Einzug in Runde 3 – starker Dominic Thiem biegt Nummer zwölf der Welt
Dominic Thiem hat beim ATP-Masters-1000-Event in Miami auch das zweite Duell mit Feliciano Lopez gewonnen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 27.03.2015, 21:53 Uhr
Mehr als durchwachsen war das neue Jahr für ihn bisher verlaufen. Doch allmählich scheint Dominic Thiem in seiner zweiten vollen Saison auf der ATP-Tour in Fahrt zu kommen. Der heimische Youngster hat bei den Miami Open am Freitag einen seiner bislang größten Siege gefeiert. Der 21-jährige Niederösterreicher (ATP 52) besiegte in der zweiten Runde des ATP-Masters-1000-Hartplatzturniers im US-Bundesstaat Florida mit dem zehntgesetzten Spanier Feliciano Lopez die aktuelle Nummer zwölf der Welt. Mit einem 7:6 (4), 3:6, 6:4 gegen den 33-jährigen Linkshänder zog Thiem nach 2:08-stündigem Kampf in der Hitze überraschend in die Runde der letzten 32 ein. Dort trifft er damit am Sonntag auf den an Position 21 gereihten ItalienerFabio Fognini(ATP 23) oder aber auf den aufstrebenden US-AmerikanerJack Sock(ATP 45). Gegen beide hat er im Einzel noch nie gespielt, sollte jedoch durchaus gute Karten auf einen Platz im Achtelfinale haben.
Vierter Sieg über Top-20-Spieler
Thiem war in Miami 2014 in der zweiten Runde ausgeschieden. Doch nach einem7:6 (0), 7:5gegen den ArgentinierDiego Sebastian Schwartzman(ATP 61) legte der Lichtenwörther nach und ist dadurch bereits jetzt erstmals in dieser Saison bei einem Turnier weiter gekommen als im Vorjahr. Schon das erste Duell mit Lopez hatte erin der dritten Runde der US Open 2014 glatt mit 6:4, 6:2, 6:3 gewonnen– und auch diesmal behielt er die Oberhand gegen den Iberer, obwohl dieser im fortgeschrittenen Tennisalter derzeit auf dem Karriere-Höhepunkt angelangt ist. Dabei startete der Schützling von Günter Bresnik nicht gut in die Partie, musste gleich den Aufschlag zum 0:2 abgeben. Bei 1:3 konnte Lopez eine Breakchance mit einem spektakulären Volley mit extremem Backspin abwehren, bei 2:4 holte sich Thiem dann allerdings das Break zurück. Im stark gespielten Tiebreak genügte ihm darauf ein einziges, durch einen großartigen Lob geschafftes Minibreak zum 5:3 zum Gewinn des ersten Satzes.
Lopez verbuchte im ersten Durchgang einen Punkt mehr (38:37), doch erst der zweite gehörte ihm. Bei 2:1 und 0:30 beim Aufschlag des Gegners öffnete sich für Thiem zunächst ein wenig die Tür zur möglichen Vorentscheidung, im nächsten Game musste er aber selbst sein Service abgeben. Zwar machte er bei 2:4 noch zwei Gelegenheiten zum Doppelbreak zunichte, bei 3:4 konnte er jedoch aus einem 15:40 keinen Profit schlagen und musste in den dritten Abschnitt. Dort konnte Thiem bei 1:1 ein 15:40 drehen und eine dritte Breakmöglichkeit abwehren – um es im Game darauf besser zu machen und seine zweite Chance zum 3:1 zu nützen. Bis zuletzt ließ er nichts mehr anbrennen und brachte seinen Erfolg dank seiner an diesem Tag in Summe guten Aufschlagleistung ins Trockene. Es ist sein vierter über einen aktuellen Top-20-Spieler, lediglichStan Wawrinka(damals ATP-Nummer 3) in der zweiten Runde von Madrid im Mai 2014 war bei einem Sieg von Thiem besser gereiht.
Thiem: „Balsam für die Seele“
Die Freude und Erleichterung bei Thiem war riesig: „Ein extrem wichtiger Sieg für mich, und auch vom Spielerischen war es um einiges besser“, schrieb er auf seineroffiziellen facebook-Fanseitenach dem Spiel. „Ich glaube, es war außerdem ein geiles Match zum Anschauen. Ich bin wirklich glücklich und auch irgendwie erleichtert, dass es heute so gut geklappt hat.“ Dies sei „Balsam für die Seele, kann ich nur sagen!“ Und noch ein kleines „Zuckerl“ gab’s für ihn: „Außerdem durfte ich heute auch noch meinen neuen Vertrag mit Babolat(Thiem spielt seit Jahresbeginn mit neuem Schläger; Anmerkung)unterschreiben, schön, dass das heute so gut zusammengefallen ist.“ 45 ATP-Punkte sind ihm durch die zwei Matcherfolge sicher, bereits 20 mehr als im letzten Jahr. Thiem könnte damit in der Weltrangliste wieder unter die Top 50 der Welt zurückkehren und wird als österreichische Nummer eins vorAndreas Haider-Maurer(ATP 56) bleiben, der am Donnerstagzum Auftakt knapp gescheitert war.
Jürgen Melzerist als zweiter rot-weiß-roter Vertreter noch im Rennen. Nach dem über weite Strecken guten Auftritt beim7:6 (3), 6:3überRyan Harrison(ATP 119) spielt der 33-jährige Niederösterreicher (ATP 79) am Samstag nun gegen den an Position 31 gesetzten FranzosenJeremy Chardy(ATP 38) um den Einzug in die dritte Runde.(Text: MaWa)
Hier die Herren-Ergebnisse aus Miami:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.