ATP Finals London: Stefanos Tsitsipas - Titelverteidiger mit wenig Momentum

Wie schon im vergangenen Jahr zählt Stefanos Tsitsipas vor Beginn der ATP Finals in London nicht zu den größten Favoriten. Kann der griechische Titelverteidiger auch 2020 überraschen?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 14.11.2020, 16:00 Uhr

Stefanos Tsitsipas hat ein durchwachsenes Herbsthallenprogramm hinter sich
© GEPA Pictures
Stefanos Tsitsipas hat ein durchwachsenes Herbsthallenprogramm hinter sich

Ja, die Ergebnisse von Stefanos Tsitsipas im Vorfeld der ATP Finals mögen 2019 ein klein wenig besser gewesen sein als in diesem Jahr. Vergangene Saison erreichte der Grieche in Basel das Halbfinale (Niederlage gegen Roger Federer) und beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy das Viertelfinale, wo er gegen Novak Djokovic verlor. In der aktuellen Kampagne kam das Aus in Wien in Runde zwei gegen Grigor Dimitrov, in Paris war nach einem wilden Match gegen Ugo Humbert schon nach dem ersten Match Schluss.

Tsitsipas geht als ohne großes Momentum in das letzte große Highlight des Tennisjahres, gerade in Wien wirkte er auch nicht ganz fit. Zu unterschätzen ist der Titelverteidiger aber keineswegs. Bei großen Anlässen kann Tsitsipas oft noch einen höheren Gang zulegen, siehe etwa die beiden Begegnungen mit Andrey Rublev in diesem Herbst: Während sich Tsitsipas in Hamburg den Turniersieg nach Führung im dritten Satz noch durch die Finger gleiten ließ, drehte er im Viertelfinale von Roland Garros den Spieß um. Und besiegte Rublev, auf den er auch in London in der Gruppenphase trifft, in drei Sätzen.

Tsitsipas 2020 nie gegen Thiem oder Nadal

Den Auftakt aber bestreitet Tsitsipas in der Londoner O2 Arena gegen Dominic Thiem, seinen Finalgegner von 2019. Sieben Matches hat es zwischen den beiden bislang gegeben, am Sonntag um 15 Uhr (live bei Sky und in unserem Liveticker) könnte Tsitsipas die Bilanz ausgleichen. Das verkürzte Jahr 2020 bringt es mit sich, dass Thiem und Tsitsipas seit jenem Drei-Satz-Krimi im November 2019 nicht mehr gegeneinander gespielt haben.

Auch gegen seinen dritten Gruppengegner, Rafael Nadal, hat Stefanos Tsitsipas in diesem Jahr keine Partie bestritten, die einzige Partie gegen Alexander Zverev wurde beim ATP Cup ausgetragen. Neben Rublev war es lediglich Novak Djokovic vergönnt, Tsitsipas öfter als einmal anzutesten. Mit Erfolg. Djokovic gewann die beiden Matches im Endspiel von Dubai und im Halbfinale von Roland Garros.

Das sei einer der schwierigen Nebeneffekte der COVID-19-Situation, erläuterte Tsitsipas im Rahmen seiner Pressekonferenz am Media Day am Freitag in London. Die Tennisfans seien 2020 um viele gute Matches umgefallen.

Federer verlor 2019 zum Auftakt

Ab Sonntag werden die Karten ein letztes Mal in dieser Saison neu gemischt. Eine Auftakt-Niederlage muss da kein Drama sein. So verlor etwa Roger Federer 2019 gegen Dominic Thiem, schaffte dennoch den Einzug in das Halbfinale. Und auch Tsitsipas musste auf dem Weg zum Titel eine Pleite verdauen. Die kam allerdings im dritten und für ihn schon bedeutungslosen Gruppenmatch gegen Rafael Nadal.

Die beiden letzten Titelverteidiger haben bei den ATP Finals unterschiedlich abgeschnitten: Grigor Dimitrov, Sieger in London 2017, konnte sich im Jahr darauf gar nicht für den Jahresabschluss qualifizieren. Alexander Zverev, der in der O2 Arena  2018 gewann, scheiterte im Jahr darauf erst im Halbfinale an Dominic Thiem.

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von Jens Huiber

Samstag
14.11.2020, 17:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.11.2020, 16:00 Uhr

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