ATP Finals: Gilt der Siegerfluch überhaupt noch?

Eine noch relativ junge Tennisweisheit sagt: Wer bei den ATP Finals gewinnt, dem droht eine schwierige Folgesaison. Aber stimmt das überhaupt?

von Robin Huiber
zuletzt bearbeitet: 23.11.2022, 18:36 Uhr

Der größte, aber auch letzte Titel: Grigor Dimitrov in London 2017
© Getty Images
Der größte, aber auch letzte Titel: Grigor Dimitrov in London 2017

Darf man Alexander Zverev in die Rechnung mit reinnehmen? Schließlich hätte der deutsche Olympiasieger von 2021 ja noch etliche Chancen bekommen, jenen Fluch, der angeblich über dem Sieger der ATP Finals lastet, erfolgreich zu bekämpfen. Eigentlich schon in Roland Garros, wo er trotz des Verlusts des ersten Satzes gegen Rafael Nadal eigentlich auf einem sehr guten Weg schien, sein zweites Major-Finale zu erreichen.

Fakt ist aber: Zverev hat 2018 und 2021 die inoffizielle Tennis-Weltmeisterschaft für sich entschieden. Und beide Male auf eine Art und Weise, dass man sich denken musste: Im kommenden Jahr wird Alexander Zverev auch bei den Grand-Slam-Turnieren nicht zu stoppen sein. Tatsächlich hat die deutsche Nummer eins aber in den Spielzeiten nach seinen Siegen in London bzw. Turin exakt einen Titel gewonnen: 2019 in Genf.

Als Begründer der Malaise gilt ja Grigor Dimitrov: Der hatte sich 2017 in der O2 Arena den Sieg im Endspiel gegen David Goffin geholt. Es ist seitdem kein weiterer dazu gekommen!

Murray nur mit zwei Titeln nach 2016

Noch ein Beispiel gefällig? Andy Murray hatte sich 2016 mit einem gigantischen Endspurt doch noch die Nummer eins am Jahresende gesichert. Und eben auch die Finals in London gewonnen. Wenige Monate danach gab es noch einmal ein Erfolgserlebnis in Dubai. Und erst 2019 den bis dato letzten Sieg bei einem ATP-Turnier in Antwerpen. Natürlich spielen auch Verletzungen eine Rolle, gerade bei Murray. Aber der Triumph bei den Finals ist der letzte große von Murray geblieben.

Gegen die große Fluch-Theorie hat Daniil Medvedev, der Masters-Champion von 2020, erfolgreich angespielt. Und etwa zehn Monate später in New York City erstmals ein Grand-Slam-Turnier gewonnen.

Novak Djokovic wird das alles wurst sein, schließlich hatte er schon vor seinem Finalsieg gegen Casper Ruud am Sonntag fünf Mal die ATP Finals gewonnen. Und danach einfach dominant weitergespielt. Davon ist wohl auch 2023 auszugehen.

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Donnerstag
24.11.2022, 09:55 Uhr
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