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Australian Open: Sofia Kenin - Sieg gegen Serena der Wendepunkt

Sofia Kenin steht bei den Australian Open erstmals im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Die 21-jährige US-Amerikanerin bekommt es am Donnerstag mit der Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty zu tun.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.01.2020, 15:35 Uhr

Sofia Kenin ist in Melbourne noch nicht am Ende
© Getty Images
Sofia Kenin ist in Melbourne noch nicht am Ende

Serena Williams habe ihr diesen Todesblick gegeben, erklärte Sofia Kenin also, aber das hätte sie nicht weiter gestört. Die 23-malige Major-Siegerin war einfach fällig. Und Kenin packte die Chance beherzt beim Schopf. 2019 war das, in der dritten Runde der French Open. Nach diesem Match sprudelte es nur so aus der in Moskau geborenen US-Amerikanerin, die ihre Emotionen nicht nur auf dem Court offen zur Schau trägt. In Paris war nach dem Serena-Coup allerdings auch schon Schluss: Gegen jene Spielerin, auf die Kenin nun auch bei ihrem ersten Halbfinale in einem Major überhaupt trifft: Ashleigh Barty.

Auf der Australierin ruhen die Hoffnungen der meisten Zuschauer in Melbourne, eine Situation, mit der Barty erst einmal umgehen muss. Gleich zu Beginn des Jahres war die Weltranglisten-Erste in Brisbane schon im ersten Match gegen Jennifer Brady gescheitert, es folgte der Turniersieg in Adelaide. Barty und Kenin kennen sich angesichts ihrer Jugend erstaunlich gut, fünf Partien gab es bereits zwischen den beiden. Nach vier Erfolgen der Australierin konnte Kenin im Herbst 2019 in Wuhan erstmals anschreiben.

Kenin schlägt Idol Serena

Drei Turniere hat die 21-jährige Kenin 2019 gewonnen, kleinere Veranstaltungen waren das in Hobart, auf Mallorca und in Guangzhou. Die Weltrangliste weist sie aktuell auf Position 15 aus, mit dem Einzug in die Vorschlussrunde in Melbourne wird sich Kenin mindestens auf Platz elf verbessern. Im Viertelfinal-Match gegen Ons Jabeur, das Kenin mit 6:4 und 6:4 gewann, war Dinara Safina, die ehemalige Nummer eins der Welt, in der Box von Kenin zu Gast. Ein Umstand, dem Sofia Kenin nicht zu viel Bedeutung beimessen wollte. Man folge sich gegenseitig auf Instagram, mehr nicht, sagte sie in der Pressekonferenz nach dem Match, Chef im Trainerring sei natürlich ihr Vater Alexander.

Ihre große Stärke sei die Aggressivität auf dem Court, so Kenin weiter, zu viel wolle sie aber nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Es könnte ja von ihren Gegnerinnen gegen sie verwendet werden. Serena Williams hat das Wissen um den aggressiven Spielansatz Kenins vor knapp einem Jahr jedenfalls nicht geholfen. Wiewohl dieses Match aus Sicht ihrer jüngeren Landsfrau so etwas wie ein Wendepunkt war. „Ich glaube, dieses Match hat die Dinge wirklich verändert“, so Sofia Kenin in Melbourne. „Ich habe gesehen, dass ich auf diesem Level spielen kann. Und dann ist das auch noch gegen Serena passiert, mein Idol. Ich fühle, dass es nach diesem Match so richtig losgegangen ist.“

Hier das Einzel-Tableau der Frauen in Melbourne

von Jens Huiber

Dienstag
28.01.2020, 15:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.01.2020, 15:35 Uhr