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ATP Halle: Jan-Lennard Struff - „Das Match gegen Roger Federer möchte ich spielen!“

Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber haben das Achtelfinale des ATP-Tour-500-Turniers in HalleWestfalen erreicht. Auf beide warten nun lösbare Aufgaben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 15.06.2021, 20:09 Uhr

Jan-Lennard Struff am Dienstag in HalleWestfalen
© Getty Images
Jan-Lennard Struff am Dienstag in HalleWestfalen

Von Jens Huiber aus HalleWestfalen

Die Wege in HalleWestfalen sind bekanntermaßen sehr kurz. Und das Arrangement der beiden größten Courts erinnert an glorreiche Zeiten bei den US Open. Denn wie in New York City, wo dereinst das Louis Armstrong Stadium mit dem legendären Grandstand verbunden war, so schließt sich auch der sehr feine Court 1 an den Center Court in Halle an. Die deutsche Spitzen-Delegation mit Sportdirektor Klaus Eberhard und Davis-Cup-Boss Michael Kohlmann konnte also im Grunde parallel beobachten, wie Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber in das Achtelfinale des bestbesetzten deutschen Tennisturniers einzogen.

Das Weiterkommen Kohlschreibers ist nicht als große Überraschung zu werten, auch wenn Gegner Jurij Rodionov in der vergangenen Woche das Halbfinale in Stuttgart erreicht hatte. Kohlschreiber ist ein erfahrener, gewiefter Rasenspieler, der in Halle auch schon den Titel geholt hat. Rodionov ist möglicherweise auf dem aufsteigenden Ast, hat sich im Viertelfinale in Stuttgart aber leicht an der Hüfte verletzt. Das 6:4, 6:3 zugunsten der langjährigen deutschen Nummer eins darf man als leistungsgerecht bezeichnen, Kohlschreiber spielt jetzt gegen Corentin Moutet. Keine allzu furchterregende Aussicht.

Zumal sich die Dinge für Philipp Kohlschreiber auch in Sachen Olympia zum Besseren gewendet haben. Durch das frühe Aus von Yannick Hanfmann vergangene Woche ist „Kohli“ in der internen deutschen Rangliste die Nummer vier, könnte vom DTB also nominiert werden. Wenn sein Protected Ranking gut genug für einen Platz im Hauptfeld ist.

Struff schlägt erstmals Medvedev

Diese Sorgen muss sich Jan-Lennard Struff nicht machen, der Warsteiner ist in Tokio sicher dabei. Ob nur im Einzel oder auch im Paarlauf weiß Struff noch nicht, die Regularien, wer denn um olympisches Gold im Doppel spielen darf, seien nicht ganz leicht zu durchschauen. Was Jan-Lennard Struff nicht davon abhielt, in seiner Pressekonferenz eben diese Regularien buchstabengetreu vorzutragen. Als eventuelle Partner stünden ja Alexander Zverev, Tim Pütz und Kevin Krawietz zur Stelle.

In Halle darf Struff im Einzel weitermachen. In seinen bisherigen Begegnungen mit Daniil Medvedev hätte er eigentlich nicht gewusst, was er machen sollte, auch die Anfangsphase in Halle ließ nichts Gutes erahnen. Medvedev schaffte ein frühes Break, leistete sich bei 5:3 ein schlampiges Aufschlagspiel und hätte den ersten Satz dennoch gewinnen können. Hätte sich Struff nicht bei Satzball für den topgesetzten Russen lang gemacht, den Rückhandvolley mit vielen guten Wünschen und noch mehr Rahmen ins Feld tropfen lassen.

Die nächste Aufgabe nach dem 7:6 (6) und 6:3 gegen Medvedev ist auch für den Lokalmatador zu lösen: Marcos Giron, danach könnte Roger Federer warten. Eine Gelegenheit, die sich Jan-Lennard Struff nicht entgehen lassen möchte. Zumal er in Roland Garros kurz vor einem Duell mit Rafael Nadal an Diego Schwartzman knapp gescheitert war. Das soll ihm nun nicht passieren: „Dieses Match möchte ich spielen.“ Allerdings muss auch Federer erst das Viertelfinale erreichen. Für den Maestro gehtgegen Stuttgart-Finalist Félix Auger-Aliassime, der seinen Doppelpartner Hubert Hurkacz mit 6:3 und 7:5 bezwingen konnte.

Hier das Einzel-Tableau in Halle

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von Jens Huiber

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15.06.2021, 20:10 Uhr
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