Marin Cilic – Ein Gefühl wie 2014
Der Kroate zieht aus seinem Sieg in Cincinnati viel Selbstvertrauen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.08.2016, 06:09 Uhr

Marin Cilicist im Regelfall kein Profi, der die Beobachter seines Spiels an seinem Innenleben teilhaben lässt. Temperamentsausbrüche stellen eine Seltenheit dar - dabei hätte gerade ein vergebener Breakball beim Stand von 5:5 und 15:40 bei AufschlagAndy Murrayim zweiten Satz des Endspiels von Cincinnati ausreichend Anlass dazu gegeben: Der Schotte war ans Netz gekommen, konnte den Rückhand-Passierball die Linie entlang nur notdürftig in das Spielfeld Cilics zurückbringen. Der Kroate aber legte einen einfachen Vorhand-Ball ins Netz und reagierte: nicht. Ließ sich vom Balljungen das Handtuch bringen, holte sich das entscheidende Break ein paar Ballwechsel später.
Nach dem verwandelten Matchball indes ging der Kroate tatsächlich aus sich heraus, bedankte sich vor allem auch bei seiner Box, die ohne die Präsenz von Goran Ivanisevic noch leicht gewöhnungsbedürftig ist. Kein Wunder, dass sich Cilic nach dem Match höchst zufrieden gab. „Ich glaube, ich habe die gesamte Woche über wirklich großartiges Tennis gespielt“, erklärte er. „Das ist natürlich ein gutes Zeichen für die nächsten Aufgaben. Ganz offensichtlich ist das die beste Woche seit den US Open 2014. Im letzten Jahr hatte ich zwar einige gute Wochen, war aber immer noch auf der Suche nach meinem Spiel.“
Kurze Regenerationszeit
Dass die Vorzeichen vor dem Finale gegen den mit 22 Siegen en suite gewappneten Murray nicht gut standen, konnte Marin Cilic ausblenden. Zwar sei er nach dem Match gegenGrigor Dimitroverst um vier Uhr Früh ins Bett gekommen, der Schlaf des Halbfinal-Siegers hätte aber stolze sieben Stunden gedauert, lange genug, um ausgeruht ins die Begegnung gegen den Olympiasieger von 2012 und 2016 zu gehen. Und in den wichtigen Momenten präsent zu sein, vor allem mit seinem Paradeschlag. „Der Aufschlag war ein wichtiger Faktor in meinem Spiel“, sagte Cilic. „Ich habe bei wichtigen Punkten einige Male sehr gut serviert, und im zweiten Satz war ich auch mental sehr stark.“
Hier die Ergebnisse aus Cincinnati:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.