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Bigic gewinnt Youngsters-Kracher gegen Wagner

Der von zwei Regenunterbrechungen geprägte Semifinaltag bei der 17. Ausgabe des Babolat Mai HTT 500 ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.05.2025, 15:18 Uhr

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Der von zwei Regenunterbrechungen geprägte Semifinaltag bei der 17. Ausgabe des Babolat Mai HTT 500 Turniers hat mit dem topgesetzten Alexander Rieger und der neuen serbischen HTT Nr. 1 Uros Bigic die beiden Topfavoriten auf den Titel der HTT French Open Generalprobe ins Finale gespült. Ein Bericht von C.L

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Alexander Rieger mit stotterndem HTT Saison-Debüt

Seit mehr als einem Jahrzehnt zählt er zu den Stammgästen was Tennis spielen auf der HTT betrifft. Seit einigen Jahren ist er ein bei der Konkurrenz hoch angesehener und respektierter Kollege, immer gut für ein Topergebnis und spätestens seit seinem Triumph bei den HTT Erste Bank Open 500 in der Saison 2023 auch der breiteren HTT-Öffentlichkeit bekannt. 150 Turniere hatte der 24jährige zu Saisonende 2024 bestritten, die Rede ist natürlich von Alexander Rieger, der dieser Tage sein viertes Babolat Mai HTT 500 Turnier bestreitet. Vorallem aber, und das überrascht doch, absolviert der Ranglisten-Sechste an diesem Wochenende sein Saison-Debüt. Ein Umstand den man in den bishrigen Rieger-Matches auf Lance Lumsden deutlich zu sehen bekam. Erstes HTT Turnier Ende Mai, damit fehlen dem 24jährigen nicht nur Punkte im Race to La Ville, sondern auch jede Menge Matchpraxis, die den 14fachen HTT Turniersieger gegen vermeintliche Underdogs in den bisherige Matches wenig souverän aussehen ließ. Immerhin blieb Rieger aber auch in seinem dritten Comeback-Match auf der HTT ohne Satzverlust, wenngleich die spielerischen Glanzpunkte wie erwähnt noch fehlten.

Fernando Romero verpasst erste spanische HTT 500 Finalteilnahme seit November 2013

In der Vorschluss-Runde traf Rieger am Montag Nachmittag auf Spaniens HTT Nr. 1 Fernando Romero. Der 43jährige Routinier aus Andalusien, der Rieger im Vorjahr bereits im Halbfinale des Juli HTT 500 Turniers einen zähen Kampf in drei Sätzen geliefert hatte, entpuppte sich auch diesmal als unbequemer Gegner. Über die gesamte Spielzeit hinweg, blieb die Nr. 3 der Setzliste aus Spanien im für Rieger lästig wirkenden Windschatten, ehe sich der Favorit mit 6:4, 6:4 ins Endspiel kämpfen konnte. Zuvor hatte Romero mit einem frühen Break den besseren Start in dieses Match geschafft, mit vielen unerzwungenen Fehlern aber Satz 1 seinem Kontrahenten überlassen müssen. Durchgang Nr. 2 war von einem spannenden Finish geprägt, in dem es zunächst bei 4:4 eine ca. 15 Minuten dauernde Regenunterbrechung gab. Nach der Pause nützte Rieger als Rückschläger seine sechste Break-Möglichkeit zum 5:4, ehe er die Partie ausservierte, und damit in sein 24. HTT Karriere-Finale einziehen konnte. “Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber mit jedem Match wird es besser”, so der Sieger. Romero wiederum, der mit dem Erreichen des Semifinales für das beste spanische Ergebnis bei diesem Turnier sorgte, verpasste derweil die historische Chance, als erster Spanier seit Ignacio Martin im November 2013 das Finale eines HTT 500 Turniers zu erreichen.

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Bigic dominiert HTT Yougsters-Klassiker die ersten eineinhalb Sätze lang

Im zweiten Halbfinale am gestrigen Montag gab es das mit großer Spannung erwartete Duell der HTT Jungstars Uros Bigic und Mateo Wagner. Das Aufeinandertreffen der beiden Teenies hat – obwohl erst zum zweiten Mal auf der Programm stehend – riesiges Potential, der ganz große HTT Klassiker der Zukunft zu werden. Wann immer die beiden Nachwuchs-Helden mit ihren Rackets in Händen die Klingen kreuzen, ist großes Kino vorprogrammiert. So auch gestern Abend, wo man als Zuschauer Alles geboten bekam, was ein aufregendes tolles Tennismatch bieten sollte. Alles außer Popcorn, das man als Zuseher auf der La Ville Terrasse bei diesem Prime-Time-Highlight hätte knabbern müssen. Bigic und Wagner, sie lieferten, und zwar in allen Bereichen. Es gab einen kuriosen Spielverlauf, atemberaubende Ballwechsel, eine sehenswerte Aufholjagd, eine Regenunterbrechung und das alles unter dem stimmungsvollen, und tolles Flair erzeugenden Flutlicht am Centercourt Lance Lumsden. Beide Youngsters gingen mit viel Selbstvertrauen und jeweils sechs in Serie gelungenen Einzelsiegen in dieses Prestige-Duell, in dem Bigic eindeutig den besseren Eindruck machend, die ersten eineinhalb Sätze dominierte. Der Rangliste-Elfte, beim 65. HTT Saisonturnier an Nr. 2 gesetzt, überzeugte vorallem mit Konstanz und Effektivität, während sein Gegenüber in vielen Phasen viel zu hektisch eine mehr als überhöhte Eigenfehler-Quote fabrizierte.

Mateo Wagners sensationelle Aufholjagd

So stand es alsbald 6:2, 4:1, dazu hatte der serbische März Masters Series 1000 Champion bei eigenem Aufschlag und einer 40:15 Führung zwei Spielbälle vor der Brust. Große prophetische Fähigkeiten waren nicht nötig um zu wissen, dass die Partie bei 6:2, 5:1 wohl gelaufen gewesen wäre. Aber es kam wieder einmal anders, als die meisten dachten. Bei Bigic stellte sich ein gewisser Schlendrian ein, bei 6:2, 4:1 nicht ungewöhnlich und erst recht für einen 15jährigen mit weniger Erfahrung fast entschuldbar. Auf der anderen Seite stand derweil mit Wagner ein junger Wilder beim Versuch seinen 50. HTT Einzelsieg zu erringen, der unter dem Motto “jetzt ist es eh schon egal”, plötzlich sein bestes Tennis auf die rote Asche des UTC La Ville zauberte. Atemberaubend waren in dieser Phase nicht nur die Schläge und gewonnenen Punkte des 16jährigen April HTT 500 Siegers, sondern auch die daraus resultierende Aufholjagd. Wagner hievte auch das zweite HTT-Duell mit Bigic in einen dritten Satz, der dann durch eine weitere Regenunterbrechung irgendwie den zuvor gesehenen Drive in dieser Partie stoppte. Dazu verpatzte Wagner viele big points zu Beginn des Entscheidungssatzes, in dem Bigic dann mit einer raschen 3:0 Führung wieder das Kommando übernahm. Als der Regen einsetzte, schnappte sich Serbiens neue HTT Nr. 1 noch rasch das 4:0, damit ging es nach dem Regen einigermaßen beruhigt für den 15jährigen ins große Finale. Das 4:0 Polster erfüllte dann auch seinen Zweck. Wagner zeigte Kampfgeist, verkürzte nochmals auf 2:4, musste am Ende aber auch die zweite Partie mit Bigic verloren geben.

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von Claus Lippert

Dienstag
27.05.2025, 14:21 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.05.2025, 15:18 Uhr