ATP-Challenger Todi: Cedric-Marcel Stebe mit guten Chancen auf das Halbfinale

Zwei Matches, zwei Siege ohne Satzverlust und lediglich acht abgegebene Spiele. So lautet die bisher makellose Bilanz des Cedrik-Marcel Stebe seit dem Re-Start der ATP-Challenger-Tour. Nach den beiden Erfolgen über den italienischen Qualifikanten Andrea Vavassori und dem Franzosen Elliot Benchtrit, steht der 29 Jahre alte Deutsche im Viertelfinale der Internazionali Di Tennis Citta Di Todi.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 20.08.2020, 08:03 Uhr

Cedrik-Marcel Stebe steht in Todi unter den letzten Acht
© Florian Heer
Cedrik-Marcel Stebe steht in Todi unter den letzten Acht

Von Florian Heer aus Todi

Stebe gab sich in der zweiten Runde des mit 88.250 Euro dotiertem Sandplatzturniers am Mittwoch keine Blöße. Mit einem 6-4, 6-0 beendete die Nummer 4 der Setzliste nach nur einer Stunde und 17 Minuten das Match gegen Benchetrit. Trotz über 35 Grad auf dem Campo Centrale, ging es direkt nach dem verwandelten Matchball noch mit Coach Lukas Wolff auf den nebenan gelegenen Trainings-Court.

„Ich hatte heute ein wenig Probleme mit meinem Aufschlag und nachdem ich morgen einen Tag frei habe, wollten wir noch am Ballwurf arbeiten“, erklärte Stebe nach weiteren knapp 30 Minuten unter der Sonne Zentralitaliens im anschließenden Interview mit Blick auf das Stadtpanorama unter einem Schatten spendenden Baum auf der weitläufigen Anlage des Tennis Club Todi 1971. „Ich habe heute solide gespielt. Es war aber auch nicht immer einfach, da der Platz an der ein oder anderen Stelle etwas uneben ist und die Bälle teilweise verspringen. Ich habe es aber ganz gut gemacht und konnte ihm den Zahn ziehen.“

Italien-Fan Stebe

Stebe, der das erste Mal beim Turnier in Umbrien am Start ist, fühlt sich durchaus wohl vor Ort. „Ich habe immer gerne Challenger in Italien gespielt. Ich mag die entspannte italienische Mentalität und das Essen.“

Auch die neuen Umstände in Bezug auf Hygienerichtlinien, die den Turnieralltag inmitten der Covid-19 Pandemie begleiten, stören den gebürtigen Badener nicht. „Die Turnierveranstalter hier machen einen guten Job. Sie achten auf das Einhalten der Maskenpflicht auf dem Gelände und ich fühle keine großen Einschnitte in die persönliche Freiheit. Wenn es so weiter geht, habe ich keinerlei Bedenken, dass die Tour wieder funktionieren kann.“

Verhärteter Wettbewerb

Gefragt nach den Zielen für den Rest der Saison, gibt die ehemalige Nummer 71 der Welt die Parole aus wieder in die Top 100 des ATP-Rankings zurückzukehren. „Durch die Teilnahme an der nationalen Turnierserie des DTB konnte ich während der Tour-Pause wieder eine gewisse Matchhärte erlangen. Diese benötigt man, um auf internationaler Ebene bestehen zu können. Physisch stehe ich gut da. Spielerisch bin ich vielleicht noch nicht ganz bei 100 Prozent.“

Die Konkurrenz im wiedergestarteten Tenniszirkus wird zudem nicht geringer. „Es wird schwerer das Ziel zu erreichen, da weniger Turniere stattfinden und die Meldelisten sehr gut besetzt sind“, stellt Stebe fest. „Wenn man sich den Cut mit Platz 31 beim ATP-Event in Kitzbühel anschaut, dann werden Leute, die zwischen 50 und 100 in der Rangliste stehen, gezwungen sein Challenger zu spielen. Dies zieht sich schließlich weiter bis runter zur ITF-World-Tennis-Tour. Spieler, die im Ranking weiter unten stehen, wird somit auch die Lebensgrundlage entzogen. Das ist eine schwierige Situation und ich hoffe, dass weitere Turnierabsagen mit Hilfe der ATP vermieden werden können.“

Hoffnung auf Start bei den US-Open

Ob Stebe auch die kommenden Wochen des Italien-Swing auf der Challenger-Tour begleiten wird, steht im Moment noch in den Sternen. Er liebäugelt weiter mit einer Teilnahme bei den US-Open. „Zurzeit bin ich auf Platz 4 der Alternates für das Hauptfeld. Bis Freitag muss ich mich entscheiden, ob ich beim Challenger nächste Woche in Trieste auf der Liste bleibe oder versuche in New York anzutreten“, erklärt der Routinier.

Zunächst geht es aber im Viertelfinale von Todi weiter. Zu einem rein-deutschen Duell mit Daniel Altmaier wird es dabei allerdings nicht kommen. Der 21-jährige aus Kempen musste sich nach einem über zweistündigen Fight dem Lokalmatadoren Gian Marco Moroni mit 6-3, 4-6, 4-6 geschlagen geben.
„Hier gegen italienischen Spieler anzutreten ist nie einfach“, kommentierte Stebe die nächste Herausforderung. Kann der Linkshänder seine bisher gezeigte Form jedoch bestätigen, sollte auch der Einzug unter die letzten Vier möglich sein.

von Florian Heer

Donnerstag
20.08.2020, 09:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.08.2020, 08:03 Uhr