ATP-Challenger Tulln: Bestandene Talentproben, verlorene Matches

Die heimische junge Garde hielt sich auch am Tullner „Maniac Monday“ tapfer, musste aber diesmal durchwegs der Klasse und Routine ihrer Gegner Tribut zollen. Aber nach dem ersten „Österreicher-Tag“ folgt dienstags bereits der zweite …

von PM
zuletzt bearbeitet: 05.09.2022, 19:18 Uhr

Joel Schwärzler am Montag in Tulln
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Joel Schwärzler am Montag in Tulln

Der erste Spieler, der heuer in die zweite Runde des Hauptbewerbs beim Tullner ATP Challenger einziehen konnte, heißt Giulio Zeppieri. Der Italiener gewann seine Auftaktpartie dem Resultat nach glatt mit 6:1 und 6:2. Gut für den 20-jährigen Linkshänder aus Rom, weniger cool für seinen erst 16-jährigen Gegner aus Österreich. Als amtierender U16-Europameister wurde der Vorarlberger Joel Schwärzler mit Trainingshauptquartier im ÖLSZ Südstadt von ÖTV und Turnierleitung mit einer Main-Draw-Wildcard bedacht. Sein allererstes „Reinschnuppern“ ins Stahlbad der ATP Challenger Tour kommentiert der Youngster, der seinen Job am Platz ebenfalls mit Links erledigt, dankbar und selbstkritisch: „Als erstes möchte ich mich bei ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer und Turnierdirektor Florian Leitgeb für die Wildcard bedanken! So eine Chance zu bekommen, ist wirklich nicht selbstverständlich. Mit meinem Spiel kann ich heute maximal teilweise zufrieden sein. Am Anfang war ich doch recht nervös, dann habe ich aber zumindest meine Aufschläge recht gut getroffen – besser als in den letzten Tagen – und einige Punkte vernünftig zu Ende gespielt.“ Den Unterschied zwischen Challenger Tour und den ITF-Junior-Turnieren erklärt das Supertalent in Rot-Weiß-Rot so: „Sobald ich hier einen Ball nur normal rüberspiele, legen sich die Profis zu sofort drauf und gehen auf den Punkt! Das können auf ITF-Ebene nur die ersten vier, fünf. Aber dort will ich auch hin – und Tulln hat mich auf diesem Weg extrem bestärkt!“

Ebenfalls eindeutig am Weg nach oben, aber heute letztendlich auf der Verliererstraße spielende Lukas Neumayer (19, ATP-Nr. 333) aus Salzburg. Ebenfalls mit Wildcard im Hauptbewerb durfte Österreichs amtierender Staatsmeister gegen Schwedens Elias Ymer (26, ATP-Nr. 133) ran. Dieser hatte am Ende in zu vielen intensiven Ballwechseln die Nase vorne und entschied das auch von zahlreichen Breaks geprägte Match nur vom Ergebnis her klar mit 6:3 und 6:4 für sich.

Turnierfavorit Coria startet am Dienstag

Endstation auch für drei weitere Österreicher war das Qualifinale um die letzten Hauptbewerbstickets. Neil Oberleitner musste gegen Benjamin Hassan (27, ATP-Nr. 293)  aus dem Libanon mit 4:6, 2:6 die Segel streichen, ist aber am Dienstag an der Seite von Junior Joel Schwärzler im Doppel zu sehen (nicht vor 14.00 Uhr auf Platz 2). Der 19-jährige Marko Andrejic verlor seine hart umkämpfte Partie gegen den Slowaken Lukas Klein mit 5:7 und 4:6  und der Tiroler Sandro Kopp fightete sich gegen den Deutschen Elmar Ejupovic zwar in einen dritten Satz, unterlag aber letztlich mit 7:6, 6:7 und 2:6.

Auch wenn die Montagsbilanz aus heimischer Sicht also leider keine rosige ist, folgt doch bereits am "Super Tuesday" eine weiterer Österreicher-Tag mit vielen Chancen zur Revanche. Um 10.00 Uhr eröffnet Gerald Melzer (32, ATP-Nr. 132) am Centre Court gegen den russischen Qualifikanten Ivan Gakhow (25, ATP-Nr. 310). Zeitgleich startet auf Court 1 Sebastian Ofner (26, ATP-Nr. 216) gegen Deutschlands Cedric-Marcel Stebe (31, ATP-Nr. 233).  

Hier das Einzel-Tableau in Tulln

Das zweite Spiel nach 10.00 Uhr am Center Court bestreiten dann Dennis Novak (29, ATP-Nr. 136) und Andrejic-Bezwinger Lukas Klein. Danach steht das hoffentlich heiße Österreicher-Duell des an Nummer 7 gesetzten Filip Misolic (21, ATP-Nr. 141) gegen den Tullner Local Hero Lucas Miedler (26, ATP-Nr. 337) an. Und zum Finale am Hauptplatz trifft Jurij Rodionov (23, ATP-Nr.139) auf „Oberleitner-Rausschmeißer“ Benjamin Hassan.

Einen weiteren Leckerbissen könnte der Turnierauftakt des in Tulln an Nummer 1 gesetzten Federico Coria (30, ATP-Nr.78) servieren. So trifft der Argentinier auf den talentierten Bresnik-Schützling aus Russland, den 21-jährigen Alexander Schewtschenko (ATP-Nr. 162).

von PM

Montag
05.09.2022, 19:21 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.09.2022, 19:18 Uhr