ATP Finals London: Dominic Thiem - „Niemand muss sich Sorgen machen“

Dominic Thiem hat nach seiner 6:7 (3), 3:6-Niederlage gegen Matteo Berrettini Entwarnung gegeben. Es sei ihm sogar besser als im Match gegen Novak Djokovic gegangen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 14.11.2019, 20:24 Uhr

Dominic Thiem ist für den Samstag zuversichtlich
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Dominic Thiem ist für den Samstag zuversichtlich

Von Jens Huiber aus London

Hätten die österreichischen Tennisfans Dominc Thiem bei dessen Pressekonferenz nach der Niederlage gegen Matteo Berrettini gesehen: Sie hätten Anlass zur Sorge gehabt. Der Österreicher, seit einem Erfolg gegen Novak Djokovic bereits fix für das Halbfinale am Samstag qualifiziert, saß dick eingemummt und mit Mütze auf dem Podium. Um auf die allererste deutschsprachige Frage zu antworten: „Man muss sich keine Sorgen um mich machen.“

Tatsächlich hätte er sich gegen Berrettini körperlich besser gefühlt als beim epischen Match gegen Novak Djokovic. Andererseits war ein weiter Drei-Satz-Thriller nicht im Programm vorgesehen, die 76 Minuten Spielzeit nahm Thiem gerade noch mit. Die Spannung sei etwas draußen gewesen, so der 26-Jährige, dessen Stimme nach wie vor ein sehr sonores Timbre verströmte.

Thiem und Muster - das könnte etwas werden

Die Gesundheit steht also in den kommenden Tagen ganz klar im Vordergrund, tut dies eigentlich schon seit Beginn der Veranstaltung. Als erste Konsequenz hat Österreichs Nummer eins schon am Dienstag das Hotel gewechselt: Die Unterkunft im Spielerhotel am London Eye wurde aufgelöst, Thiem wohnt jetzt direkt an der O2 Arena, erspart sich damit die Anreise per Schiff, die atmosphärisch wohl zeitlos schön, bei angeschlagener Gesundheit aber auch ein Risiko ist.

Morgen stehe eine lockere Trainingseinheit an, dann ganz unter der Leitung von Vater Wolfgang. Coach Nicolas Massu wurde von der ITF nämlich zu einem Kapitäns-Meeting zum Davis-Cup-Finale nach Madrid abkommandiert, der Chilene kehrt am Samstag zurück. Dies sei lange so abgesprochen gewesen, so Vater Thiem.

Der auch zu den Gerüchten Stellung nahm, dass sich Thomas Muster in Zukunft in das Team Thiem einbringen könnte. Der French-Open-Sieger von 1995 wird die österreichische Mannschaft beim ATP Cup Anfang 2020 in Sydney gegen Kroatien, Polen und Argentinien als Teamchef anführen. Muster hatte im Rahmen einer Pressekonferenz selbst gesagt, dass er mit den Thiems über eine längerfristige Perspektive spricht. Dass aber noch nichts entschieden sei.

Ofner schlägt Novak

Ins selbe Horn stieß Wolfgang Thiem im kleinen Kreis österreichischer Journalisten. Man werde sehen, welche Chemie beim ATP Cup zwischen seinem Sohn und Thomas Muster entstehe, wenn es menschlich passt, spräche natürlich nichts dagegen, die Zusammenarbeit zu verlängern. Von der Erfahrung Musters könne Dominic Thiem in jeder Hinsicht profitieren.

Wolfgang Thiem wird auch beim ATP Cup am Start sein, allerdings nicht mit seinem Sohn zur Vorbereitung nach Miami reisen. Stattdessen geht es Ende Dezember mit Sebastian Ofner und Dennis Novak direkt nach Australien. Die beiden Schützlinge von Thiem haben heute beim Challenger in Ortisei gegeneinander gespielt. Und Ofner hat Novak mit dem 3:6, 6:3 und 7:6(6) den weg unter die Top 100 zunächst verbaut.

von Jens Huiber

Donnerstag
14.11.2019, 20:23 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.11.2019, 20:24 Uhr