ATP: Casper Ruud mittlerweile auch auf Hartplatz ein Top-Mann

War der Norweger Casper Ruud bis vor kurzem noch als reiner Sandplatzspezialist verschrieen, geben das die Zahlen der Saison 2021 nicht mehr her.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 03.10.2021, 08:24 Uhr

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© Getty Images
Casper Ruud hat in dieser Saison seine Statistiken auf Hartplatz praktisch invertiert.

Casper Ruud ist eine richtig heiße Aktie, wenn es um die Top-Weltranglistenplätze in den nächsten Jahren geht. Mit gerade einmal 22 Jahren ist der Sohn des ehemaligen Weltklasse-Spielers Christian Ruud unaufhaltsam auf dem Weg an die Spitze. Fünf Turniersiege auf der ATP-Tour hat der aktuell Weltranglisten-Zehnte bereits auf seinem Konto, vier davon konnte er alleine in diesem Jahr auf der Haben-Seite verbuchen.

Einziger Makel an der tollen Statistik - alle Erfolge hatte der Norweger auf roter Asche gefeiert. Der Ruf eines reinen Sandplatz-Wühlers haftete Ruud schon seit den ersten Achtungserfolgen 2017 an, als er etwa beim ATP-World-Tour-500-Turnier in Rio de Janeiro sensationell ins Halbfinale kam. Auch seine erste Finalteilnahme auf ATP-Tour-Niveau spielte sich 2019 beim Sandplatz-Event in Houston ab, wo er Christian Garin aus Chile 6:7 (4), 6:4, 3:6 unterlegen war.

Enormer Bruch in der Statistik

All diese Fakten müssen jedoch mit der Saison 2021 neu bewertet werden. Warum? Schauen wir uns einfach mal die Zahlen an: So hatte der Skandinavier bis Ende 2020 eine negative Bilanz auf den Hartplätzen dieser Welt - 16:27 stand es da. Und bei den Partien gegen Gegner, die innerhalb der Top 50 platziert waren, sah es noch ein wenig düsterer für Ruud aus, gab es doch bei 14 Niederlagen nur 2 Matcherfolge zu feiern.

Diese Saison ist alles anders: Insgesamt hat der junge Mann aus Oslo 16 Partien auf Hardcourt für sich entscheiden können, bei gerade einmal fünf Niederlagen. Bei den Top-50-Spielern ist die Bilanz mit 6:3 ebenfalls positiv. Viertelfinal-Einzüge bei den ATP-Masters-1000-Events in Toronto und Cincinnati untermauern die erfreuliche Entwicklung des Norwegers.

Eines ist wohl jetzt schon klar, seinen Vater wird Casper auch in diesem Belang übertrumpfen. Über die gesamte Karriere hinweg steht der Sohnemann auf Hartplatz bei einem Verhältnis von 29 Siegen zu 32 Niederlagen. Christian Ruud hatte am Ende seiner Karriere auf hartem Untergrund lediglich 27 Partien gewonnen, sich aber 47 Machtverluste eingehandelt.

von Stefan Bergmann

Sonntag
03.10.2021, 13:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.10.2021, 08:24 Uhr