„Bin hier, um es zu genießen“ – Novak Djokovic vor Turnierbeginn entspannt
Der Weltranglisten-Zweite weiß, was in London auf dem Zettel steht. Djokovic will aber vor allem auf sich schauen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
12.11.2016, 00:00 Uhr

Das Bild ist ungewohnt dieser Tage: Andy Murray führt als Weltranglisten-Erster die Gruppe eins in London an, die mit dem Namen "John McEnroe". Novak Djokovic steht in Gruppe zwei vorne, die ironischerweise den Namen von Murray-Coach Ivan Lendl trägt. Dass der Fokus verstärkt auf Andy Murray liegen wird - in Großbritannien, aber nun auch als Weltranglisten-Erster -, hat für Djokovic, der die letzten Jahre stets als Spitzenreiter nach London kam, keine Bedeutung, wie er im Vorfeld erzählte. "Ich fokussiere mich immer auf mich. Aber natürlich steht Andy mit seinem Erfolg in den vergangenen fünf, sechs Monaten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, auch weil wir in seinem Heimatland spielen, da ist das normal", so Djokovic. "Auf der anderen Seite gehe ich das Turnier so an, dass ich so gut vorbereitet bin wie ich nur kann."
Matches gegen Roger Federer in besonderer Erinnerung
Djokovic liegt mit insgesamt fünf Siegen - vier davon in den letzten vier Jahren - an Position zwei der Allzeit-Sieger beim Jahresendturnier, gleichauf mit Pete Sampras und Ivan Lendl und nur einen Gesamtsieg entfernt davon, den verletzten Rekordsieger Roger Federer einzuholen. Die Endspiele zwischen ihm und Federer sind für Djokovic auch die Matches, die ihm besonders in Erinnerun geblieben sind - Djokovic besiegte Federer 2012 und 2015, im Jahr 2014 trat Federer im Endspiel wegen Rückenproblemen nicht an. "Die Finals gegen Roger waren ziemlich intensiv, die haben viel Spaß gemacht. Ein paar Punkte hier und da haben auf diesem hohen Leven den Sieger ausgemacht."
Den Kampf mit Andy Murray um die Nummer eins will Djokovic, zumindest nach außen hin, nicht zu hoch hängen. "Hier steht immer viel auf dem Spiel. Das ist nur eines der Dinge, um die wir hier kämpfen. In erster Linie geht es darum, alles zu genießen. Ich bin jedenfalls hier, um es zu genießen." Offenbar auch abseits des Platzes. Mit Sohn Stefan wolle er Zeit im Hyde Park verbringen, ließ Djokovic auch einen kleinen Blick in sein Privatprogramm zu. "Das mache ich am liebsten."