ATP: Keine Linienrichter bei den Hartplatz-1000ern?

Die Zeichen stehen auf vollstes Vertrauen in die Technik: Nach einem Bericht eines Tennis-Portals plant die ATP, bei den ATP-Masters-1000-Turnieren im Jahr 2021 ausschließlich auf die elektronische Linienüberwachung, das Hawk-Eye Live, zurückzugreifen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.01.2021, 14:25 Uhr

Bei den 1000ern auf Hartplatz werden wir 2021 wohl keine Linienrichter sehen
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Bei den 1000ern auf Hartplatz werden wir 2021 wohl keine Linienrichter sehen

Alexander Zverev hat bei den beiden ATP-Tour-250-Turnieren in der Kölner Lanxess Arena hier und da ein paar Zweifel angemeldet, ob das Hawk-Eye Live auch wirklich richtig kalibriert sei - ansonsten darf man die elektronische Linienüberwachung, die den Einsatz von LinienrichterInnen obsolet macht, als von den Tennisprofis ziemlich einhellig als gut empfunden einordnen. Mithin auch von Zverev, der, wie die meisten anderen Spieler auch, erstmals beim von Cincinnati nach New York City verlegten ATP-Masters-1000-Turnier mit dem System Bekanntschaft gemacht hat. Zuletzt hat die ATP beim Finalturnier der Saison in der Londoner O2 Arena darauf zurückgegriffen, auch bei den Australian Open wird Hawk-Eye Live zum Einsatz kommen.

Bei den US Open kam Hawk-Eye Live ebenfalls zum Einsatz - allerdings nicht im Louis Armstrong Stadium und auch nicht im Arthur Ashe Stadium (was Novak Djokovic letztlich zum Verhängnis geworden ist.).

Und wie das Portal tennismajors.com berichtet, soll dies auch bei allen Masters-1000-Turnieren 2021 auch der Fall sein - sofern diese auf Hartplatz ausgetragen werden. Das wäre nach jetzigem Stand Miami, Montreal, Cincinnati, Shanghai und Paris-Bercy. Sollte das Turnier von Indian Wells, das für den März abgesagt wurde, später in der Saison nachgeholt werden, dann würde man auch dort auf die digitale Lösung setzen.

Anderson begrüßt die Entwicklung

Auf Asche sieht es da anders aus (abgesehen davon, dass der ATP-Tour-Kalender nur bis zum Turnier in Miami ausformuliert ist): Zwar wurde 2020 beim ATP-Tour-500-Event in Rio de Janeiro ein elektronisches System erfolgreich erprobt, bis jetzt ist aber davon auszugehen, dass in Monte Carlo, Madrid und Rom auf den Einsatz von LinienrichterInnen gesetzt wird.

Kevin Anderson, Mitglied des ATP Players Councils, kann zwar noch keine Auskunft darüber geben, ob die Entscheidung innerhalb der ATP zugunsten von Hawk-Eye Live durch alle Gremien gegangen sei. Dass es früher oder später einen Umbruch geben wird, weiß aber auch der Wimbledon-Finalist von 2018. "Es sieht sicherlich danach aus, als ob wir uns in diese Richtung bewegen würden", so Anderson. "Das System funktioniert wirklich sehr, sehr gut. Ich glaube, es eliminiert die Ungewissheit komplett. Diese Art von Automatisierung geschieht weltweit, in vielen verschiedenen Industriezweigen. Es scheint mir Sinn zu machen, gerade in Zeiten wie diesen."

von tennisnet.com

Donnerstag
14.01.2021, 20:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.01.2021, 14:25 Uhr