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Australian Open: Aryna Sabalenka stemmt Siegestrophäe mit kleinem Schönheitsfehler

Aryna Sabalenka feierte ihren großen Triumph bei den Australian Open ausgiebig. Der Titel der neutralen Athletin warf aber auch sensible Fragen auf.

von SID/red.
zuletzt bearbeitet: 29.01.2023, 12:45 Uhr

© Getty Images
Aryna Sabalenka posierte am Sonntag mit ihrer ersten Major-Trophäe

Aryna Sabalenka erschien in einem glamourösen rosa Kleid mit blauen High Heels und ließ sich von einem Gondoliere elegant durch den Botanischen Garten von Melbourne schippern. "Ich fühle mich immer noch wie auf einem anderen Planeten und versuche zu verstehen, was gerade passiert ist", sagte die frischgebackene Grand-Slam-Siegerin nach einer kurzen Nacht in Melbourne beim obligatorischen Fototermin.

Es sei "der schönste Morgen meines Lebens", sagte Sabalenka, die am Samstag das hochklassige Finale der Australian Open gegen Wimbledonsiegerin Elena Rybakina mit 4:6, 6:3, 6:4 für sich entschieden hatte: "Mir gefällt es, zu posieren - vor allem als Champion." Sie versprühte Champagner und busselte immer wieder den mächtigen Silberpokal, den Daphne-Akhurst-Memorial-Cup, an dem ein Detail ins Auge stach.

Kein Empfang in Belarus geplant

Hinter dem Namen der 24-Jährigen war ihr Herkunftsland nicht eingraviert worden, wie es bei allen vorherigen Siegerinnen der Fall war. Belarus unterliegt ob seiner Rolle im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Sanktionen, auch im Tennis. Dass erstmals eine neutrale Athletin den Titel bei einem Major-Turnier gewann, warf sensible Fragen auf. "Jeder weiß dennoch, dass ich eine belarussische Spielerin bin", sagte Sabalenka.

Auf einen größeren Empfang in Belarus, das von Diktator Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird, wird das neue sportliche Aushängeschild des Landes wohl verzichten. "Ich denke, ich werde wieder nach Miami fliegen", sagte Sabalenka, die nur bei politischen Fragen schmallippig wurde. Ansonsten sprudelten die Glücksgefühle geradezu aus ihr heraus. Mit ihrem "verrückten" Team ließ sie es krachen.

Hochkarätiges Damen-Finale

"Einige von uns haben es heute nicht geschafft, es war zu viel letzte Nacht", sagte Sabalenka am Sonntag. Es ging zur Sache - wie schon am Vortag im Finalduell mit der ebenfalls starken Rybakina. Bundestrainerin Barbara Rittner sprach anschließend bei Eurosport vom "absoluten Tennis der Zukunft" mit Aufschlägen jenseits von 190 Stundenkilometern und großem Druck von der Grundlinie.

Es zeichnet sich ab, dass sowohl Sabalenka als auch Rybakina künftig bei der Vergabe von Grand-Slam-Titeln ein Wörtchen mitreden dürften neben der Weltranglistenersten Iga Swiatek.

Keine wirklichen Erfolgserlebnisse für DTB und ÖTV

Aus deutscher Sicht verlief das erste Jahreshighlight Down Under dagegen wenig zufriedenstellend. "Unter dem Strich bleibt natürlich: Keine in der zweiten Woche", sagte Rittner. Am besten hatte noch Laura Siegemund als Drittrundenteilnehmerin abgeschlossen. Auch für die Vorarlbergerin Julia Grabher war das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres - zugegebenermaßen bei schwieriger Auslosung - enttäuschend verlaufen.

Der sechsmalige Grand-Slam-Sieger Boris Becker betonte, dass er viel von Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier halte, die in Melbourne an Swiatek scheiterte. Die 23-Jährige bringe viel mit, um mit den Finalistinnen mitzuhalten zu können. "Die Körpergröße, der Aufschlag, die Dynamik in den Schlägen", zählte Becker auf: "Sie muss vielleicht noch ein bisschen fitter werden, ein bisschen schneller werden um die Beinmuskulatur."

Damit sie auch einmal in die Sphären von Sabalenka und Rybakina vorstoßen kann.

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von SID/red.

Sonntag
29.01.2023, 14:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.01.2023, 12:45 Uhr

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