Cristian Garin - mit „El Gringo“ in der Erfolgsspur

Während Alexander Zverev auf den „Turning Point“ in seiner bisherigen Sandplatz-Saison noch warten muss, läuft das Jahr beim Chilenen Cristian Garin hingegen weiterhin fast wie am Schnürchen. Der 22-jährige aus Santiago war der große Gewinner eines äußerst spannenden Viertelfinal-Matches am Freitagnachmittag bei den BMW Open by FWU.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 04.05.2019, 08:45 Uhr

Cristian Garin spielt in München um das Finale
Cristian Garin spielt in München um das Finale

Von Florian Heer aus München

Erst drei Matchbälle vergeben, dann zwei abgewehrt und schließlich den Sieg doch noch eingetütet. So lässt sich der atemberaubende Verlauf des über zwei-stündigen Auftritts von Alexander Zverev und Cristian Garin auf dem Center-Court des MTTC Iphitos aus der Sicht des Chilenen kurz zusammenfassen.

Gute Saison für Garin

Der wohl größte Sieg in der noch jungen Karriere Garins, passt zum bisherigen erfolgreichen Saisonverlauf des Südamerikaners. Endlich auf der großen ATP-Tour angekommen, qualifizierte sich der talentierte Rechtshänder für seine ersten Australian Open bevor er auf seinem Lieblingsbelag, dem Sand, richtig durchstartete. Garin erreichte das Finale in Sao Paulo, die dritte Runde bei den Barcelona Open und krönte seine gute Leistung Mitte April mit seinem ersten ATP-Tour-Titel in Houston.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg heute. Es war eine sehr harte Partie in kühlen äußeren Bedingungen, die auch körperlich Kraft gekostet hat,“ sagte Garin gegenüber Pressevertretern aus Chile im Anschluss. „Mit den Siegen gegen Diego Schwartzman und Alexander Zverev konnte ich zwei Gegner ausschalten, die in der Weltrangliste höher stehen als ich. Dies gibt mir viel Selbstvertrauen. Ich bin sehr glücklich darüber.“

Für den Erfolg mitverantwortlich ist sein argentinischer Coach Andres Schneiter. Mit dem ehemaligen Tennis-Profi, aufgrund seiner blonden Haare und blauen Augen „El Gringo“ genannt, geht es stetig bergauf. Im vergangenen Jahr haben Garin und Schneiter ihre Zusammenarbeit begonnen. Seitdem stehen drei ATP-Challenger-Titel und der besagte Prämieren Triumph auf der ATP-Tour zu Buche.

Garins zweiter Coup nach Roland Garros

Vor sechs Jahren standen sich Zverev und Garin bereits im Finale des Junioren-Turniers der French Open gegenüber. Auch damals mit dem besseren Ende für Garin. Im Anschluss verliefen die Karrierewege allerdings in verschiedene Richtungen. Während Zverev sich kontinuierlich in die Weltelite des Herrentennis hineinspielte, musste der Chilene den mühsamen Weg über den ITF-Pro-Circuit und die ATP-Challenger-Events gehen. Immer wieder sah man das Talent Garins aufblitzten, aber eine dauerhafte, konstante Erfolgsserie schien sich nicht einstellen zu wollen. Teilweise wirkte er sogar sichtlich außer Form, schien auch das ein oder andere Kilo zu viel mit sich herumzuschleppen.

Mit Schneiter an seiner Seite scheint nun die Wende vollzogen zu sein. Klar, war der Sieg in München gegen Zverev auch mit etwas Glück behaftet, die Leistung musste Deutschlands bester Tennisspieler aber dennoch anerkennen. „Er ist ein guter Spieler, insbesondere auf Sand. Er hat seinen ersten Titel dieses Jahr gewonnen. Er spielt sehr aggressiv und versucht die Bälle sehr früh zu nehmen,“ so Zverev nach seiner Niederlage.

Für Garin geht es jetzt gegen den Italiener Marco Cecchinato, der beim letzten Aufeinandertreffen der beiden in Buenos Aires den Platz als Sieger verlassen konnte.

„Wir kennen uns gut. Ein starker Gegner. Es wird wieder eine große Herausforderung,“ so Garin, der in München seinen guten Lauf gerne fortsetzten möchte.

von Florian Heer

Samstag
04.05.2019, 10:51 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.05.2019, 08:45 Uhr