Carlos Alcaraz: Die Leichtigkeit der Nummer eins

Carlos Alcaraz wird als Nummer eins der Welt überwintern. Das ist trotz der dreimonatigen Sperre von Jannik Sinner völlig in Ordnung.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 13.11.2025, 22:54 Uhr

Tennis von und mit Carlos Alcaraz macht einfach Spaß
© Getty Images
Tennis von und mit Carlos Alcaraz macht einfach Spaß

Es ist immer eine Freude, Carlos Alcaraz live zu sehen, hat der Kollege Kayser von der BILD erst neulich mal wieder gesagt. Kayser muss es wissen, begleitet er doch die Matches von Turin live vor Ort. Und, ja: Auch der Autor kann bestätigen, dass die Matches von Alcaraz, egal zu welchem Anlass, eigentlich immer einen unterhaltsamen Mehrwert bringen. Weil er in der Regel mit der Aufgabe wächst. Weil Alcaraz ein Schlagrepertoire hat wie kaum ein anderer Spieler vor ihm (über die aktuellen Konkurrenten wollen wir gar nicht reden). Und weil Alcaraz an seinen guten Tagen über den Court fliegt, als würde die Schwerkraft für ihn nicht gelten. 

Gestern war wieder so ein Tag. Zugegeben: Lorenzo Musetti hatte nicht mehr die Kraft, um nach dem frühen Break im zweiten Satz des letzten Matches der Gruppe Jimmy Connors bei den ATP Finals in Turin noch einmal ein Comeback zu starten. Dabei hatte ihm Carlos Alcaraz ein freundliches Angebot gemacht. Beziehungsweise hatte sich Musetti das 15:40 auch hart erarbeitet. Es sollte aber der letzte Hoffnungsschimmer für den Lokalmatador bleiben. Denn die Leichtigkeit hatte Alcaraz auch in dieser Phase nicht verloren. 

Alcaraz fühlt sich in der Halle immer noch nicht ganz wohl 

Und nun steht also fest, dass er zum zweiten Mal als Branchenprimus die kurze Winterpause verbringen darf. Was angesichts der gezeigten Leistungen mit acht Turniersiegen (darunter jenen in Roland-Garros und bei den US Open) völlig in Ordnung geht. Nicht vergessen darf man natürlich die dreimonatige Absenz von Jannik Sinner, während der Alcaraz in Indian Wells halbwegs und in Monte.-Carlo viele Punkte gesammelt hat. Was man dem Spanier aber nicht vorwerfen kann. 

Was in den vergangenen Monaten auch immer wieder zu sehen war: Wie Carlos Alcaraz mit den Aufgaben wächst. Vor allem bei Grand-Slam-Turnieren. Da geht es manchmal sehr eckig los (man erinnere sich an das frühe Match gegen Damir Dzumhur in Roland-Garros), aber wenn jemand weiß, wo der berühmte Schalter ist, den es umzulegen gilt, dann wohl Carlos Alcaraz. 

Was das nun für ein Halbfinale gegen entweder Alexander Zverev oder Félix Auger-Aliassime bedeutet? Genau gar nichts. So richtig wohl fühlt sich auch ein schwebender Carlos Alcaraz in der Halle nicht. Im Gegensatz zum großen Konkurrenten Jannik Sinner. Aber es würde natürlich auch zum Modus Operandi von Alcaraz passen, dass er diese Challenge nun auch noch meistert. Und dann am Sonntag ein Endspiel den Fans das Endspiel bietet, dass das Tennisjahr auf der ATP-Tour am besten abrunden würde: ein re-Match mit Alex de Min… nein, natürlich nicht. Sondern ein letztes Treffen mit Jannik Sinner in diesem Jahr. 


 

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