ATP Challenger Marbella: Die Ruhe vor dem Grand-Slam-Sturm

In Marbella werden in der kommenden Woche mit Dominic Thiem und Stan Wawrinka gleich zwei ehemalige Grand-Slam-Champions an den Start gehen. Am Samstag war in der spanischen Küstenstadt davon aber noch nicht allzu viel zu bemerken.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 26.03.2022, 22:50 Uhr

Das Estadio Manolo Santana in Marbella
© privat
Das Estadio Manolo Santana in Marbella

von Nikolaus Fink aus Marbella

Steigt man dieser Tage in den Flieger nach Spanien, fühlt sich das wie eine Reise in eine andere, bessere Zeit an. Ja, man könnte fast meinen, das Coronavirus hat es nie gegeben. In Marbella angekommen erinnern nur noch vereinzelte Maskenträger an die so verheerende Pandemie, ansonsten floriert in der andalusischen Küstenstadt trotz der vergleichsweise niedrigen Temperaturen auch in der Nebensaison das pure Leben.

Einzig im „Club de Tenis Puente Romano“ scheint das noch nicht so recht angekommen zu sein. Einen Tag vor Beginn der Qualifikationsmatches ist – obwohl in Marbella sowohl ein Herren- als auch ein Damenevent steigt – die Anlage wie leer gefegt. Nur wenige Spieler stimmen sich an diesem Samstagnachmittag auf die kommende Turnierwoche ein, mit Alex Molcan und Sara Errani sind die prominentesten Profis schnell genannt.

Thiem und Wawrinka am Start

Mit einem Blick auf die Auslosung wird jedoch schnell klar, dass dies nur die berühmt-berüchtigte Ruhe vor dem Sturm sein kann. Denn insbesondere das Feld bei den Herren kann sich mehr als nur sehen lassen: Mit Dominic Thiem und Stan Wawrinka gehen erstmals in der Geschichte des Tennissports zwei ehemalige Top-Drei-Spieler bei ein und demselben Challenger-Turnier an den Start. Ganz nebenbei krönten sich die beiden auch schon zu Grand-Slam-Siegern.

Thiem und Wawrinka eint, dass sie in Marbella nach langwierigen Verletzungspausen auf die Tour zurückkehren. Die österreichische Nummer eins fehlte aufgrund einer Handgelenksverletzung und anschließenden Problemen zwischen den Fingerknöcheln mehr als neun Monate, „Stan the Man“ fiel nach zwei Operationen am Fuß sogar über ein Jahr aus.

Thiem hat French Open im Visier

Dementsprechend zurückhaltend gaben sich die beiden in ihren jüngsten Statements. Thiem und Wawrinka wollen auf der iberischen Halbinsel in erster Linie Matchpraxis sammeln. Denn schon in knapp zwei Monaten beginnen in Paris die French Open. Vor Saisonbeginn hatte Thiem das Grand-Slam-Turnier am Bois de Boulogne als großes Ziel ausgegeben, angesichts des verzögerten Comebacks scheint ein Titelgewinn in der französischen Hauptstadt aus derzeitiger Sicht aber nicht sonderlich realistisch.

Wie schnell es gehen kann, zeigte allerdings Rafael Nadal bei den diesjährigen Australian Open. Was für den Spanier vor etwas mehr als zwei Monaten das ATP-250-Turnier in Melbourne darstellte, soll für Thiem nun das Challenger-Event in Marbella sein. Die Auftakthürde liest sich für den topgesetzten Lichtenwörther mit dem Weltranglisten-228. Pedro Cachin auf dem Papier durchaus machbar, in Runde zwei könnte mit Fernando Verdasco die erste echte Standortbestimmung warten. Spätestens dann würde auch im „Club de Tenis Puente Romano“ endgültig der Sturm einsetzen.

Das Einzel-Tableau bei den Herren

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von Nikolaus Fink

Samstag
26.03.2022, 21:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.03.2022, 22:50 Uhr

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