ATP: Alle Wege führen nach … Sofia?

Dem ATP-Tour-250-Turnier in Sofia kommt plötzlich größere Bedeutung zu als gedacht. Vor allem im Doppel.

 

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 08.11.2020, 20:11 Uhr

Jürgen Melzer muss den Umweg über Sofia nehmen
© Getty Images
Jürgen Melzer muss den Umweg über Sofia nehmen

Über Sofia nach London zu fliegen, das ist nicht der allernächste Weg. Und also hat Diego Schwartzman wenige Minuten nach dem Erfolg von Rafael Nadal gegen Pablo Carreno Busta in Paris-Bercy freudig getweetet, dass er sich nun doch auf dem direkten Pfad von der französischen in die britische Hauptstadt bewegen wird. Schwartzman hätte ansonsten womöglich noch ein paar Punkte für die erstmalige Qualifikation für die ATP Finals in Sofia auflesen müssen.

Jürgen Melzer und Edouard Roger-Vasselin dagegen müssen die Extra-Schleife drehen, nach dem Aus im Halbfinale von Paris-Bercy gegen Mate Pavic und Bruno Soares reicht es noch nicht ganz für einen Fixplatz in der O2 Arena. Und also machen sich die österreichische Legende und sein französischer Partner auf Richtung Sofia, wo sie als Nummer eins in das ATP-Tour-250-Event gehen.

Melzer hat in Sofia schon gewonnen

140 Punkte Vorsprung nehmen Melzer und Roger-Vasselin auf ihre beiden Konkurrenten Jamie Murray und Neal Skupski mit in die bulgarische Metropole. Keine schlechte Ausgangsposition. Aber auch nicht ungefährlich. Denn sollten Murray/Skupski das Turnier gewinnen, müssten Melzer/Roger-Vasselin schon bis ins Finale vorgedrungen sein. Denn für den Halbfinal-Einzug gibt es nur 90 ATP-Zähler. Also 160 weniger als für den Turniersieg.

Die Aussichten für Melzer und seinen Spielgefährten stehen nicht schlecht. Nicht nur, weil Jürgen Melzer in Sofia 2019 bereits einmal die Doppel-Konkurrenz gewonnen hat (damals an der Seite von Nikola Mektic). Die Auslosung hätte jedenfalls schlimmer ausfallen können: In Runde eins geht es gegen Viktor Troicki und Dimitar Kuzmanov, danach vielleicht gegen Ken Skupski, der mit Jonny O´Mara seinem Bruder Neal Schützenhilfe leisten könnte. Der größere Druck liegt ohnehin bei Neal Skupski und Jamie Murray: Die beiden müssen das Endspiel erreichen, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Gewinnen Melzer/Roger-Vasselin ihr erstes Match, brauchen Murray/Skupski in jedem Fall den Turniersieg.

Shapovalov überraschend am Start

Aber auch ein schneller Blick auf das Einzel-Tableau von Sofia lohnt sich. Findet sich dort doch mit Denis Shapovalov ein Mann an der Spitze der Setzliste, der seine Saison nach der Niederlage gegen Jurij Rodionov in Wien eigentlich schon beendet haben wollte. Vielleicht aber wollte Shapo einfach nur noch einen letzten kanadischen Familienausflug unternehmen: Denn auch Vasek Pospisil und Félix Auger-Aliassime sind am Start. Letzterer sicherlich mit dem Ziel, endlich sein erstes Turnier im Einzel zu gewinnen. Nach sechs verlorenen Endspielen, davon alleine drei in der laufenden Saison.

Hier das Einzel-Tableau in Sofia

Hier das Doppel-Tableau in Sofia

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von Jens Huiber

Sonntag
08.11.2020, 19:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.11.2020, 20:11 Uhr

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