ATP Finals London: Daniil Medvedev auf der Suche nach dem Momentum

Es war im November 2016 als der frisch-gebackene Top-100-Spieler Daniil Medvedev zum ersten Mal im Main-Interview-Room der Londoner O2-Arena Platz nehmen durfte. Der Anlass war damals die Auszeichnung zum Sieger des „Young-Guns on-the-Road-Contest“ eines Sponsors.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 11.11.2019, 20:03 Uhr

Daniil Medvedev hat zum Auftakt in London verloren
© Getty Images
Daniil Medvedev hat zum Auftakt in London verloren

Von Florian Heer aus London

50.000 US-Dollar gab es als Preisgeld für den 20-jährigen Russen, der seine damaligen Kontrahenten Mitchell Krueger, Omar Jarsika und Gregoire Barrere in diesem speziellen Wettbewerb hinter sich ließ. In die Bewertung flossen nicht nur die Ergebnisse auf dem Platz, sondern auch das Auftreten der Spieler in den diversen Social-Media-Kanälen ein.

Drei Jahre später ist Medvedev zurück bei den ATP-Finals, jedoch mit dem kleinen aber feinen Unterschied, als einer der acht-besten Spieler des Jahres zu gelten. Sein Aufstieg zur Nummer vier der Weltrangliste ist eines der großen Geschichten dieser Saison. Vier Turniersiege, darunter zwei ATP-Masters-Titel konnte der Russe 2019 ergattern. In einigen Wochen dieses Spätsommers bzw. Herbstes eilte Medvedev von Finale zu Finale und wirkte fast unbezwingbar. Die Krönung war das Erreichen seines ersten Grand-Slam-Endspiels bei den US Open.

Siegesserie gegen Tsitsipas gerissen

Ausgerechnet gegen Stefanos Tsitsipas gab es nun eine Auftaktniederlage bei seinem London Debüt. 6:7(5) und 4:6 lautete nach einer Stunde und 42 Minuten die Bilanz aus Sicht des Moskowiters. Dabei konnte Medvedev in allen fünf vorherigen Duellen gegen den Griechen den Platz als Sieger verlassen.

„Ich vermisste heute ein wenig Energie“, verriet Medvedev bei seiner Rückkehr auf das Pressekonferenz-Podest. „Dabei meine ich nicht das Physische. Mental hat heute etwas gefehlt. Während meiner Trainingseinheiten hatte ich bereits bemerkt, ein wenig von meiner Spielstärke eingebüßt zu haben. So gesehen, kann ich mit meiner Match-Performance heute ganz zufrieden sein.“

Auf der Suche nach dem Momentum

Medvedev gönnte sich nach dem Asien-Swing Mitte Oktober eine Pause und kehrte erst zum Masters-Turnier in Paris-Bercy auf den Platz zurück, wo er in der ersten Runde dem Franzosen Jeremy Chardy unterlag.

„Ich wusste, dass mein Körper Erholung benötigte. Deshalb entschied ich mich eine Auszeit zu nehmen, um mich nicht zu verletzen. Wir können keine 40 Turnier in einem Jahr spielen“, so der 23-jährige Russe.

„Es ist allerdings mehr mental. Ich habe ein wenig das Momentum verloren, aber ich werde alles versuchen, es wieder zurück zu erlangen und bin zuversichtlich, dass es mir auch gelingen wird. Die Frage ist nur, ob dies bereits bei diesem Turnier der Fall sein wird.“

Sieg Nummer 60 im Visier

In London kann Medvedev noch seinen 60. Matchgewinn des Jahres feiern. Die Chancen dies zu erreichen, sind indessen allerdings laut Statistik gesunken. Gegen Rafael Nadal zog er in den zwei bisherigen Begegnungen der beiden den Kürzeren, und auch gegen Alexander Zverev ist die Bilanz des Russen negativ. Beim letzten Aufeinandertreffen mit der deutschen Nummer 1 im Finale des Shanghai-Masters konnte er jedoch glatt in zwei Sätzen triumphieren.

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Tsitsipas Stefanos

von Florian Heer

Montag
11.11.2019, 20:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.11.2019, 20:03 Uhr

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