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Ajla Tomljanovic in Wimbledon: Ihre Mum schaut endlich zu, doch ihr Dad bucht einfach nicht durch

Ajla Tomljanovic (WTA-Nr. 44) steht zum zweiten Mal in Folge im Viertelfinale von Wimbledon - trotz großer Bedenken. An ihren Eltern verzweifelt sie jedoch.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 05.07.2022, 20:56 Uhr

Ajla Tomljanovic
© Getty Images
Ajla Tomljanovic

Als Ajla Tomljanovic den Matchball gegen Alizé Cornet verwandelt hatte, konnte sie es selbst nicht ganz glauben: War der Ball nun auf der Linie? Hatte sie am Ende das Netz berührt? Und überhaupt: Sie hatte doch die ganze Zeit gespürt, noch so weit weg zu sein vom Sieg, gegen Cornet, die alte Kämpferin!

Entsprechend emotional gab sich die Australierin anschließend beim On-Court-Interview. In dem sie sich vor allem noch mal öffentlich darüber freute, dass ihre Mutter nun tatsächlich vor Ort sei, im Publikum. Denn im Vorjahr, als Tomljanovic erstmals die Runde der letzten Acht bei einem Majorturnier erreicht hatte, war das nicht der Fall - Mama Tomljanovic war damals in Florida geblieben. Und habe sich die Matches, vermutlich aus Nervosität, nicht mal angeschaut.

Sie selbst sei etwas sauer gewesen deshalb. "Was, wenn ich das nie mehr schaffe", so Tomljanovic, "dann hast du es verpasst. Aber jetzt, bitte, Mum, hier sind wir."

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Hotelprobleme im Hause Tomljanovic

Tomljanovic hat aber noch ein anderes "Problem" mit ihren Eltern. Papa Tomljanovic nämlich ist für die Hotelbuchungen zuständig - und raubt seiner Tochter damit den letzten Nerv. Bereits am Freitag hatte sie ihre Bleibe verlassen müssen, weil ihr Dad nur bis dahin reserviert hatte. "Hast du gedacht, dass ich in der zweiten Runde verliere?", habe sie ihn gefragt. Er hätte doch bitte wenigstens bis zum ersten Sonntag buchen können. Es sei schwierig gewesen, eine neue Unterkunft zu finden, "London ist voll", erklärte Tomljanovic, nun aber sei sie in einem kleinen Hotel in der Nähe der Anlage untergebracht.

Nach ihrem Drittrundensieg habe er ihr erneut vermittelt, er müsse verlängern, "nicht dein Ernst", habe sie gesagt, aber er habe es geschafft. Und bis Dienstag reserviert. Und nach dem Sieg gegen Cornet kam's freilich zum selben Problem. Nun habe er bis Donnerstag verlängert.

Warum nicht direkt bis Sonntag? "Das ist wohl so eine Art umgekehrte Psychologie für ihn", vermutet Tomljanovic.

Sie selbst habe die Diskussionen nun halbwegs aufgegeben. Sie ziehe nicht aus diesem Hotel aus, habe sie ihm klargemacht, er solle tun, was zu tun sei. "Auch wenn ich mein Zimmer mit einem Fremden teilen muss."

von Florian Goosmann aus Wimbledon

Mittwoch
06.07.2022, 10:48 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.07.2022, 20:56 Uhr