Fulminanter Start von Bammer in Linz!

Der Schützling von Fed-Cup-Kapitän Jürgen Waber holte gegen die Russin gleich neun Games in Folge.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 12.10.2010, 18:23 Uhr

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7:5, 6:0 gegen die ehemalige Nummer fünf der Welt – Sybille Bammer (WTA 72) hat beim Generali Ladies einen fulminanten Start hingelegt. Österreichs Nummer eins fertigte die Russin Anna Chakvetadze (WTA 66) in der ersten Runde nach umkämpftem ersten Satz in 90 Minuten ab und zog letztendlich souverän ins Achtelfinale ein – zum dritten Mal bei ihrem achten Hauptbewerbs-Start in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. „Ich hab auch in den Jahren zuvor schon oft in Linz gut gespielt, etwa bei meinem Sieg über Schiavone 2008. Aber es freut mich, dass es hier mal so gut gelaufen ist wie heute.“ Die Lokalmatadorin glich damit im Head-to-head mit Chakvetadze auf 3:3 aus und kämpft am Donnerstag gegen die Griechin Eleni Daniilidou um ihr zweites Viertelfinale in Linz nach 2005.

Zwei Satzbälle abgewehrt

„Ich möchte mich für die tolle Unterstützung bedanken“, meinte Bammer nach dem Spiel in Richtung des Publikums. Dieses hatte die 30-Jährige begeistert angefeuert – und wurde mit einer starken Vorstellung belohnt. Die Ottensheimerin überzeugte vor allem in der Defensive und mit ihren gewohnten Tugenden: Kampfkraft und Ballsicherheit. Damit entnervte sie ihre 23-jährige Kontrahentin zusehends. Im ersten Satz lag Bammer nach Aufschlagverlusten zum 0:2 und 2:4 zunächst noch zwei Mal mit einem Break zurück, startete aber beide Male eine erfolgreiche Aufholjagd. Bei 4:4 vergab sie drei Breakchancen, machte aber im Gegenzug im nächsten Game zwei Satzbälle der Russin bei 15/40 zunichte.

Unberechenbare Anna

„Das war sicher ein kleiner Knackpunkt“, glaubte auch Bammer nach ihrem Sieg. Denn nach dem Übertauchen dieser äußerst heiklen Situation ließ sie Chakvetadze nicht ein einziges der acht noch folgenden Games – macht gesamt neun Spielgewinne in Serie. „Bei ihr weiß man nie, was passiert, sie ist mental eben ein bisserl instabil.“ Die drei Breakbälle für Chakvetadze im zweiten Satz (zwei bei 1:0 und eine Chance im letzten Game) wehrte Bammer allesamt ab. „Entschieden war’s für mich trotzdem erst nach dem Matchball. Denn bei ihr kann’s dir auch passieren, dass du 4:0 vorne bist und auf die Sekunde spielt sie Top-Tennis, fightet um jeden Punkt – und du hast keine Chance mehr.“

„Es wird sicher sehr schwer“

Bammers nächste Gegnerin hat wie Chakvetadze schon bessere Zeiten gesehen. Im Mai 2003 war Daniilidou in der Weltrangliste bereits die Nummer 14, derzeit spuckt sie der Computer nur auf Platz 204 aus. Allerdings mit positiver Tendenz, gewann die 28-Jährige doch vorletzte Woche den 50.000-Dollar-Challenger in Athen, der Hauptstadt ihres Heimatlandes, meisterte nun in Linz drei Qualifikationsrunden und mit einem klaren 6:2, 6:4 über die auf vier gesetzte Slowakin Dominika Cibulkova auch ihre erste Hürde im Hauptbewerb. Bammer erwartet sich daher keineswegs eine leichte Aufgabe: „Sie spielt viel Slice auf der Rückhand, wobei mir das eigentlich relativ egal ist. Aber es wird sicher sehr schwer.“

„Bin körperlich so gut wie nie“

Mit ihrem ersten Auftritt seit den US Open vor sechs Wochen war Bammer absolut glücklich: „Ich hab einiges umgestellt und war schon ganz neugierig, wie es so funktioniert. Es war ein solides Spiel, mit dem Aufschlag und der Rückhand war ich sehr zufrieden, bei der Vorhand ist noch einiges zu verbessern. Mit der kürzeren Aufschlagbewegung tu ich mir leichter, vor allem, um den Ball auch bei windigen Bedingungen reinzuzirkeln.“ Längere Trainingsphasen will Bammer auch in Zukunft nun mit Turnierphasen abwechseln: „Durch die lange Pause war ich dementsprechend frisch. Ich glaub, ich bin körperlich so gut beisammen wie noch nie.“ Einen Start hat Bammer heuer auf jeden Fall noch geplant: das 75.000-Dollar+H-Turnier in Dubai Mitte Dezember. „Ob ich vorher noch weitere Challenger spiele, weiß ich noch nicht.“(Text: mw/ms; Foto: GEPA pictures/ Matthias Hauer)

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Dienstag
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