ist nur was für Kühe“, sagte Ivan Lendl zu aktiven Zeiten über den grünen Untergrund. Da war wohl auch ein wenig Verbitterung in den Worten, denn Lendls großer Traum vom Wimbledonsieg ging nämlich nie in Erfüllung. „Du kannst nicht als ein großer Spieler in Betracht gezogen werden, wenn du nicht in Wimbledon gewonnen hast“ sagte Mats Wilander, der bei den All England Championships ebenfalls nicht triumphieren konnte.

Anlässlich des bevorstehenden Wimbledonturniers kürttennisnet.comdie zehn erfolgreichsten Spielerin in der Wimbledongeschichte seit Beginn der Open Era im Jahre 1968, in der sowohl Profis als auch Amateure bei den Grand-Slam-Turnieren teilnehmen dürfen. Die Wertung erfolgte nach dem aktuellen Weltranglistenpunktesystem der WTA für das Wimbledonturnier (1. Runde = 10 Punkte, 2. Runde = 70 Punkte, 3. Runde = 130 Punkte, Achtelfinale = 240 Punkte, Viertelfinale = 430 Punkte, Halbfinale = 780 Punkte, Finale = 1300 Punkte, Titel = 2000 Punkte). Basierend auf den Punkten ergab sich schließlich folgende Top-10-Liste.

Platz 10:Maria Sharapova

Teilnahmen: 13 (1x Titel, 1x Finale, 3x Halbfinale, 5x Achtelfinale, 3x 2. Runde)
Punkte: 7050

Ob Maria Sharapova noch einmal auf dem „Heiligen Rasen“ in Wimbledon antreten wird, ist nach der zweijährigen Sperre wegen Dopings fraglich. Erst im Jahr 2018, dann wäre sie 31 Jahre alt, könnte Sharapova wieder dabei sein. Die Russin gewann im Alter von 17 Jahren den Titel in Wimbledon und stieg danach zum Weltstar auf. Punktemäßig schnitt sie in Wimbledon besser ab als Martina Hingis oder auch Petra Kvitova. Einen weiteren Titel konnte Sharapova trotz starker Leistungen nicht gewinnen. Zudem hat ihr Image wegen der Dopingsperre große Kratzer bekommen.

Platz 9:Jana Novotna

Teilnahmen: 14 (1x Titel, 2x Finale, 1x Halbfinale, 4x Viertelfinale, 2x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 2x 2. Runde, 1x 1. Runde)
Punkte: 7860

Die royalen Tränen von Jana Novotna sind Teil der Wimbledon-Geschichte.Die Tschechin brach 1993 nach der dramatischen Finalniederlage gegen Steffi Graf in Tränen aus und ließ sich in die Arme der Herzogin von Kent fallen.Novotna haftete lange Zeit der Stempel eines „Chokers“ an, einer Spielerin, die kurz vor dem Sieg das Nervenflattern bekam. 1998, in ihrem 13. Anlauf in Wimbledon, klappte es in ihrem dritten Finale mit dem Titel.

Platz 8:Lindsay Davenport

Teilnahmen: 14 (1x Titel, 2x Finale, 2x Halbfinale, 3x Viertelfinale, 1x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 3x 2. Runde, 1x 1. Runde)
Punkte: 8040

Lindsay Davenport brauchte, wie einige andere Spieler und Spielerinnen auch, etwas Anlaufzeit, um in Wimbledon Fuß zu fassen. 1999 schlug die große Stunde der lang aufgewachsenen US-Amerikanerin, als sie Steffi Graf in deren letzten großen Match den 23. Grand-Slam-Titel verdarb. 2000 und 2005 musste sich Davenport im Finale jeweils Venus Williams beugen. Besonders das 2005er-Finale gilt als eines der hochklassigsten Endspiele im Damentennis.

Platz 7:Evonne Goolagong

Teilnahmen: 10 (2x Titel, 3x Finale, 3x Halbfinale, 1x Viertelfinale, 1x 2. Runde)
Punkte: 10.740

Die Australierin Evonne Goolagong kam mit Aborigine-Wurzeln zur Welt. Ihre Eltern gehörten dem Stamm der Wiradjuri an. Obwohl die Aborigines in Australien diskriminiert wurden, hatte Goolagong die Möglichkeit, eine Tenniskarriere zu starten. Goolagaong gewann 1980 zum zweiten Mal in Wimbledon. Und das war besonders geschichtsträchtig. Goolagong wurde die erste Mutter nach 66 Jahren, die sich die begehrteste Tennistrophäe der Welt sichern konnte. „Der Titelgewinn 1980 war mehr als eine Herausforderung für mich, insbesondere nachdem ich ein Kind hatte. Ich denke, dass ich mir selbst beweisen wollte, dass ich es erneut tun könnte. Und auch anderen beweisen, dass dies möglich ist“, sagte Goolagong.

