Bianca Andreescu - Zeit, endgültig fit zu werden

Die Aufsteigerin des Jahres 2019, Bianca Andreescu, ist in diesem Jahr vom Pech verfolgt - alle bisherigen Auftritte musste die Kanadierin verletzungsbedingt absagen. Im Interview mit dem Tennis Channel spricht die 19-Jährige nun über den Genesungsprozess und ihr Erfolgsgeheimnis. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 27.04.2020, 10:06 Uhr

Bianca Andreescu nutzt die Unterbrechung der Tour, um an ihrem Comeback zu arbeiten.
Bianca Andreescu nutzt die Unterbrechung der Tour, um an ihrem Comeback zu arbeiten.

Es waren die WTA-Finals Ende Oktober des Vorjahres, bei denen man Bianca Andreescu das letzte Mal auf dem Platz sehen konnte. Seither musste die Kanadierin nämlich sämtliche Auftritte absagen. Eine Verletzung am Knie - welche sie auch bei den WTA-Finals zu einer Aufgabe zwang - machte bislang ein Antreten unmöglich. Und dabei hätte der erst 19-Jährigen in diesem Jahr der Sprung an die Spitze gelingen können, hatten die großen Erfolge doch erst mit dem Titel in Indian Wells ihren Anfang genommen. 

Zwar war eben jener Sieg in Indian Wells ein erster ganz großer Triumph der Kanadierin, das wahre Highlight der Vorsaison stellten aber ganz klar die US Open dar. "Auckland hat mir wirklich Auftrieb gegeben. Ich habe ein paar Spitzenspieler geschlagen. Rogers Cup hat mir definitiv geholfen, auch bei den US Open gut abzuschneiden, ich hatte keinen Druck, da ich nach einer langen Verletzung zurückkam", erzählte Andreescu von den Wochen vor ihrem bislang größten Triumph. 

Beim Rogers Cup wie auch bei den US Open war die Finalgegnerin dieselbe: Serena Williams. Hatte Andreescu bei ihrem Heimturnier in Toronto noch von einer Aufgabe der Altmeisterin profitiert, musste sie bei den US Open den Sack selbst zumachen - und hatte damit so ihre liebe Not: Beim Stand von 5:1 in Durchgang zwei hatte die Kanadierin bereits ihren ersten Matchball - wenig später stand es 5:5. Doch es wollte nicht sein an diesem Tag für Grand-Slam-Titel Nummer 24 für Serena Williams - mit 7:5 konnte sich Andreescu dann doch noch durchsetzen. 

Kreative Visualisierung - Schlüssel zum Erfolg?

Erfolge, die Andreescu im Kalenderjahr 2020 bislang noch verwehrt blieben: "Ich sollte eigentlich in Indian Wells spielen, aber dann passierte etwas im Training, und wir dachten, es sei besser, stattdessen zu warten. Ich wäre für Miami bereit gewesen, also ist es einfach Pech, dass das alles in dieser Zeit angefangen hat. Ich nehme mir diese Zeit, um vollständig gesund zu werden, wenn ich nicht schon bei 100 Prozent war, auch wenn ich glaube, dass ich es war", spricht Andreescu mit dem Tennis Channel über die letzten Wochen, ehe die WTA-Tour aufgrund von COVID-19 unterbrochen wurde. 

Nun nutze die Kanadierin die Zeit, um in ihrem hauseigenen Fitnessstudio zu trainieren. Aber auch dem Lesen und X-Box-Spielen fröhnt die 19-Jährige in diesen Tagen. Dabei hat sie aber ein klares Ziel vor Augen: "Ich nutze diese Zeit, um mich von der Verletzung zu erholen und mich auf meine Rückkehr vorzubereiten", zitiert Ubitennis.com Andreescu, die ihr ganz eigenes Erfolgsgeheimnis hat: "Man nennt das kreative Visualisierung. Stellen Sie sich selbst in einem Moment in der Zukunft vor, wie ein bestimmter Moment aussehen soll. Für mich waren das die US Open. Ich stelle mir das vor, seit ich 15 bin", verrät die 19-Jährige. 

von Michael Rothschädl

Montag
27.04.2020, 13:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.04.2020, 10:06 Uhr