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Australian Open: Serena Williams kämpft sich ins Viertelfinale - Sieg gegen Simona Halep

Der Amerikanerin behielt gegen die Rumänin in einem packenden Schlagabtausch mit 6:1, 4:6, 6:4 die Oberhand.

 

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 21.01.2019, 11:17 Uhr

Serena Williams bei den Australian Open
© getty pictures
Serena Williams bei den Australian Open

Nach 1:47 Stunden verwandelte Williams ihren ersten Matchball und darf weiter auf ihren achten Melbourne-Coup hoffen. "Es war eine intensive Begegnung mit einigen unglaublichen Ballwechseln", sagte die Siegerin und meinte: "Mein Job ist es, hier zu stehen und um jeden Punkt zu kämpfen."  Nächste Gegnerin ist am Mittwoch Karolina Pliskova (Tschechien/Nr. 7)

Doch alles begann mit einer kuriosen Szene, die irgendwie bezeichnend war. "Please welcome the number one", hallte es durch die Rod Laver Arena. Und aus dem Tunnel kam: Serena Williams.

Die Amerikanerin ist vielleicht die Größte, aber derzeit eben nicht die Nummer eins der Welt - sondern die Nummer 16. Also machte die 37-Jährige nach dem Fauxpas auf dem Absatz kehrt und ließ der "wahren" Branchenführerin den Vortritt. Simona Halep indes bewies Humor und quittierte die Szene mit einem sympathischen Lachen.

Danach legte Williams allerdings los, wie man es eigentlich von einer Weltranglistenersten erwartet. Die 23-malige Grand-Slam-Siegerin, die Rekordtitel Numero 24 mit aller Macht holen möchte, trieb die letztjährige French-Open-Championesse mit ihren Donnerschlägen quer über den Platz. 

Halep kämpft sich nach schnellem Satzverlust zurück 

Halep konnte sich zunächst kaum aus der Umklammerung lösen und machte im Auftaktsatz nach ihrem Break zum 1:0 kein Spiel mehr. Mit ihrem ersten Ass holte sich Williams nach nur 20 Minuten Satz eins.

Ein Raunen ging durch's Stadion. In ihrer Box saß diesmal auch Anna Wintour, die Vogue-Chefin, die am Sonntag Roger Federer in seinem Achtelfinale gegen Stefanos Tsitsipas kein Glück bringen konnte.

Doch Halep schlug zurück und verwickelte die nun fehleranfälligere Williams in immer längere Ballwechsel. Das entscheidende Break im zweiten Durchgang gelang der Rumänin praktischerweise zum Satzgewinn.

Danach kramte die Amerikanerin erst einmal einen Haargummi aus ihrer Tasche hervor - und präparierte sich auch optisch für die Entscheidung. Gleich das folgende Aufschlagspiel von Halep ging über neun Minuten, doch der Paris-Siegerin gelang die Führung.

Serena gelingt das Break im ominösen siebten Spiel

Williams hatte zwar Mühe, immer wieder nachzuziehen. aber sie tat es - und .ließ sich auch von einem Netzroller zu ihren Ungunsten nicht entmutigen.

Die Vorentscheidung fiel, als Williams das Break im ominösen siebten Spiel gelang und sie kurz darauf mit 5:3 führte. Verlassen konnte sie sich in den wichtigen Phasen zumeist auf ihren Aufschlag (9 Asse).

Für den Superstar aus Florida war es der erste Vergleich mit einer Nummer eins seit Februar 2013. Damals hatte sie das Finale von Doha gegen die Weißrussin Victoria Azarenka verloren. Es war ihre bislang einzige Niederlage gegen eine amtierende Branchenführerin un nunmehr acht Duellen.

Williams hatte sich auch diesmal "diebisch" gefreut, gegen die auf dem Papier Beste anzutreten. Obwohl sie sich nach ihrem Comeback keinesfalls auf der Höhe ihrer Schaffenskraft sieht. "Ich bin noch nicht wieder auf dem Level wie vor meiner Pause. Aber ich fühle, dass ich auf dem Weg dorthin bin", sagte sie.

Williams, amtierende Wimbledon- und US-Open-Finalistin, hatte das Achtelfinale ohne Satzverlust erreicht und in drei Matches nur insgesamt neun Spiele abgegeben. Den Titel beim "Happy Slam" hatte sie bislang insgesamt sieben Mal geholt. Zuletzt 2017 im Finale gegen ihre Schwester Venus.

Zu diesem Zeitpunkt war Serena übrigens schon schwanger mit Töchterchen Alexis Olympia. "Diesmal spiele ich 'solo'", scherzte sie in den Tagen von Melbourne.

von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Montag
21.01.2019, 11:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.01.2019, 11:17 Uhr