ATP Cup: Hubert Hurkacz und Dan Evans bei Australian Open gesetzt
Mit großem Diskussionspotenzial hat die ATP beim erstmals ausgetragenen ATP Cup Bonuspunkte abhängig von der Weltranglistenposition des Gegners eingeführt. Dadurch staubten unter anderen Dan Evans und Hubert Hurkacz ordentlich Punkte ab - und werden mit einer Setzung bei den Australian Open belohnt.
von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet:
10.01.2020, 15:22 Uhr

Evans feierte drei Siege bei einer Niederlage und bekommt für seine Auftritte in Sydney satte 215 Punkte gutgeschrieben und und macht dadurch elf Plätze im ATP-Ranking gut. Damit wird er am kommenden Montag knapp an den Top-30 platziert sein - durch die Absagen von Lucas Pouille und Kei Nishikori ist ihm eine Setzung in Melbourne sicher.
Evans ging als ATP-Nummer-42 und als britische Nummer eins ins Turnier, nachdem Andy Murray (mit seinem Protected Ranking) abgesagt hatte. Er schlug David Goffin, Radu Albot und Alex De Minaur, lediglich Grigor Dimitrov musste er sich in drei Sätzen beugen.
"Das sind ordentliche Siege und Weltklasse-Leistungen", sagte Tim Henman, der britische ATP-Cup-Kapitän. "Dan hat viele Optionen: Slice, Tempowechsel, Serve and Volley. Seine Tennis- sowie seine körperlichen Fähigkeiten sind vorhanden. Es ist eine mentale Herausforderung, dies öfters zu zeigen."
Hurkacz profitiert - Bautista Agut bleibt "unbelohnt"
Hurkacz, Polens Nummer eins, hielt sich in der Gruppenphase makellos. Am ersten Spieltag rang er Diego Schwartzman in drei Sätzen nieder, ehe er Borna Coric vermöbelte und letztlich im Tiebreak des dritten Satzes auch Dominic Thiem in die Knie zwang.
Dafür kassiert er 190 Punkte, auf der Tour würde man nach drei Matches nur im Spezialfall genauso viele Zähler bekommen. Auch der 22-Jährige wird an den Top-30 kratzen und im relevanten Ranking für die Setzliste bei den Australian Open einen wichtigen Sprung machen. "Es war eine Ehre und hat viel Spaß gemacht", freute sich Hurkacz auf Instagram über seine Auftritte.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt der Fall von Roberto Bautista Agut. Die spanische Nummer zwei gewann alle vier Matches - ohne Satzverlust -, bekommt dafür aber lediglich 80 Punkte. Er spielte keine einzige Partie gegen einen Spieler aus den Top-100.
Bonuspunkte: Fluch oder Segen?
Das System der Bonuspunkte ist auch Gesprächsthema bei Quiet, please!, dem offiziellen Podcast von tennisnet. Christopher Kas und Alex Antonitsch besprechen, ob das System Sinn macht und wer die Gewinner und Verlierer sind.