ATP Finals: Sinner, Alcaraz, Rune - drei halbe Debütanten
Carlos Alcaraz, Jannik Sinner und Holger Rune waren allesamt schon bei den ATP Finals präsent. 2023 gehen sie aber erstmals „regulär“ an den Start.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.11.2023, 07:10 Uhr

Der Pala Alpitour in Turin bietet den Besuchern der ATP Finals nicht nur den Center Court, auf dem die Matches der ATP Finals ausgetragen werden. Sondern auch einen Trainingscourt im Foyer, wo sich die Zuschauer die anwesenden Spitzenkräfte wirklich aus allernächster Nähe ansehen können. Holger Rune kennt diesen Court gut - er war im vergangenen Jahr als einer der Ersatzspieler nach Turin gereist, hatte fleißig geübt, war aber nicht zum Einsatz gekommen.
Letzteres hat der Däne mit Carlos Alcaraz gemein. Der Spanier wäre allerdings sehr wohl startberechtigt gewesen, allerdings verhinderte eine Verletzung seinen Start. Immerhin durfte Alcaraz von ATP-Chef Andrea Gaudenzi eine Ehrung in Empfang nehmen.
Jannik Sinner schließlich hat schon in die Wettkämpfe zum Saisonabschluss eingegriffen, 2021 war das als Ersatzmann für Landsmann Matteo Berrettini, dessen Verletzungsmisere damals einen weiteren Tiefpunkt erreichte. Ab Sonntag ist Sinner nun erstmals voll bei der Musik dabei - wie eben auch Rune und Alcaraz.
Sinner zieht in Paris-Bercy zurück
Welchem der drei „halben“ Debütanten ist am meisten zuzutrauen? Wimbledon-Champion Alcaraz hat zuletzt in Paris-Bercy über Müdigkeit geklagt, davor musste er seinen Start in Basel wegen einer kleinen Verletzung absagen. Ob der schnelle Belag in Turin dem Schützling von Juan Carlos Ferrero liegt? Alcaraz hat viele Optionen in seinem Spiel, vielleicht manchmal sogar zu viele. Die Pleite gegen Roman Safiullin in Bercy hat jedenfalls ein paar Fragezeichen mit sich gebracht.
Lokalmatador Sinner andererseits hat eine schöne Work Life Balance gefunden. In Wien holte sich der Südtiroler nach einem fantastischen Turnier den Titel, vergangene Woche verzichtete Sinner bekanntlich auf sein Achtelfinale gegen Alex de Minaur, nachdem sein Match zuvor gegen Mackenzie McDonald erst in nach zwei Uhr Früh zu Ende gegangen war. Sinner ist bereit. Und hat am Dienstag mit Joao Fonseca, dem Junioren-Champion der US Open 2023, trainiert.
Rune ist alles zuzutrauen
Bleibt noch Holger Rune, der bei seinen letzten beiden Turnieren in Basel und Paris-Bercy wieder stark aufsteigende Form gezeigt hat. Rune ist alles zuzutrauen - vom Gruppensieg (je nach Auslosung) bis zum Abschied nach drei Niederlagen. Was angesichts der Leistungen unter Coach Boris Becker aber überraschend wäre.
Die Konstellation, in der Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Holger Rune nach Turin gekommen sind, macht es übrigens möglich, dass die drei Youngster in eine Gruppe gelost werden. Dann würden die direkten Duelle zeigen, wer bei seiner Premiere noch am meisten Benzin im Tank hat.