ATP: Frisch wirkt nur Novak Djokovic

In den laufenden Wochen geht es für einige Spieler noch um die Qualifikation für die ATP Finals in Turin. Mit Verve scheint nur einer zu spielen: Novak Djokovic.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 05.10.2022, 11:29 Uhr

Novak Djokovic hat noch richtig Lust auf Tennis
© Getty Images
Novak Djokovic hat noch richtig Lust auf Tennis

Der mittlere Herbst verläuft seit jeher eher zäh, für die meisten SpielerInnen im Tenniszirkus ist die Tour nach Asien oft mehr eine Tortur. Gut bezahlt zwar, aber auch anstrengend, verbunden mit dem Wechsel zwischen Zeitzonen. Dennoch hat es sich auch punktemäßig gelohnt, vor allem für die Männer. Denn als Abschluss des Asien-Trips stand ja das ATP-Masters-1000-Turnier in Shanghai an. Da konnte noch einmal Boden gut gemacht werden auf dem Weg zu den ATP Finals, die in der jüngeren Vergangenheit immer in Europa stattfanden.  

Shanghai fehlt nun allerdings auch in diesem Jahr, neue Märkte haben sich aufgetan. Etwa in Astana, wo am Dienstag die Nummer eins der Welt, Carlos Alcaraz, einen Kurzauftritt gegeben hat. Alcaraz verlor gegen David Goffin in zwei Sätzen, wird erst wieder in Basel an den Start gehen. Das Turnier in der Schweiz beginnt parallel mit den Erste Bank Open in Wien am 24. Oktober.

Medvedev und Tsitsipas uninspiriert

Knapp drei Wochen Pause, das wird dem Spanier gut tun. Alcaraz hat in dieser Spielzeit 63 Matches absolviert, trotz kluger Planung also ein riesiges Arbeitspensum angehäuft. Casper Ruud ist bei zwei Partien mehr angelangt, auch der Norweger nahm in dieser Woche einen frühen Abschied. Ruud verlor in Tokio in Runde eins gegen Jaume Munar. Und stellte sich danach die Frage, ob die Idee mit der Asien-Reise tatsächlich so gut war. In der vergangenen Woche hatte der US-Open-Finalist in Runde zwei desTurniers in Seoul gegen den späteren Champion Yoshihito Nishioka verloren.

Und so schleppen sich halt viele Profis wieder einmal durch die Endphase der Saison. Rafael Nadal, der Dominator der ersten Hälfte 2022, kümmert sich um private Dinge. Eher fraglich, ob Nadal in diesem Jahr noch einmal aufschlägt. Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas wirken rechtschaffen uninspiriert, Jannik Sinner ist mal wieder verletzt. Alexander Zverev würde wohl gerne, kann aber aufgrund seiner Knöchelverletzung nach wie vor nicht.

Djokovic in Turin aller Voraussicht nach dabei

Einer der wenigen Spieler, die wirklich noch heiß auf die Matches wirken und gleichzeitig fit sind, ist Novak Djokovic. Der regierende Wimbledon-Champion hat vergangene Woche das Turnier in Tel Aviv im Spaziergehen gewonnen, nun tritt er in Astana an. Zwar nur an Position vier gesetzt, aber im Grunde als Favorit. Djokovic hat aufgrund der bekannten Umstände herzlich wenig Tennis gespielt in diesem Jahr. Und ist bei allen verbleibenden Turnieren, bei denen er noch antritt (bislang steht nach Astana nur das 1000er in Paris-Bercy fest), der Mann den es zu schlagen gilt.

Bei den ATP Finals in Turin wird Novak Djokovic übrigens aller Voraussicht nach dabei sein. Obwohl er im Race aktuell nur auf Position 15 liegt. Aber als Sieger eines Grand-Slam-Turniers reicht ein Finish unter den besten 20 Spielern der Jahreswertung, um einen Startplatz sicher zu haben.

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von Jens Huiber

Mittwoch
05.10.2022, 12:44 Uhr
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