Sabine Lisicki holt sich den letzten Feinschliff auf Asche

Coach Christopher Kas bietet Sabine Lisicki beim MTTC Iphitos variantenreiche Trainingsoptionen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 28.04.2015, 21:07 Uhr

Von Jens Huiber aus München

Sabine Lisicki zu trainieren mache ihm deutlich mehr Spaß als die letzten beiden Jahre, die er aktiv auf der ATP-Tour bestritten habe. Für klare Ansagen war und ist Christopher Kas bekannt, der mit seinem Schützling die ersten Tage der BMW Open dazu nutzt, um alte Freundschaften aufzufrischen – und der Wimbledon-Finalistin von 2013 Trainingspartner auf Asche zu vermitteln, die ihr ansonsten eher selten auf der anderen Seite des Platzes gegenüberstehen.Kevin Krawietzetwa, eine der Hoffnungen des Bayerischen Tennis Verbandes, oderAlexander Zverev, die allergrößte Hoffnung des deutschen Tennis insgesamt. Zwei bis drei Wochen brauche das Duo, um das Spiel von Lisicki dem langsamsten Untergrund auf der Tour anzupassen. „Auch das ist neu für uns“, erklärte der wie immer energiegeladene Kas im Gespräch mit sportradio360.de.

„Von den Bedingungen her ist München als Vorbereitung für Madrid ideal“, führte der ehemalige Davis-Cup-Spieler, der mit Lisicki bei den Olympischen Spielen in London 2012 denkbar knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt war, weiter aus. Genügend Selbstvertrauen hatte sich die Berlinerin bei den großen Turnieren in Indian Wells und Miami geholt – auch bei ihrer knappen Niederlage gegen BranchenprimaSerena Williams. „Gegen Serena spielst du nur auf deiner Seite des Platzes, man schaut auch gar nicht rüber“, sagte Kas auf die Frage, ob sich Lisicki von der Präsenz und Körpersprache der US-Amerikanerin habe beeindrucken lassen. „Serena ist die Beste in puncto Anspannung und Entspannung zwischen den Punkten. Da war Sabine gut vorbereitet. Über das Match gesehen war sie die bessere Spielerin, aber wenn man die Nummer eins schlagen will, muss alles passen.“

Kas begeistert von On-Court-Coaching

Die Kommunikation zwischen Kas und Lisicki funktioniert bestens – auch während der Matches, wo auf der WTA-Tour die Möglichkeit der direkten Einflussnahme auf dem Platz besteht. Eine Chance, die Kas gerne nutzt. „Ich bin total dafür. Auch weil ich finde, dass das den Trainer aufwertet. Man hat das Gefühl, man ist näher dran.“ Und könne eben auch noch taktische und technische Anweisungen geben. Ein Feature, das Christopher Kas auf der Männer-Ebene vermisst. Ein Ratschlag, den der neue Coach etwa gerade für das Spiel auf Asche für Sabine Lisicki parat hat: „Ich sehe das gar nicht so, dass man auf Sand unbedingt viel rutschen muss.“ Aber auch hier müsse man gerade jetzt herausfinden, wann es sich taktisch am besten eignet, einen stabilen Stand zu haben oder die Rutschphasen gewinnbringend zu nutzen.

Zum aktuellen Turnier beim MTTC Iphitos findet Kas nur lobende Worte, fast schon traditionell, zählen die BMW Open doch zu seinen absoluten Lieblingsturnieren auf der ATP-Tour – neben etwa Kitzbühel und Halle/Westfalen. „UndAndy Murraywertet das Turnier dann sportlich noch einmal auf. Einfach fantastisch, dass er da ist.“ Dass Kas in aktiver Rolle noch jemals „da“ sein wird, darf ausgeschlossen werden – auch nicht als Doppelpartner von Sabine Lisicki für ein olympisches Mixed im kommenden Jahr in Rio de Janeiro. „Die Glaskugel, in der man so etwas sehen kann, hat einen Sprung.“

von tennisnet.com

Dienstag
28.04.2015, 21:07 Uhr