Andy Murray zum Weltfrauentag: "Gibt keinen Grund, warum eine Frau nicht genauso gut sein kann wie ein Mann"

Andy Murray erzählt anlässlich des heutigen Weltfrauentages in einem Gastbeitrag in einigen deutschsprachigen Medien von seiner Zusammenarbeit mit Amelie Mauresmo und was er sich in Sachen Gleichberechtigung wünsche. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 08.03.2020, 20:05 Uhr

Andy Murray äußert sich anlässlich des Weltfrauentags in einem Gastbeitrag in etlichen deutschsprachigen Medien.
Andy Murray äußert sich anlässlich des Weltfrauentags in einem Gastbeitrag in etlichen deutschsprachigen Medien.

Es war ein Kuriosum, eine Seltenheit, als Andy Murray 2014 seinen neuen Trainer vorstellte. Genauer gesagt, seine neue Trainerin. Von nun war es nämlich eine Frau, unter deren Ägide der Schotte auf der ATP-Tour unterwegs war. Eine Konstellation, die es durchaus selten zu sehen gibt. Zu selten, findet Andy Murray nun in einem Gastbeitrag anlässlich des Weltfrauentags in einigen deutschprachigen Medien: "Die besten Trainer sollten die Besten der Besten sein, und es kann nicht sein, dass Frauen bei Olympischen Spielen nur elf Prozent der besten Trainer repräsentieren – hier muss eindeutig mehr getan werden. Wenn es um die Denkweise, Geschicklichkeit und Intelligenz geht, gibt es keinen Grund, warum eine Frau nicht genauso gut sein kann wie ein Mann", schreibt Murray in diesem Beitrag. 

Während der Zusammenarbeit mit Mauresmo spielte sich der ehemalige Weltranglisten-Erste zwar in einige Grand-Slam-Endspiele, gewinnen konnte er in dieser Zeit aber keines. "Die Schuld daran gaben viele Leute ihr, Amélie – bei all meinen anderen, männlichen, Trainern hat es solche Schuldzuweisungen nie gegeben", führt Murray weiter aus. Laut Murray sei die Zeit, in der er mit Mauresmo zusammenarbeitete, als eine unerfolgreiche dargestellt worden. Jedoch konnte der Schotte mit ihr bis auf Rang zwei der ATP-Weltrangliste vordringen. Alleine 2015 konnte er mit Mauresmo als Trainerin vier Titel auf der Tour gewinnen, darunter die beiden bei den ATP-Masters-1000-Events in Madrid und Montreal. 

Preisgeld-Gleichstellung als Errungenschaft feiern

Laut Murray sei Tennis ein Vorbild-Sport, wenn es um die Gleichstellung des Preisgelds für Damen und Herren geht. Das zeigt sich auch beim anstehenden Event in Indian Wells, wo sowohl Damen als auch Herren an den Start gehen werden. Zwar ist das gesamte Preisgeld mit rund 9,7 Millionen US-Dollar  (Herren) im Vergleich zu 8,7 Millionen US-Dollar (Damen) bei den Herren doch etwas höher, der Unterschied ist aber höchstens marginal. Murray beklagt, dass diese Errungenschaft innerhalb des Sports eher infrage gestellt als gefeiert werde und appelliert deshalb: " Also verschwendet eure Zeit nicht mit Diskussionen darüber – lasst sie uns feiern und zu unserem Vorteil nützen, unseren Sport weltweit wachsen zu lassen", schreibt der 32-Jährige. 

Besonders das Format des Mixed-Doppels findet Murray indes sehr attraktiv und wünscht sich gleichzeitig, dieses öfter zu sehen: "Andere Sportarten sollten sich diese Formate zum Vorbild nehmen und darüber nachdenken, was sie in diese Richtung tun können – und was Fans vielleicht gerne sehen wollen", so Murray. Er selbst war in Wimbledon im Vorjahr zusammen mit Serena Williams im Mixed-Doppel an den Start gegangen. Eine Erfahrung, die ihm viele positive Reaktionen aus seinem Umfeld einbrachte: "Wenn ich in Wimbledon gewinne oder verliere, höre ich im Normalfall ein: „Gut gemacht“ oder auch: „Das war Pech“. Aber nach Spielen mit Serena sagten viele einfach zu mir: „Es war einfach toll, dich und Serena zusammen spielen zu sehen. Es war brillant.“ Die Leute genießen es also, das zu sehen – also sollten wir es fördern", schließt Murray seinen Text. 

Den gesamten Beitrag von Andy Murray gibt es hier nachzulesen. 

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von Michael Rothschädl

Sonntag
08.03.2020, 21:06 Uhr
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