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Australian Open: Naomi Osaka - Schüchternheit ist eine Zierde

Naomi Osaka geht als Titelverteidigerin in die Australian Open 2020. Wer die Japanerin bei der Auslosung am Donnerstag in Melbourne gesehen hat, könnte meinen: Ganz angekommen in der Weltspitze ist Osaka immer noch nicht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.01.2020, 06:34 Uhr

Naomi Osaka bei der Auslosung am Donnerstag
© Getty Images
Naomi Osaka bei der Auslosung am Donnerstag

Es ist ja nicht so, dass Naomi Osaka grundsätzlich nicht gerne reden würde. Natürlich gibt es Spielerinnen mit einem wesentlich größeren Mitteilungsbedarf auf der WTA-Tour, man denke da etwa an Andrea Petkovic. Aber wenn Osaka ins Reden kommt, dann eher nicht aus Eigeninitiative. Und schon gar nicht mit Serena Williams.

Ob ihr die 23-malige Major-Siegerin denn ab und zu Ratschläge mit auf dem Weg geben würde in den Gesprächen, die sie so führten, wurde Osaka also von den Moderatoren der Auslosung bei den Australian Open gefragt. Woraufhin sich die Titelverteidigerin bei den Frauen bemüßigt fühlte, ein kleines „Briefing“ über ihre Gesprächsführung abzuliefern. Nie würde die Initiative von ihr ausgehen, sie bevorzuge gerade in den Konversation eindeutig die Rückschlag-Position. Vor allem eben mit Serena. Osaka würde sich gerade mal einen schüchternen Gruß erlauben, der Rest des Gespräches würde von Serena bestritten werden.

Respekt vor Serena, Djokovic, Nadal un Co.

Am Mittwoch bei der Charity-Veranstaltung, die mehr als fünf Millionen Australische Dollar für die Opfer der Buschfeuer eingebracht hat, fühlte sich Naomi Osaka eher wie ein Groupie, der die Chance hat, sich mit Größen wie Novak Djokovic, Rafael Nadal oder eben Serena Williams den Court zu teilen. Auf Nachfrage, warum sie denn in Gegenwart der Legenden so zurückhaltend sei, erklärte Osaka nur, dass die genannten SpielerInnen schon so lange dabei wären. Und sie selbst erst wenige Jahre.

Was zählt, ist allerdings die Gegenwart. Und die schaut für Naomi Osaka nicht schlecht aus. Vergangene Woche in Brisbane hatte sie einen Matchball auf den Einzug in das Endspiel, musste sich der späteren Siegerin Karolina Pliskova dann doch noch knapp geschlagen geben.

Das abgelaufene Jahr hatte Osaka nach der verpassten Titelverteidigung bei den US Open ein nachgerade brillantes Ende gefunden: mit den Titeln in Osaka und in Peking.

Fissette an der Seite von Osaka

Die erste Aufgabe bei den Australian Open 2020 wird mit Marie Bouzkova nicht unspannend, des weiteren hat das Draw mögliche Gegnerinnen Venus Williams oder Barbora Strycova in Runde drei, danach vielleicht Sofia Kenin und im Viertelfinale Serena Williams ausgespuckt. Zu allem Überfluss würde gemäß Setzliste in der Vorschlussrunde Ashleigh Barty warten. Die allerdings auch keinen leichten Weg zum Heimsieg vorfindet.

An professioneller Betreuung wird es Naomi Osaka in Melbourne jedenfalls nicht mangeln: Mit Wim Fissette sitzt neuerdings ein Mann in ihrer Box, der sich schon an anderer Stelle die Meriten eines Grand-Slam-Erfolgs geholt hat. Zuletzt 2018 in Wimbledon als Coach von Angelique Kerber. Bekanntermaßen im Endspiel gegen Serena Williams.

Hier das Einzel-Tableau der Frauen in Melbourne

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von Jens Huiber

Freitag
17.01.2020, 17:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.01.2020, 06:34 Uhr

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