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Corona, Quarantäne und Klaustrophobie - Paula Badosa und "die mit Abstand schlimmste Erfahrung" ihrer Karriere

Paula Badosa befindet sich nach einem positiven Corona-Test derzeit in eigenem Quarantäne-Hotel - und hat mit den Gegebenheiten offenbar schwer zu kämpfen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 25.01.2021, 21:51 Uhr

Paula Badosa steht in der Weltrangliste auf Platz 67
© Getty Images
Paula Badosa wurde in Melbourne positiv auf das Coronavirus getestet

Als bislang einziger Tennisprofi, der den Weg nach Australien angetreten hatte, wurde die Spanierin Paula Badosa positiv auf das Coronavirus getestet. Die 23-Jährige wurde daraufhin in ein eigenes "Health Hotel" gebracht, in dem sie nun strengstens beobachtet wird - schließlich hatte die Weltranglisten-67. auch über Symptome geklagt.

Mittlerweile könne sie zwar bereits wieder erste Fitnessübungen machen, erklärte Badosa gegenüber der Marca, dennoch fühle sie sich in ihrem Hotel alles andere als wohl: "Das Erste, was empfohlen wird, wenn man einen Virus hat, ist, die Fenster der Räume zu öffnen, um Luft reinzulassen. Ich habe keine Fenster und mein Zimmer ist nur 15 Quadratmeter groß." 

Badosa vermisst Unterstützung des Veranstalters

Insbesondere für einen Sportler sei das Hotel nicht angemessen: "Das Hotel ist das richtige für eine Person, die eine normale Quarantäne macht und dann in einem Büro arbeitet und keine körperliche Anstrengung hat. Aber wir sprechen von einer Profisportlerin. An diesem Montag hatte es 38 Grad. Wie soll ich hier rauskommen und bei 38 Grad spielen?" 

Zudem fühle Badosa sich auch von den Organisatoren im Stich gelassen, da sie fünf Tage auf Trainingequipment gewartet habe, aber nichts angekommen sei: "Sie stecken mich in ein medizinisches Hotel, ohne sich um irgendetwas zu kümmern. Es gibt eine Menge Dinge, aufgrund derer ich enttäuscht bin."

Grundsätzlich würde sie laut eigener Aussage mit der Situation gut umgehen, in der Nacht auf Montag wurde es Badosa aber offenbar zu viel. "Heute konnte ich vor Angst und Klaustrophobie nicht schlafen. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht aus dem Zimmer herauskommen konnte und ich fing an, wirklich überwältigt zu sein", so die Spanierin.

Start bei den Australian Open sicher

Zusammengefasst sei es "die mit Abstand schlimmste Erfahrung" ihrer Karriere, erklärte Badosa. Ans Aufgeben denkt die 23-Jährige dennoch nicht - die Australian Open werde sie im Gegensatz zum Vorbereitungsturnier in Melbourne sicher spielen. In welchem Zustand die Ibererin beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an den Start gehen wird, hängt auch davon ab, mit welcher Art des Virus sich Badosa auf dem Flug von Abu Dhabi infizierte.

Sollte es sich um die britische Variante handeln, müsste die Spanierin bis zum 5. Februar in Quarantäne bleiben, ansonsten könnte sie bereits ab dem 30. oder 31. Januar wieder trainieren. "Mir wurde von Seiten des Turniers keinerlei Information gegeben", fühlt sich Badosa aber auch in dieser Angelegenheit im Stich gelassen.

 
 

von Nikolaus Fink

Montag
25.01.2021, 21:37 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.01.2021, 21:51 Uhr