Platz 6:Billie Jean King

Teilnahmen: 14 (4x Titel, 2x Finale, 3x Halbfinale, 5x Viertelfinale)
Punkte: 15.090

Billie Jean King wäre in dieser Liste noch viel weiter oben gewesen, wenn die Profiära etwas früher begonnen hätte. 1966 und 1967 gewann sie bereits den Titel in Wimbledon und ließ noch vier weitere Triumphe folgen. Die US-Amerikanerin steht für alles, was das Damentennis heute verkörpert. King war als aktive Spielerin Mitbegründerin der WTA. King kämpfte für die Gleichstellung der Damen mit ihren männlichen Kollegen, vor allem bei der Frage des Preisgeldes.

Platz 5:Venus Williams

Teilnahmen: 18 (5x Titel, 3x Finale, 3x Viertelfinale, 2x Achtelfinale, 2x 3. Runde, 1x 2. Runde, 2x 1. Runde)
Punkte: 16.020

Venus Williams steht kurz vor ihrer 19. Teilnahme in Wimbledon. Wenn es bei der bald 36-Jährigen noch mit einem weiteren Grand-Slam-Titel klappen sollte, dann sicherlich in Wimbledon, wo sie lange Zeit die Regentin war. Achtmal stand Williams im Endspiel, die drei Finalniederlagen setzte es gegen Schwester Serena. Ein sechster Wimbledontitel wäre doch ein würdiger Abschluss in der Karriere der Venus Williams.

Platz 4:Serena Williams

Teilnahmen: 16 (6x Titel, 2x Finale, 1x Halbfinale, 2x Viertelfinale, 2x Achtelfinale, 3x 3. Runde)
Punkte: 17.110

Sollte Serena Williams in zwei Wochen ihren siebten Wimbledontitel gewinnen, würde sie bei der Grand-Slam-Ausbeute mit Steffi Graf gleichziehen. Punktemäßig wäre sie dann in unserer internen Wimbledonliste auch vor der „Gräfin“ aus Deutschland.

Platz 3:Steffi Graf

Teilnahmen: 14 (7x Titel, 2x Finale, 1x Halbfinale, 2x Achtelfinale, 1x 3. Runde, 1x 1. Runde)
Punkte: 18.000

Wimbledon war für Steffi Graf das erfolgreichste Grand-Slam-Turnier mit sieben Titeln. Beinahe hätte es kurz vor dem Karriereende noch mit dem achten Triumph auf dem „Heiligen Rasen“ geklappt. Graf erlebte in Wimbledon allerdings auch eine ihrer bittersten Niederlagen, als sie 1994 in der ersten Runde als dreifache Titelverteidigerin sensationell gegen Lori McNeil ausschied, die dann auch bis ins Halbfinale durchstartete und das Finale hauchdünn verpasste.

Platz 2:Chris Evert

Teilnahmen: 18 (3x Titel, 7x Finale, 7x Halbfinale, 1x 3. Runde)
Punkte: 20.690

Zwar gewann Chris Evert „nur“ drei Titel in Wimbledon, dennoch belegt sie Platz zwei, da sie insgesamt zehnmal im Endspiel stand. Dabei gingen alle fünf Finalduelle gegen Dauerrivalin Martina Navratilova verloren. Evert war „Americas Sweetheart“ und bekam zunächst den Namen „Eisprinzessin“ verpasst, später wurde sie die „Eiserne Jungfrau“ genannt, da sie auf dem Platz mit versteinerter Miene kaum Gefühlsregungen zeigte und mit unerschütterlicher, stoischer Ruhe ihr Spiel machte und die Gegnerin zu Verzweiflung trieb.

Platz 1: Martina Navratilova

Teilnahmen: 23 (9x Titel, 3x Finale, 5x Halbfinale, 3x Viertelfinale, 1x 3. Runde, 1x 2.Runde, 1x 1. Runde)
Punkte: 27.300

Mit glasklarem Vorsprung ist Martina Navratilova die erfolgreichste Spielerin in der Wimbledon-Geschichte. Es ist schwer vorzustellen, dass ein Spieler oder Spielerin jemals erfolgreicher sein wird als die „Grande Dame“ des Damentennis. 23-mal trat Navratilova auf dem Heiligen Rasen, zwölfmal erreichte sie das Finale. Nur Steffi Graf (1988 und 1989) und Conchita Martinez (1994) konnten Navratilova in einem Endspiel bezwingen. Das 1994er-Finale schien der letzte Auftritt von Navratilova, die damals 37 Jahre alt war, zu werden. Zehn Jahre später kehrte sie im Einzel auf den „Heiligen Rasen“ zurück und fertigte als 47-Jährige in der ersten Runde die völlig überforderte Kolumbianerin Catalina Castano in nur 46 Minuten mit 6:0, 6:1 ab und schrieb damit Tennisgeschichte. Navratilova wurde die älteste Spielerin, die in der Open Era ein Einzelmatch gewinnen konnte.

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24.06.2016, 17:23 Uhr