ATP: Goffin, Coric, Pouille - wer schafft 2022 das große Comeback?
Drei Spieler, die schon mal an die Top Ten angeklopft bzw. sogar in diesen vertreten waren, wollen 2022 noch einmal einen Angriff auf die Weltspitze starten: Borna Coric, David Goffin und Lucas Pouille.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
22.12.2021, 14:30 Uhr

Als die erste Nennliste für die Davis-Cup-Finalrunde 2021 das Licht der Öffentlichkeit erblickte, fand sich im kroatischen Team erstaunlicherweise der Name Borna Coric. Nicht, dass irgendjemand an der spielerischen Klasse von Coric zweifeln würde - aber der 25-Jährige hatte nach seiner Halbfinal-Niederlage gegen Marton Fucsovics im März kein einziges Match mehr bestritten. Und auch in Turin wurde es nichts mit einem Einsatz. Vielmehr avancierten Borna Gojo und das Doppel Nikola Mektic und Mate Pavic zu den Garanten des Erfolgslaufs der Kroaten, der erst im Endspiel gegen Russland zu seinem Ende kam.
Gibt es 2022 nun die große Renaissance von Borna Coric, der auf ein Karrierehoch von Platz zwölf blicken kann? Zweifel sind angebracht. Denn der letzte Turniersieg liegt doch schon ein paar Jahren zurück (2018 in Halle/Westfalen). Andererseits: Für ein paar Highlights war Coric auch vergangene Saison noch gut - wie bei den US Open, als er in der dritten Runde Stefanos Tsitsipas nach Abwehr von mehreren Matchbällen in fünf Sätzen bezwang und erst im Viertelfinale gegen Alexander Zverev ausschied. Wenige Woche später gelang Coric dann noch einmal der Einzug in ein Tour-Finale, er unterlag in St. Petersburg allerdings Lokalmatador Andrey Rublev.
Pouille bekommt Wildcard für Australien
Bei Lucas Pouille ist die Sache schon ein wenig anders gelagert. Der 27-jährige Franzose hat in den vergangenen Monaten an vielen Turnieren teilgenommen, zumeist waren dies aber Events der Challenger-Tour. Und auch dort lief es für die ehemalige Nummer zehn der Welt nicht gerade überragend. Lediglich in Cassis reichte es zu einer Final-Teilnahme, dort verlor Pouille aber gegen Benjamin Bonzi. Was insgesamt in der Jahresabrechnung nur zu Position 155 in den ATP-Charts reichte.
Einen Startplatz bei den Australian Open hat Lucas Pouille dennoch sicher: der Französische Tennisverband hat dem Veteran die im Austauschverfahren mit Tennis Australia erworbene Wildcard zugedacht.
Goffin gewinnt in Montpellier
Bleibt noch David Goffin aus dem Trio der vielleicht größten Comeback-Kandidaten auf der Tour. Goffin pausiert seit den US Open, wo er in Runde eins gegen Mackenzie McDonald verlor. Der letzte Matchsieg datiert gar vom ATP-Masters-1000-Turnier in Rom, dort konnte sich Goffin gegen Salvatore Caruso durchsetzen.
Dass es der mittlerweile 31-Jährige aus Rocourt mit einem weiteren Anlauf in Richtung Top Ten ernst meint, darf man schon aus der Tatsache entnehmen, dass Goffin zwei Wochen lang auf Teneriffa geübt hat. Eben dort, wo auch die Schützlinge von Günter Bresnik schuften. Man kennt und schätzt sich seit Jahren. So gut, dass Goffin in früheren Jahren mit dem damaligen Bresnik-Schützling Dominic Thiem Doppel gespielt hat. Und, nicht zu vergessen, in der abgelaufenen Saison konnte Goffin in Montpellier endlich wieder einen Titel holen, seinen insgesamt fünften.