ATP Masters Paris-Bercy: Wie Novak Djokovic in Paris die Nummer eins zum Jahresende fixieren könnte
Novak Djokovic hat im Kalenderjahr 2021 drei Grand-Slam-Turniere gewonnen und einmal das Endspiel erreicht. Dennoch ist der Platz als Nummer eins der Welt zum Jahresende noch nicht fixiert. Wir haben uns die möglichen Szenarien angesehen, wie der Serbe in Paris-Bercy alles klar machen könnte.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
03.11.2021, 17:57 Uhr

Eigentlich ist es absurd. Es ist absurd, dass Anfang November - wenige Tage, bevor die Saison 2021 endgültig Geschichte ist - noch darüber diskutiert wird, wem denn der prestigeträchtige Titel der Nummer eins zum Jahresende zuteil wird. Schlicht und ergreifend deshalb, weil jener Mann, der sich aktuell am Platz an der Sonne in den ATP-Charts befindet, drei von vier Grand-Slam-Turnieren in diesem Jahr gewinnen konnte. Und beim letzten von ihnen zudem das Finale erreicht hatte.
Ausgerechnet jener Mann, der an diesem denkwürdigen Abend in Flushing Meadows Novak Djokovic nicht nur den US-Open-Titel wegschnappte, sondern vor allen Dingen den Kalender-Grand-Slam im letzten Augenblick zunichte machte, Daniil Medvedev aus Russland, hat noch eine Chance, den Serben zum Jahresende vom Thron zu stoßen. Wohl aber nur rein rechnerischer Natur wohlgemerkt, könnte der Serbe doch bereits in Paris-Bercy alles klar machen. Und damit mit sage und schreibe sieben Nummer-eins-Finishes diesen Vergleich alleine anführen. Wir haben uns die möglichen Szenarien angesehen.
Medvedev braucht Viertelfinale
Sollte Novak Djokovic in Paris-Bercy den Titel davontragen, hätte der Branchenprimus - man ist geneigt zu sagen standesgemäß - die Nummer-eins-Position zum Jahresende sicher. Denn dann wäre es völlig unerheblich, wie der einzige verbliebene Verfolger Daniil Medvedev in der französischen Hauptstadt abschneidet. Erreicht der Serbe das Finale, so dürfte der Russe das Turnier nicht gewinnen. Ist für Djokovic im Semifinale Endstation, so müsse der Mann aus Belgrad darauf hoffen, dass auch der US-Open-Champion in der Vorschlussrunde scheitert.
Voraussetzung für Daniil Medvedev, eine reelle Chance auf ein Finish auf Platz eins zu haben, ist jedenfalls das Erreichen des Viertelfinals in Paris-Bercy. Scheidet der Russe zuvor aus, so ist das Abschneiden Djokovics völlig unerheblich. Erreicht Djokovic die dritte Runde, so müsste sich Medvedev zumindest ins Semifinale spielen. So die Ausgangslage für Paris-Bercy, selbst wenn es dem Weltranglistenersten Djokovic in Frankreich nicht gelingt, in Sachen Nummer eins zum Jahresende für klare Verhältnisse zu sorgen, so bleiben dem Mann aus Belgrad immer noch die Nitto-ATP-Finals. Und Daniil Medvedev? Dem wohl nur die Hoffnung auf ein kleines Tennis-Wunder.
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