ATP Challenger Anif: Veranstalter Gerald Mandl - "Sind stolz, dass wir etwas bewegen"

Ab dem 4. Juli geht in Anif (Salzburg) mit dem ATP-125.000-Dollar-Challenger-Event das drittgrößte Tennisturnier Österreichs über die Bühne. tennisnet.com hat mit Veranstalter Gerald Mandl über die besonderen Herausforderungen in Zeiten von Corona, das Teilnehmerfeld und die verbesserungswürdige Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Tennisverband (ÖTV) gesprochen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 16.06.2021, 12:35 Uhr

Turnierdirektor Günter Schwarzl, Sportlandesrat Stefan Schnöll und Veranstalter Gerald Mandl (v.l.)
© Salzburg Open
Turnierdirektor Günter Schwarzl, Sportlandesrat Stefan Schnöll und Veranstalter Gerald Mandl (v.l.)

Zehn Jahre ist es mittlerweile bereits her, als in Salzburg zuletzt ein Challenger-Turnier über die Bühne ging - doch 2021 feiert der Tennissport in der Mozartstadt sein Comeback. "Durch das Coronavirus war es sehr schwierig, das Ganze auf die Beine zu stellen. Das Land hat uns aber sehr gut unterstützt und jetzt freuen wir uns darauf, dass es bald losgeht", erzählt Veranstalter Gerald Mandl im Gespräch mit tennisnet.com.

Am 4. Juli fällt in Anif der Startschuss für die "Salzburg Open", das drittgrößte Tennisturnier Österreichs. Angeführt wird die Entry List vom Weltranglisten-56. Yoshihito Nishioka, aus österreichischer Sicht werden im Süden Salzburgs unter anderem Dennis Novak und Jurij Rodionov - sollten sie in Wimbledon nicht die zweite Woche erreichen - an den Start gehen. Darüber hinaus wird der österreichische Staatsmeister eine Wildcard für den Hauptbewerb erhalten.

Volles Haus möglich

Der Termin in der zweiten Wimbledon-Woche könnte zudem noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Denn auch das Antreten eines absoluten Superstars ist somit nicht ausgeschlossen. "Wir müssen bis einen Tag vor der Auslosung sogar eine Wildcard für einen Spieler, der zwischen den Positionen elf und 50 steht, in der Hinterhand behalten", berichtet Mandl.

Probleme für aus England kommende Spieler werde es nicht geben, "die Einreisebeschränkungen sind in Abstimmung mit der Bundesregierung gefallen", so Mandl. Fallen, das werden in Österreich am 1. Juli beinahe auch sämtliche Corona-Regeln. Wer getestet, geimpft oder genesen ist, darf auf die Anlage. Bis zu 970 Fans werden somit pro Tag den Spielen beiwohnen.

"Speziell am Finalwochenende wollen wir das Stadion voll bekommen", meint Mandl. Damit das in Zeiten einer Fußball-Europameisterschaft und der entscheidenden Tage in Wimbledon gelingen kann, werden in Anif zwei Public-Viewing-Bereiche errichtet werden. So soll dem Tennisfest auf den Anifer Sandplätzen nichts mehr im Wege stehen.

ATP-250-Turnier im Fußballstadion des SV Grödig?

Geht es nach Mandl und Co., soll das mit 125.000 US-Dollar dotierte Turnier aber nur den Beginn einer Erfolgsgeschichte darstellen. Denn im Herbst ist in Salzburg ein Indoor-Challenger-Event geplant, derzeit befinde man sich laut Mandl noch in Verhandlungen mit der Landesregierung. Doch auch ein ATP-250-Turnier in der Mozartstadt könnte schon bald Realität werden.

Schauplatz dafür soll das Fußballstadion des SV Grödig werden. "Wir haben mit dem Stadionbesitzer darüber gesprochen und auch die Landesregierung wäre dazu bereit. Zunächst wollen wir die Challenger-Turniere gut über die Bühne bringen. Wenn es gut läuft, wollen wir das in Zukunft aber realisieren", erklärt Mandl. Weitere Fragen wie etwa jene der Lizenzvergabe wären allerdings noch zu klären.

Keine Kooperation mit dem ÖTV

Auf Unterstützung des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV) baut man dabei indes nicht. "Wir sind autonom und haben keine Berührungspunkte mit dem Verband. Wir verzichten auf die Unterstützung, weil (in Gesprächen, Anm. d. Red.) relativ wenig herausgekommen ist", so Mandl.

Es sei allerdings interessant zu beobachten, dass durch den entstandenen "Druck auf Verbandsseite" plötzlich selbst Challenger "aus dem Boden gestampft werden", spielt Mandl auf das vom 4. bis 11. September 2021 auf der Anlage des TC Tulln stattfindende Event an. In den vergangenen Jahren habe der ÖTV die Austragung kleinerer Turniere "leider sehr verschlafen". Das scheint sich jetzt auch durch Mandl und Co. zu ändern: "Wir sind stolz, dass wir etwas bewegen und der Verband dadurch unter Zugzwang kommt."

Wie wichtig Challenger-Events für die tennisbezogene Entwicklung eines Landes sei, sehe man an Italien oder Frankreich, meint Mandl. Daher sei es gut und richtig, diesen Schritt jetzt auch in Österreich nachzuholen: "Wenn es jetzt über ein paar Jahre kontinuierlich wieder mehr Turniere werden, werden wir sicher einige Top-100-Spieler rausbringen. Das steht schon fest."

Tickets für die "Salzburg Open" können hier bestellt werden

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Mittwoch
16.06.2021, 10:00 Uhr
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