ATP Masters Miami: Stefanos Tsitsipas - Der Slice alleine wird´s nicht richten

Stefanos Tsitsipas muss heute im Achtelfinale beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami gegen Karen Khachanov ran. Der Grieche zeigt auf der Rückhandseite aktuell noch mehr Schwächen als sonst.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.03.2023, 17:00 Uhr

Stefanos Tsitsipas greift immer öfter zum Slice
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas greift immer öfter zum Slice

Vor ein paar Wochen in Rotterdam hat Grigor Dimitrov eine feine Idee gehabt. Vor dem Halbfinale gegen Daniil Medvedev war Dimitrov klar, dass er seinen russischen Gegner nicht vom Platz würde schießen können. Also versuchte er, Medvedev zum spielerischen Tode zu slicen. Nun, das Ergebnis ist bekannt: Der US-Open-Champion von 2021 grub einen Ball nach dem anderen aus, frustrierte Dimitrov mit Fortdauer des Matches immer mehr. Und gewann nicht nur die Partie, sondern auch das Turnier.

Nun hat Stefanos Tsitsipas in der jüngeren Vergangenheit öfters den Dimitrov von Rotterdam gemacht: Anstelle die Rückhand durchzuziehen, griff der Grieche in erstaunlicher Häufigkeit auf den unterschnittenen Ball zurück. Sehr wahrscheinlich deshalb, weil Tsitsipas rechts Schulter hat. Womöglich aber auch, weil er den Slice für ein probates Mittel hält, um auf den Hartplätzen von Indian Wells (sehr langsam) und Miami (nur noch mittellangsam) zu bestehen.

Tsitsipas mit guter Bilanz gegen Khachanov

Dieser Ansatz ist allerdings im Tennis Paradise schon beim ersten Auftritt gegen Jordan Thompson kolossal in die Hose gegangen, am Montag in Miami nun schlug Tsitsipas zwar Cristian Garin, aber sicherlich nicht, weil der Chilene nichts mit der Armada an Slice-Bällen anzufangen wusste. Nein: Aufschlag, Vorhand, Beine, dieses Dreigestirn hat die Nummer zwei des Turniers im Raster von Miami überleben lassen. Die Rückhand ist und bleibt die große Achillesferse (im Vergleich zu Matteo Berrettini natürlich nur eine mittelgroße …).

Man darf also davon ausgehen, dass Karen Khachanov diese Rückhand im heutigen Achtelfinal-Match ordentlich massieren wird. Die 6:0-Bilanz von Tsitsipas gegen den Russen sollte man da eher nicht zum Maßstab nehmen, schon das jüngste Treffen im Halbfinale bei den Australian Open 2023 hätte in Richtung von Khachanov gehen können. Da aber setzte sich Stefanos Tsitsipas gerade noch in vier Sätzen durch.

Sollte der Slice für Tsitsipas nicht nur gegen Khachanov, sondern auch in einem potenziellen Viertelfinale gegen entweder Lorenzo Sonego oder Francisco Cerundolo beißen wie noch nie, dann käme es im Halbfinale wohl zu jenem Test, den Grigor Dimitrov in Rotterdam nicht bestanden hat. Nämlich ein Treffen mit Daniil Medvedev.

Hier das Einzel-Tableau in Miami

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28.03.2023, 16:40 Uhr
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