Becker, Muster, Nadal, Federer - legendäre Monte-Carlo-Endspiele

Am heutigen Sonntag hätte des erste ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres auf Asche in Monte Carlo seinen Sieger finden sollen. Wir blicken zurück auf drei Endspiele, die in Erinnerung geblieben sind.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 19.04.2020, 08:58 Uhr

1995: Thomas Muster - Boris Becker 4:6, 5:7, 6:1, 7:6 (6), 6:0

Boris Becker hat schon früh seine Liebe zu Monte Carlo entwickelt - aber selbst in seiner damaligen Wahlheimat blieb dem großen Deutschen ein Turnier-Erfolg auf Asche verwehrt. Nicht, dass Becker sich nicht redlich gemüht hätte. Und nicht mindestens drei Mal knapp dran gewesen wäre: 1989, 1991 und 1995 stand Becker im Endspiel, verlor zunächst gegen Alberto Mancini in vierknappen Sätzen, zwei Jahre später gegen Sergi Bruguera in vier noch knapperen Sätzen - bis er schließlich gegen Thomas Muster im vierten Durchgang nur noch einen Punkt vom Sieg entfernt war. Und im Entscheidungssatz das Momentum des Österreichers nicht mehr aufhalten konnte. Muster sollte wenige Wochen später in Roland Garros den größten Triumph seiner Karriere feiern - und auch in Monte Carlo noch einmal zuschlagen: 1996 holte er den dritten Titel, wieder nach einem Fünfsatz-Krimi, diesmal gegen Albert Costa.

2006: Rafael Nadal - Roger Federer 6:2, 6:7 (2), 6:3, 7:6 (5)

Es ist ja nicht so, dass Roger Federer gegen Rafael Nadal auf Asche überhaupt keinen Stich machen konnte. In Hamburg 2007 und in Madrid 2009 setzte sich der Schweizer jeweils im Endspiel gegen seinen Erzrivalen auf dessen Lieblingsbelag durch. Die ganz großen Vergleiche entschied auf Asche aber dann doch Nadal für sich. Neben den sechs Siegen von Nadal gegen Federer in Roland Garros ebenfalls unvergessen das Finale in Rom 2006, als sich der Spanier im Tiebreak des fünften Satzes durchsetzte. Und wie auch im Foro Italico stand Nadal Federer auch im Monte Carlo Country Club zwischen 2006 und 2008 dreimal im Weg zum Titelgewinn. Dramatisch war dabei vor allem das erste Treffen, zugleich das letzte Endspiel in Monte Carlo, das im Best-of-Five-Modus gespielt wurde. Nadal gewann im Tiebreak des vierten Satzes, verteidigte damit seinen Titel, den er im Jahr zuvor gegen Guillermo Coria gewonnen hatte. Ein Muster, das sich noch mehrere Jahre hinziehen sollte.

2013: Novak Djokovic - Rafael Nadal 6:2, 7:6 (1)

Das blanke Ergebnis mag ebenso wenig spektakulär anmuten wie der Spielverlauf selbst. Novak Djokovic hatte all das ausgespielt, was ihn zum idealen Angstgegner von Rafael Nadal macht: Der Serbe ließ sich nicht von der Grundlinie zurückdrängen, nahm die Bälle (vor allem mit seiner Rückhand) stets im Aufsteigen, bewegte sich so, wie man das in seiner besten Zeit, die erst ein paar Jahre später einsetzen und mit einer kurzen Unterbrechung immer noch anhalten sollte, sehen konnte. Nadal indes nahm an Djokovic im selben Jahr grimmige Revanche, gewann im Halbfinale der French Open mit 9:7 im fünften Satz. Am Bois de Boulogne sollte Novak Djokovic erst 2015 gegen Rafael Nadal reüssieren. Zum bislang einzigen Mal.

von tennisnet.com

Sonntag
19.04.2020, 10:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.04.2020, 08:58 Uhr