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Australian Open: Bei Kerber und Zverev wächst die Zuversicht

Alexander Zverev und Angelique Kerber haben bei den Australian Open 2020 auch ihre zweiten Matches ohne Satzverlust gewonnen. Allerdings bleibt noch viel Luft nach oben - bei beiden.

von SID
zuletzt bearbeitet: 23.01.2020, 13:33 Uhr

Angelique Kerber ist gut drauf
© Jürgen Hasenkopf
Angelique Kerber ist gut drauf

Alexander Zverev schrie ein erleichtertes "Jaaa!" hinein in die Rod Laver Arena, eine gute Stunde zuvor hatte nebenan in der Margaret Court Arena Angelique Kerber erst mal durchgeatmet. Aus gutem Grund: Die beiden besten deutschen Tennisspieler stehen bei den Australian Open in der dritten Runde, auch wenn sie auf ihrem Weg dorthin diesmal keinen Schönheitspreis gewannen. Allerdings: Ihre Ergebnisse stimmen - Zverev und Kerber, neben Julia Görges als einzige von zunächst elf Deutschen noch im Turnier, bleiben ohne Satzverlust. 

Zverev wollte außerdem wie Kerber eine Steigerung bei sich erkannt haben, in der Tat spielte der Weltranglistensiebte bei seinem 7:6 (7:5), 6:4, 7:5 gegen den Weißrussen Igor Gerassimow sehr effektiv und konzentriert. Nur am Ende des Matches tat er sich schwer, verlor zum 5:4 seinen Aufschlag, vergab den ersten Matchball zum 6:4, nutze aber wenig später seinen zweiten. "Ich habe noch keinen Satz verloren, ich hoffe, es bleibt so", sagte Zverev zufrieden.

Becker lobt Zverev

"Er macht einen soliden Eindruck", sprach auch Boris Becker am Eurosport-Mikrofon, und das galt auch diesmal für den Aufschlag: neun Asse, kein Doppelfehler und 86 Prozent der Punkte nach geglücktem ersten Service gewonnen - beachtliche Werte. Letztmals ohne Doppelfehler war Zverev am 30. September 2019 in Peking beim Match gegen Sam Querrey (USA) geblieben. "Es ist ein angenehmes Gefühl, dass ich das auch noch kann", sagte Zverev über das fehlerfreie Aufschlagen. "Auf diese Steine", sagte Becker, "kann er bauen." 

Kann er, und muss er. "Es wird besser, das ist schön zu wissen, aber ich werde mich auch im nächsten Match verbessern müssen", weiß der 22 Jahre alte Hamburger, denn: "Die Gegner werden nicht leichter." Nächster Kontrahent ist der Spanier Fernando Verdasco - gegen den 51. der Weltrangliste hat Zverev eine ausgeglichene Bilanz (2:2). Auf Kerber wartet Camila Giorgi (Italien), eine äußerst widerspenstige Gegnerin, die gerne voll ins Risiko geht. In der ersten Runde bekam dies die Düsseldorferin Antonia Lottner zu spüren. 

Kerber kann sich steigern

Kerber tat sich gegen die australische Qualifikantin Priscilla Hon schwerer, als es das 6:3, 6:2 vermuten lässt. Das Match stand auf keinem sonderlich hohen Niveau, alleine im ersten Satz gab es sechs Breaks. Freilich beging Kerber deutlich weniger Fehler als die 139. der Weltrangliste. Anschließend betonte sie: "Zwischen dem ersten und dem zweiten Match habe ich mich ein bisschen gesteigert." Sie habe versucht "das Spiel aggressiv zu spielen und selbst in die Hand zu nehmen."

Kerber hat allerdings immer noch Probleme mit ihrem linken Oberschenkel, den sie sich vor den Australian Open beim Turnier in Adelaide verletzt hatte. "Es sticht immer mal wieder so ein bisschen rein", berichtete sie. Der Schmerz sei grundsätzlich weg, "aber es ist ein bisschen Unsicherheit da". Es sei daher "noch ein bisschen schwer einzuschätzen, wo ich genau bin", räumte sie ein, aber "es geht in die richtige Richtung". Immerhin.

Laura Siegemund (Metzingen) und Peter Gojowczyk (München) verpassten am vierten Turniertag hingegen den Einzug in die dritte Runde. Siegemund unterlag der Weltranglistenzweiten Karolina Pliskova (Tschechien), Gojowczyk dem an Nummer 27 gesetzten Pablo Carreno Busta (Spanien). 

von SID

Donnerstag
23.01.2020, 18:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 23.01.2020, 13:33 Uhr